Rezension: Waschbär wäscht Wäsche
Schon seit vielen Jahren begleiten uns die Pappbilderbücher von Susanne Straßer und ich war von Anfang an ein Fan von ihnen. Kennen gelernt habe ich sie, glaube ich, tatsächlich vor über 8 Jahren durch einen Bilderbuchvortrag, den ich vor Eltern gehalten habe. Damals habe ich das Buch „So weit oben“ vom Peter Hammer Verlag zu geschickt bekommen, es den Eltern vorgestellt und überall war die Begeisterung groß. So war es auch eins der ersten Bücher, die ich damals im Kindergarten vorgelesen habe.
Pappbilderbuch-Sammlung von Susanne Straßer
Zu diesem Zeitpunkt konnte ich noch nicht ahnen, dass mein Bücherregal noch einige Bücher von Susanne Straßer aufnehmen muss. Mittlerweile gibt es 8 Pappbilderbücher von ihr, die beim Peter Hammer Verlag herausgekommen sind, und in denen „das Kind“ vorkommt. Sobald sie erscheinen, ziehen sie nun auch immer bei mir ein. Ich finde sie einfach großartig gemacht. Das könnt ihr auch in einigen Rezensionen von mir bereits auf meinem Blog hier lesen:
So weit oben (Praxisbeispiel aus dem Kindergarten)
So müde und hellwach (meine Kritik an dem Wörtchen „so“, das nicht in meinen Sprachrhythmus passte, kann ich übrigens gar nicht mehr nachvollziehen)
Interessanterweise durfte ich auf der Buchmesse in Frankfurt gerade bei einem Termin mit Susanne Straßer dabei sein. Sie erzählte dort von ihrer Arbeit und erwähnte auch einige „Zutaten“ für ihre erfolgreichen Bücher. Und viele dieser Punkte, die sie dabei angesprochen hat, sind genau die Sachen, die mir an ihren Büchern so gut gefallen. Dazu gehören zum Beispiel, der reduzierte, sich wiederholende Text, der sich steigernde Aufbau der Geschichte, die Lautmalereien und natürlich auch die Pointe am Ende der Bücher. Aber auch die Illustrationen sind von vorne bis hinten durchdacht und zeigen diesen Aufbau ebenso wie der Text.
Waschbär wäscht Wäsche
Aktuell ist das Bilderbuch „Waschbär wäscht Wäsche“ erschienen. Auch dieses habe ich mir direkt wieder gekauft.
Wie der Titel verrät, wäscht der Waschbär hier die Wäsche der Tiere. Die Tiere kommen nacheinander mit einem Kleidungsteil, das farblich zu ihrem Äußeren passt, zum Waschbär. Dieser wäscht es: „Schrubb schrubb, wischi waschi“ und schon wird es sauber auf die Wäscheleine gehängt. Dabei wird dann auch die Farbe des Kleidungsstücks, z.B. beim Frosch die grünen Socken, erwähnt. Von Seite zu Seite füllt sich die Wäscheleine.
Auch hier haben wir wieder eine gleichbleibende Grundstruktur. Sätze und Satzteile bleiben gleich und neue Tiere und Sachen kommen hinzu. Der Grund, warum die Kleidung gewaschen werden soll, ist zudem immer ein anderer. Die Socken vom Frosch sind beispielsweise schlammig, während die schwarze Hose vom Gorilla staubig ist.
Das Ende des Buches müsst ihr, wie immer, selbst herausfinden. Aber es ist natürlich wieder mit viel Spaß verbunden.
Tochter hat Freude an dem Buch
Insgesamt gefällt mir auch dieses Bilderbuch wieder sehr gut. Meine kleine Tochter (2) hat auf jeden Fall viel Spaß daran und sie versucht sich an die Gründe der Verschmutzung der Kleidung zu erinnern. Oder sie denkt sich selbst welche aus. Manchmal „liest“ sie uns schon Teile des Buches vor. Sehr spannend wird es dann bei den Farben, denn diese kann sie noch nicht sicher zuordnen. Aber das Buch hilft prima dabei diese einzuüben. Ich glaube aber auch, dass meine Tochter manchmal extra alles durcheinander bringt (die Verschmutzung, die Tiere und ihre Kleidung sowie die Farben) und daran eine diebische Freude hat. Das Buch lädt aber auch zu solchen Spielereien ein.
Thema aus dem Alltag
Positiv möchte ich auch die Thematik dieses Buches hervorheben. Die Bücher haben immer etwas mit dem Alltag der Kinder zu tun (schlafen, essen, spielen und so weiter). Natürlich waschen sie ihre Sachen nicht selber, aber sie bekommen mit, dass zum Beispiel ein Kleid dreckig wird und deshalb ein neues angezogen werden muss. Sie sehen auch, dass die Kleidung irgendwann wieder gewaschen im Schrank liegt. Und genau an dieser Stelle finde ich das Buch so hilfreich.
Der Waschbär wäscht in einer großen Wanne. Bei uns in Deutschland wird wohl die allermeiste Wäsche nicht mit der Hand gewaschen, es sei denn man ist vielleicht gerade ohne Waschmaschine im Urlaub. Die Kinder bekommen den Prozess des Wäschewaschens gar nicht unbedingt mit. In unserem Haus dürfen sie den Raum mit der Waschmaschine gar nicht betreten, denn dort liegen viele gefährliche Sachen herum, der Gasanschluss befindet sich dort, Werkzeugkisten stehen auf dem Boden etc. Trotzdem gehört es dazu, dass dreckige Wäsche gewaschen wird, damit sie wieder sauber angezogen werden kann. Hier wird Kindern das Ganze konkret vor Augen geführt, was ihnen Einblicke in die Hausarbeit ermöglicht.
Meine persönlichen Favoriten sind übrigens die Bücher „Suppe ist fertig“ und „So müde und hellwach“.
Waschbär wäscht Wäsche von Susanne Straßer, Peter Hammer Verlag, ISBN: 978-3-7795-0713-0, 14,90 €