ab 6 Jahrenab 8 JahrenKinderbücherRezension

Spannende und lustige Kinderbücher für Grundschulkinder

Heute möchte ich euch mal wieder ein paar tolle Kinderbücher für Grundschulkinder vorstellen. Es sind ganz unterschiedliche Bücher, so dass für jeden etwas dabei sein sollte. In manchen geht es eher lustig zu, während es in anderen auch mal spannend und aufregend wird. „Pippa Pepperkorn“ und „Die Tierwandler“ lassen sich bereits prima ab 6 Jahren vorlesen, auch „Hilfe, ein Spiegelbill“ kann sicherlich bereits ab diesem Alter vorgelesen werden, während ich „Die Mühlenkinder“ und „9 Tage mit Okapi“ eher ab 8 Jahren empfehlen würde.

Pippa Pepperkorn neu in der Klasse

Von einer guten Freundin bekam ich neulich den Tipp mal „Pippa Pepperkorn neu in der Klasse“ zu lesen. Das Mädchen darin wäre eine Art moderne Pippi Langstrumpf. Wir haben uns dann direkt das Buch von ihr ausgeliehen und eins ist jetzt auf jeden Fall klar: Wir wollen mehr von Pippa Pepperkorn lesen.

Witzige Geschichten

Pippa ist ein wirklich cooles Mädchen, die alles auf den Kopf stellt. Probleme geht sie auf ihre ganz eigene Art an, über die Erwachsene sicherlich häufig den Kopf schütteln würden, aber Kinder haben daran natürlich jede Menge Spaß. Sie ist selbstbewusst und lebt nach ihren eigenen Regeln. Ihre Ideen und Einfälle äußert sie sofort und manchmal erzählt sie dabei auch abenteuerliche Geschichten, die doch sehr an Pippi Langstrumpfs Lügengeschichten erinnern. Und letztendlich ist sie auch ein Mensch mit einem großen Herzen, denn mit all ihren Ideen möchte sie stets helfen und Probleme aus der Welt schaffen. Mit Pippa ist das Schulleben einfach viel lustiger und auch ein Geburtstag, der droht langweilig zu werden, wird zu einem großen Spaß.

In dem Buch werden sechs verschiedene Abenteuer erzählt, in denen stets ein anderes Kind aus der Klasse im Mittelpunkt steht. Am Anfang gibt es zum Glück eine Übersicht mit Bildern und kurzen Infotexten zu allen wichtigen Figuren, die recht hilfreich ist. Auch im Buch findet man im Übrigen einige humorvolle Illustrationen, die den Lesespaß noch unterstützen.

Das Buch ist ein großes Lesevergnügen. Etwas unschön finde ich es nur, dass Wörter wie „Alter“ von einem Kind benutzt werden. Andererseits gehört das eben auch zur Lebenswirklichkeit der Kinder dazu.

Natürlich unternimmt Pippa Pepperkorn auch so manche Sachen, die für Kinder in Wirklichkeit gefährlich sind oder die verboten sind. Nun kann man befürchten, dass Kinder so etwas nachmachen, aber diese Sorge habe ich nicht. Pippa Pepperkorn ist einfach ein besonderes Mädchen und erheitert einfach beim Lesen. Auch bei Pippi Langstrumpf könnte man dieses Argument sonst anführen. Essen jetzt auf einmal alle Kinder Nägel, weil Pippi das gemacht hat? Ich denke, dass Kinder da ganz gut unterscheiden können. Vor allem liest man es ja auch eher erst im Grundschulalter vor.

Kinderbuch Pipper Pepperkorn neu in der Klasse

Pippa Pepperkorn neu in der Klasse von Charlotte Habersack, Carlsen Verlag, ISBN: 978-3-551-65311-6, 8,99€

Die Tierwandler – Unser Lehrer ist ein Elch

Richtig begeistert waren mein Sohn und ich auch von dem Buch „Die Tierwandler – Unser Lehrer ist ein Elch“. Hier freuen wir uns schon unglaublich auf den zweiten Band.

In dem ersten Band lernen wir erst einmal die Klasse kennen, in der nun auch Herr Olsson eine besondere AG leitet. Hier ran nehmen unter großer Geheimhaltung alle Kinder teil, die eine besondere Fähigkeit haben: Sie sind Tierwandler. Aber in welches Tier können sich die Kinder wohl verwandeln? Das wissen sie zunächst nicht, aber die ersten Kinder kommen in diesem Band dem Geheimnis auf die Spur. Außerdem gibt es an der Schule noch den Fall der gestohlenen Pokale aufzudecken. Es passiert also so einiges an der Bärenfeldschule.

Das Buch lässt sich richtig gut lesen. Man ist sofort in der Geschichte drin und ist natürlich auch gespannt, wie sich alles entwickelt. Der Schwur, den die Kinder in dem Buch sprechen, erinnerte uns natürlich direkt an „Die Schule der magischen Tiere“, aber das ist nicht weiter schlimm. Ich denke auf jeden Fall, dass Fans der Schule der magischen Tiere hier auch eine tolle Buchreihe vorfinden.

Großes Lesevergnügen

Das Buch ist einfach ein richtig schönes Kinderbuch: Es enthält ein wenig Spannung, ist lustig, es passiert etwas außergewöhnliches und die Figuren sind sympathisch. Hinzu kommen fröhliche Illustrationen, die lebendig wirken und somit Spaß machen. Hier möchte man einfach immer gemütlich weiter lesen.

Das beigelegte Wackel-Lesezeichen ist natürlich auch ein Hingucker, allerdings verrät es schon recht viel, was aber letztendlich das Lesevergnügen nicht schmälert. Ich kann dieses Buch wirklich allen Kindern empfehlen, die Spaß an Schulgeschichten mit dem besonderen Extra haben. Zum Vorlesen eignet es sich gut ab 6 Jahren, zum Selberlesen ab 8 Jahren.

Natürlich denkt man bei den Tierwandlern automatisch auch an die spannende Kinderbuchreihe „Woodwalkers“, bei der es eben auch um Gestaltenwandler geht. Dennoch sind beide Reihen alleine durch die unterschiedliche Alterszielgruppe bediengt, doch sehr unterschiedlich.

Kinderbuch: Die Tierwandler

Die Tierwandler – Unser Lehrer ist ein Elch von Martina Baumbach, Illustrationen von Imke Sönnichsen, Thienemann Verlag, ISBN: 978-3-522-18538-7, 9,99€

Hilfe, ein Spiegelbill

In dem Kinderbuch „Hilfe, ein Spiegelbill“ lernt Silas seinen Spiegelbill kennen. Ein Spiegelbill wird meistens als Spiegelbild wahrgenommen, ist aber eigentlich ein Bill = Begleiter in allen Lebenslagen. In der Spiegel-Kommandozentrale spiegelt ein Spiegelbill alle Bewegungen von einem, die sich irgendwo drin spieglen, z.B. im Spiegel, im Wasser, in einer Brille etc. Eigentlich kommuniziert  man mit dem Spiegelbill nicht, aber bei Silas kommt es anders. Sein Spiegelbill Salis macht auf sich aufmerksam und die beiden tauschen für einen Tag ihre Rollen. Silas nimmt den Platz in der Kommandozentrale ein, während Salis für ihn zum Sommerferienprogramm geht, bei dem Silas niemanden kennt.

Das Buch ist in einem sehr angenehmen Erzählton geschrieben und  man kann es prima lesen. Die  Geschichte ist interessant und enthält mit dem Tausch mit dem Spiegelbill eine fantasievolle Komponente.

Introvertierte Hauptperson

Besonders gut gefällt mir aber, dass Silas ein eher introvertiertes Kind ist, dem es nicht leicht fällt mit fremden Kindern in Kontakt zu treten. Er ist ängstlich und zurückhaltend und weiß nicht so recht, wie er sich in der neuen Gruppe einbringen soll. So wie Silas geht es vielen Kindern. Ihnen wird jedoch häufig nicht so viel Aufmerksamkeit gewidmet, da sie eben ruhiger sind und somit nicht so auffallen. Dennoch sind sie keine Langweiler oder haben keine Ideen. Durch Salis gewinnt auch Silas an Selbstbewusstsein und wagt im Anschluss etwas mehr. Dennoch bleibt er der Junge, der er vorher war. Er brauchte nur einen kleinen Anstupser, um etwas mehr aus sich heraus zu kommen. Dabei lernen er und auch die LeserInnen, dass es nicht schlimm ist in eine Gruppe von fremden Kindern zu kommen und dass es ebenfalls in Ordnung ist, wenn nicht alles, was man macht oder sagt, direkt klappt.

Das Buch macht Spaß zu lesen. Es erzählt eine fröhliche Sommerferiengeschichte und vermittelt gleichzeitig, dass es okay ist, wie man ist, auch wenn es sich manchmal lohnt ein bisschen was zu wagen.

Kinderbuch: Hilfe, ein Spiegelbill

Hilfe, ein Spiegelbill von Heike Abidi, illustriert von Meinhard Berger, Hummelburg, ISBN: 978-3-7478-0011-9, 10,99€

Die Mühlenkinder – Prinzessin Jorunn und der Wassertroll

Irgendwie können Märchen einen immer wieder ganz schön in den Bann ziehen. Gerne mag ich alte, klassische Märchen, aber auch neue, märchenhafte Erzählungen können bezaubern. So ist es mir gerade bei dem Kinderbuch „Die Mühlenkinder – Prinzessin Jorunn und der Wassertroll“ gegangen. Ich gebe zu, dass ich mich in dieses Buch bereits durch das wunderschöne Cover und den ersten Satz („Wenn der Wind aus Nordosten weht, erwacht die Mühle.“) verliebt habe.

Märchenhafte Erzählung

Das klingt doch schon spannend, oder? Und es wird auch richtig spannend bei dem Abenteuer in dem die Schwestern Märit, Liv und Jorunn landen (die vierte Schwester Tuuli ist noch zu klein um mit ihnen durch die Gegend zu ziehen). Die Mühle, in der die Kinder leben ist magisch. Sie bringt sie bei Nordostwind zu spannenden Abenteuern. Dieses Mal verwandelt sich die Mühle in ein Schloss. Die Kinder werden zu Prinzessinnen. Besonders Märit freut sich über die herrliche Kleidung. Sie möchte gerne eine Prinzessin sein. Liv dahingegen bestückt ihre Kleidung lieber mit einem Degen anstatt mit Glitzerzeug. Die wunderbare Verwandlung der Mühle rückt jedoch schnell in den Hintergrund, als die kleine Schwester Jorunn entführt wird. Märit und Liv folgen ihr natürlich bis zur Burg des bösen Wassertrolls, der dort einsam lebt. Dabei begegnen sie vielen Gefahren, bei denen wir die Kinder besser kennen lernen und am Ende staunen wir über ihren Zusammenhalt und ihre Loyalität.

Ja, die Charaktere machen die Geschichte zu etwas ganz besonderen. Von Liv, der Ich-Erzählerin, ist man von Anfang an begeistert und auch die störrische kleine Jorunn erobert unser Herz im Sturm. Auch die bezaubernde Märit hat etwas und je länger die Geschichte geht, desto mehr zeigt sich der tolle und starke Charakter aller Mädchen, die trotz ihrer Unterschiedlichkeit stets zusammenhalten.

Ein richtiges Abenteuer

Die Geschichte ist äußerst spannend und je länger man liest, desto mehr fiebert man mit. Man wird regelrecht in ihren Bann gezogen. Die Erzählweise ist märchenhaft und sehr anschaulich. Manchmal wird schon eine drohende Gefahr angedeutet, so dass man natürlich umso interessierter weiter liest, an anderen Stellen wird man von einer Wendung überrascht. Ich muss zugeben, dass ich einfach nur eine magische, etwas geheimnisvolle Geschichte erwartet hatte. Es wird jedoch an einigen Stellen richtig spannend und für ängstlichere Kinder vielleicht auch etwas gruselig. Dazu tragen auch die Bilder bei, die unter anderem auch den Wassertroll zeigen.

Insgesamt sind die Illustrationen richtig klasse. Sie sind sehr genau und realistisch gezeichnet und wirken geheimnisvoll und märchenhaft. Sie sind wunderschön anzuschauen, was ich aber auch nur so von der Illustratorin Claudia Carls kenne, die unter anderem tolle Tierbilder in den Woodwalkers- und Seawalkers-Bänden gezeichnet hat.

Wer auf der Suche nach einem magischen und spannenden Abenteuer für Kinder ab 8 Jahren ist, der liegt mit dem Kinderbuch „Die Mühlenkinder – Prinzessin Jorunn und der Wassertroll“ genau richtig.

Kinderbuch Die Mühlenkinder

Die Mühlenkinder – Prinzessin Jorunn und der Wassertroll  von Antonia Michaelis, illustriert von Claudia Carls, Oetinger Verlag, ISBN: 978-3-7891-1047-4, 12€

9 Tage mit Okapi

Bei dem Kinderbuch „9 Tage mit Okapi“ habe ich mich auf eine heitere Geschichte mit einem außergewöhnlichen Tier gefreut. Damit lag ich jedoch nur halb richtig, denn das Buch, das tatsächlich mit einer gewissen Leichtigkeit erzählt wird, verarbeitet gleichzeitig ein ernsthaftes Thema: Mobbing. Aber zunächst ein paar Worte zum Inhalt:

Die Ich-Erzählerin Lale trifft gleich zu Beginn des Buches auf das Okapi Käppie, das im Kaufhaus auf der Suche nach einer Strumpfhose ist. Dafür hat es den ganzen Weg aus dem Kongo auf sich genommen. Allerdings ist es nicht erfolgreich und so darf es erst einmal mit zu Lale nach Hause kommen. Darüber freut sich auch der kleine Bruder von Lale. Aber auch, wenn bei ihnen nun so ein außergewöhnliches Tier liebt, muss Lale natürlich weiterhin zur Schule gehen und da passieren einige Dinge, die ihr durchaus Unbehagen bereiten. Die etwas dickere Nora wird von allen Kindern gehänselt. Auch Lale muss zugeben, dass sie sich an den Lästereien durchaus beteiligt hat. Doch dann erfährt sie so nach und nach die Geschichte des Okapis und ein Umdenken setzt ein. Aber wird sie es wirklich wagen, sich in der Schule anders zu verhalten und zu Nora halten?

Mein Sohn und ich haben dieses Buch gemeinsam begonnen. Er hatte direkt Gefallen an dem Buch und fand es sofort schade, dass das Okapi laut Titel ja nur neun Tage bleiben würde. Er hoffte, dass es vielleicht doch noch anders kommen würde… An einigen Stellen hatte er Nachfragen zu Wörtern oder Ausdrücken, die ihm unbekannt waren. Auch mir fiel dies in diesem Buch gehäuft auf, nicht nur bei den Wörtern, sondern auch bei den Themen, die zum Teil angesprochen wurden. Das Lesevergnügen  hat dies jedoch nicht geschmälert.

Das Buch ist mit bunten, fröhlichen und ansprechenden Illustrationen versehen, die gut zu der Geschichte passen und die die Neugier auf das Okapi mit Strumpfhose stillen.

Thema Mobbing im Kinderbuch

Neben der Begegnung mit dem Okapi, über das man in dem Buch auch einiges erfährt, und den tollen Charakteren (der kleine Bruder Nils entspricht zum Beispiel genau einem aufgeweckten Vierjährigen) hat mir an dem Buch besonders gut gefallen, wie toll hier das Thema Mobbing aufgegriffen wurde. Es wird einem durchaus klar, was die Hänseleien für die Betroffenen bedeuten können und man wird auch dazu ermutigt, aufzustehen und etwas dagegen zu unternehmen. Dennoch lastet auf dem Buch keine Schwere und es lässt sich wirklich gut lesen. Ein toller Lesespaß für Kinder ab 8 Jahren, der gleichzeitig wichtige Botschaften enthält.

Kinderbuch: 9 Tage mit Okapi

9 Tage mit Okapi von Sandra Niermeyer, illustriert von Caroline Opheys, Magellan Verlag, ISBN: 978-3-7348-4150-7, 14€

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