Spannende Kinderbücher für Kinder ab 10 Jahren
Heute möchte ich euch ein paar spannende Kinderbücher für Kinder ab etwa 10 Jahren vorstellen.
Kinderbuchreihe Seawalkers
Nachdem ich die Reihe Woodwalkers mit Begeisterung gelesen habe, habe ich mir mittlerweile auch die ersten beiden Bände von Seawalkers besorgt.
Tiago ist genauso wie Carag in den Woodwalkers-Büchern ein Gestaltenwandler. Allerdings lebt er in seiner zweiten Gestalt im Wasser, denn er ist ein Tigerhai und so ist für ihn die Blue Reef Highschool die richtige Schule. Tiago hat seine Kindheit als Mensch verbracht ohne zu ahnen, dass er ein Seawalker ist. Und dann ist er ausgerechnet ein so gefährliches Tier wie ein Tigerhai. An sich ist das ja gar nicht so schlecht, nur leider haben einige seiner MitschülerInnen Angst vor ihm. Zum Glück freundet er sich trotzdem mit dem Delfinmädchen Shari an und so fühlt er sich letztendlich sehr wohl auf seiner neuen Schule. Doch dann beginnen auch hier für ihn die Abenteuer, die nicht ganz ungefährlich sind. Vor allem hat er auch Stress mit ein paar anderen Kindern, von denen eins eine mächtige Mutter hat, was Tiago sehr negativ zu spüren bekommt. Wie lange kann das für Tiago und seine Freunde nur gut gehen?
Wiedersehen mit den Figuren aus Woodwalkers
Sehr gut gefällt mir, dass man hier Carag und ein paar seiner Freunde aus den Woodwalkers-Bänden wiedertrifft. Allerdings kommt mir ihr Zusammentreffen doch etwas konstruiert vor, denn warum ist es ausgerechnet Carag, der diese Mission bekommt? Außerdem finde ich es auch eher verwunderlich, dass Tiago, der noch so neu an der Schule ist, an diesem Spezialauftrag teilnimmt. Aber egal, mir gefällt die Geschichte trotzdem. Allerdings finde ich, dass sie erst im zweiten Band so richtig Hand und Fuß bekommt und auch spannender wird. Insgesamt gefällt mir bisher die Woodwalkers-Reihe etwas besser als Seawalkers. Hier passte für mich alles von Anfang an noch besser zusammen. Aber ich mag auch die neuen Figuren von Seawalkers rund um Tiago und seine Freunde sehr gerne. Schön übrigens auch, dass es auch hier wieder LehrerInnen gibt, die zu Vertrauenspersonen werden. Ich bin auf jeden Fall auf den dritten Teil gespannt und freue mich jetzt schon sehr darauf.
Insgesamt ist die Seawalkers-Reihe spannendes Lesefutter für Kinder ab 10 Jahren.
Seawalkers – Gefährliche Gestalten von Katja Brandis, illustriert von Claudia Carls, Arena Verlag, ISBN: 978-3-401-60444-2, 14€
Seawalkers – Rettung für Shari von Katja Brandis, illustriert von Claudia Carls, Arena Verlag, ISBN: 978-3-401-60445-9, 14€
Anouks Spiel
Von dem Autor Akram El-Bahay kenne ich bisher nur das Buch „Wortwächter“, welches mir sehr gut gefallen hat. Deshalb war ich nun besonders neugierig auf „Anouks Spiel“
Jedes Jahr zu ihrem Geburtstag überlegt sich Anouk einen Herzenswunsch. Aber dieses Mal hat sie sich von ihren aktuellen Gefühlen zu einem schrecklichen Wunsch hinreißen lassen: Sie möchte ihre Eltern wieder ganz für sich haben. Und dieser Wunsch geht in Erfüllung. Ihre kleine Schwester Maya verschwindet. Anouk ist erschrocken. Sie möchte diesen Wunsch unbedingt rückgängig machen, doch dafür muss sie „Anouks Spiel“ spielen. Sie muss gegen den dunklen Prinzen antreten, der nicht ganz fair spielt. Aber zum Glück bekommt auch sie einen Begleiter an ihre Seite gestellt, der jedoch etwas zu sehr von sich überzeugt ist und leider längst nicht immer alles so im Griff hat, wie er es gerne hätte. Anouk muss sich also ordentlich ins Zeug legen, um dieses Spiel gewinnen zu können.
Märchenhafte Welten
Mir gefällt die Idee in einem Spiel gelandet zu sein und die Welten bestehen zu müssen sehr gut. Es ist alles sehr märchenhaft und es entstehen viele Bilder im Kopf beim Lesen. Man kann sich alles bunt und bildlich vorstellen: Die Wüste, die Inseln, den Wald usw. Auch kommen viele Fabelwesen vor. Das alles lässt einen in eine wunderbare Phantasiewelt eintauchen. Gleichzeitig erinnert einen das Setting an das Durchlaufen verschiedener Welten in Computerspielen. Ich hatte z.B. unter anderem ständig SuperMario vor Augen. Aber auch diese Gedanken machen das Lesen zu einem besonderen Ereignis, denn die Vorstellung in einem solchen Computerspiel selbst zu landen, ist schon interessant.
Leichte Schwierigkeiten zu Beginn des Buches
Ich war ja wirklich sehr begeistert von dem Buch „Wortwächter“ und habe somit natürlich auch viel von diesem Buch erwartet. So ganz konnten diese Erwartungen nicht erfüllt werden, wobei ich gar nicht so ganz sagen kann, woran es liegt. Ich glaube, der Anfang des Buches kam mir etwas zu konstruiert vor. Ich fand nicht direkt in die Geschichte herein und wusste nicht wirklich, was ich von diesem Spiel halten sollte. Je weiter man vorangeschritten ist, desto mehr ist man in dieser Welt angekommen und letztendlich hat mir die Lektüre durchaus Spaß gemacht. Es wird eigentlich an keiner Stelle besonders aufregend oder ähnliches, aber man lernt die Figuren immer mehr kennen und begleitet sie immer lieber auf ihren Wegen durch das Spiel. Etwas nervig ist es, dass es schon recht vorhersehbar ist, dass sie am Ende jeder Welt dem dunklen Prinzen zunächst unterlegen ist. Aber ganz am Ende sieht es dann natürlich doch anders aus und es gibt auch noch eine kleine Überraschung, mit der man nicht unbedingt gerechnet hat.
Regt zum Nachdenken an
Das Buch kann auch an einigen Stellen zum Nachdenken über einen Selbst und das, worauf es im Leben ankommt, anregen. Im Lesefluss sind diese Stellen aber manchmal auch ein wenig anstrengend zu lesen und man muss manches mehrfach lesen, um die Gedanken dazu fassen zu können.
Anouks Spiel von Akram El-Bahay, Ueberreuter, ISBN: 978-3-7641-5168-3, 14,95€
Das Erbe des Alchemisten
Der Biber & Butzemann Verlag ist vor allem für seine Feriengeschichten in ganz Deutschland bekannt. Auch dabei kann es ab und zu recht abenteuerlich zu gehen. Allerdings sind viele eher für Kinder im Grundschulalter. Nun ist letztes Jahr aber das Buch „Das Erbe des Alchemisten – Abenteuer auf der Pfaueninsel“ herausgekommen, welches ein wenig anders ist. Zum einen richtet es sich an Kinder ab 10 Jahren und zum anderen geht es hier nicht so sehr darum neben einer spannenden Geschichte als Familienreiseführer zu fungieren, sondern hier steht das Abenteuer im Vordergrund.
Abenteuer in den Sommerferien
Es sind Sommerferien in Berlin und diese beginnen direkt richtig aufregend. Denn David und sein Freund Moritz beobachten merkwürdige Lichter auf der Pfaueninsel. Das müssen sie sich natürlich genauer anschauen und so fahren sie am nächsten Tag direkt auf die Insel. Dort machen sie eine erstaunliche Entdeckung. Sie finden einen alten Schlüssel. Die Neugier wird immer größer. Wozu gehört dieser Schlüssel? Die Kinder stoßen bei ihren Recherchen über die Insel auf den Glasmacher Johann Kunckel, der hier lebte und arbeitete. Allerdings stellte er wohl nicht nur kostbares Glas her, er soll wohl auch auf der Suche nach dem Stein der Weisen gewesen sein. Auch in Davids Träumen taucht Kunckel auf einmal auf und gibt im Hinweise auf die passende Tür zum Schlüssel. David kann das alles kaum glauben, aber mit Hilfe dieser Träume gelangen die Kinder schließlich in unterirdische Gänge auf der Pfaueninsel, wo sie mehr über Kunckel erfahren. Doch es geht nicht nur um Kunckel und sein Lebenswerk, sondern auch um gefährliche Kriminelle, die die Gänge scheinbar ebenfalls nutzen…
Verschiedene Erzählstränge
Es gibt mehrere Erzählstränge in diesem Buch. Zum einen sind da die Kinder, die geheimnisvolle Schlüssel finden, in die unterirdischen Gänge vordringen und die verdächtigen Vorgänge auf der Pfaueninsel beobachten. Zum anderen liest man von den Geschehnissen rund um dem Glasmacher und Alchemisten Johann Kunckel im 17. Jahrhundert. Verknüpft wird alles miteinander durch die Schlüssel und die merkwürdigen Träume und Visionen, die David immer wieder hat. Es ist aber nichts verwirrend und man kommt gut mit dieser Art der Erzählung zu recht. Auch der Lesefluss wird keinesfalls gestört.
Spannung, Abenteuer und historische Grundlagen
Mir gefallen an diesem Buch mehrere Dinge besonders gut: Es spielt an einem realen Ort, den man so ein bisschen besser kennen lernen kann, so dass man vielleicht beim nächsten Besuch den Fokus noch etwas mehr auf bestimmte Gebäude richtet. Das Buch basiert auf einer historischen Geschichte rund um den Glasmacher Johann Kunckel, über den man am Anschluss an die Geschichte noch ein paar Informationen lesen kann. Mir gefällt sehr gut, wie auf dieser Basis das Abenteuer aufgebaut wird und wie es miteinander verflochten wird. Außerdem finde ich es noch gut, dass das Buch überaus spannend und mitreißend erzählt wird, es aber dennoch eigentlich nie zu einer extrem aufregenden oder gruseligen Situation kommt. Außer einer kurzen Begegnung zu Beginn der Geschichte mit dem verdächtigen Mann haben die Kinder keinen direkten Kontakt zu den Kriminellen. Das finde ich sehr authentisch, denn alles andere ist ja doch sehr gefährlich und eher unrealistisch, auch wenn es in Büchern oft so geschildert wird. Aber auch ohne diesen direkten Kontakt bleibt es hier immer richtig spannend und man möchte gerne wissen, wie alles miteinander zusammen hängt und wie die Geschichte ausgeht.
Ein richtig spannendes Ferienabenteuer, das richtig Lust darauf macht noch tiefer in die alten Geschichten einzutauchen. Schön sind auch die passenden Illustrationen in schwarz-weiß. Die Karte von der Pfaueninsel vorne und hinten im Buch hilft beim Lesen dabei, die Orientierung zu behalten.
Das Erbe des Alchemisten – Abenteuer auf der Pfaueninsel von Silke Böttcher, illustriert von Rebecca Mönch, Biber & Butzemann Verlag, ISBN: 978-3-95916-052-0, 14,50€