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Rezension: Maja & Tom: Schwedischer Gründonnerstag

(Werbung/Rezensionsexemplar) Wisst ihr, was die Kinder am Gründonnerstag in Schweden machen? Sie gehen als Osterhexen verkleidet von Tür zu Tür und sammeln Süßigkeiten ein. Falls ihr euren Kindern von dieser Tradition erzählen möchtet, dann könnt ihr das zum Beispiel mit dem Kinderbüchlein „Maja & Tom: Schwedischer Gründonnerstag – Skärtorsdag i Tyskland“ machen. Hier wird die Geschichte sogar zweisprachig in Deutsch und Schwedisch erzählt.

Da Majas und Toms Mutter am Gründonnerstag so begeistert aus ihrer Kindheit in Schweden erzählt, möchten die Kinder die geschilderte Tradition mal ausprobieren. Sie verkleiden sich als „Påskkärringar“ und basteln Karten. Diese bringen sie dann zu Nachbarn, um im Gegenzug dafür Süßigkeiten zu bekommen.

Illustrationen

Das Buch ist mit einzelnen größeren Bildern in Farbe und vielen kleinen schwarz-weiße Zeichnungen illustriert. Die Zeichnungen sind durchaus niedlich und lockern das Lesen ein wenig auf. Die größeren Illustrationen haben uns leider weniger angesprochen, aber das ist ja immer Geschmackssache. Sie wirkten auf uns nicht so, wie übliche Illustrationen in Bilderbüchern, sondern eher wie selbstgemalte Bilder. Insbesondere die Gesichtsausdrücke kamen uns nicht so sympathisch vor. Bei der Farbgebung irritierten die leichten Streifen, die, wie auch unregelmäßiges Ausmalen auf anderen Seiten, für Schattierungen sorgen. Sie sind uns jedoch aus üblichen Bilderbüchern eher nicht bekannt und erinnerten uns an eingescannte oder ausgedruckte Bilder.

Letztendlich kam es mir aber nicht auf die Bilder an, sondern ich war vor allem neugierig auf die Geschichte. Ihr wisst ja, dass ich großer Schweden-Fan bin und auch ein Jahr in Schweden gelebt habe. Mir ist die Tradition der Påskkärringar bekannt und ich finde, dass sie in dem Buch gut innerhalb einer Geschichte erklärt wird.

Figuren im Buch

Die Kinder versuchen diese Tradition in Deutschland aus und natürlich wissen die Nachbarn nicht darüber Bescheid. Trotzdem reagieren alle nett und lassen sich von den Kindern alles gut erklären. Leider sind auch viele nicht zu Hause und die Stimmung der Kinder schlägt recht schnell um. Das passt selbstverständlich gut zu Kindern. Insgesamt kommt mir Tom jedoch etwas zu jammernd und grummelnd vor. Er ist auf jeden Fall noch sehr klein, da er schnell bockig ist und wenig Geduld hat. Bei Maja wird anfangs erwähnt, dass sie zur Schule geht. Im Hinblick darauf, dass sie alleine losziehen, finde ich das auch logisch, allerdings wirkt sie dann bei den Erklärungen der Mutter manchmal doch etwas jünger. Als Schulkind sollte sie doch eigentlich einen Satz wie „sich die Wangen rosig anmalen“ richtig verstehen können und dann nicht später nach den Rosen fragen.

Ganz passt auch der zeitliche Ablauf nicht. An einer Stelle kommt die Mama ins Zimmer, weil Maja ruft, dass sie schauen soll, wie toll sie aussehen. Als sie dann lacht, wird Tom sauer, aber eigentlich hat Tom sich zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht verkleidet. Etwas schade ist es auch, dass er scheinbar kein Tuch tragen darf, weil er ein Junge ist. Das wird zwar nicht explizit so gesagt, aber er hätte auch gerne ein Tuch und bekommt keins. Maja dahingegen bindet sich zwei Tücher um, was man aber auf den Illustrationen nicht sieht.

Deutsch und Schwedisch

Mir gefällt es sehr gut, dass das Buch die Geschichte sowohl auf Deutsch als auch auf Schwedisch erzählt. Das passt gut zu dem Thema, für das sich ja hauptsächlich Schweden-Fans interessieren werden, die vielleicht ebenfalls Interesse an der Sprache haben. Man merkt, dass die Autorin in beiden Sprachen gut zu Hause ist, denn die Texte sind nicht wortwörtlich gleich, sondern passen sich dem Rhythmus und dem Ausdruck der jeweiligen Sprachen an. Allerdings gibt es auch in beiden Sprachen zum Teil ein paar Häufungen ähnlicher Wörter, z.B. sind die Figuren recht oft genervt.

Einzelne Worte im schwedischen Text sind auf Deutsch. Das geschieht an Stellen, wenn z.B. „Frohe Ostern“ oder „vielen Dank“ gesagt wird. Das finde ich persönlich jedoch etwas irritierend, da ja auch der restliche Text bei den Gesprächen eigentlich auf Deutsch stattfindet, hier dann aber natürlich auf Schwedisch steht.

Fazit

Wer Kindern näher bringen möchte, was man in Schweden am Gründonnerstag macht, bekommt hier ein geeignetes Buch dazu. Es werden nicht einfach nüchtern ein paar Sachinformationen gegeben, sondern es ist alles schön in eine Geschichte gepackt. Wer weiß, vielleicht bekommt das eine oder andere Kind Lust es sogar nachzumachen.

Maja & Tom: Schwedischer Gründonnerstag – Skärtorsdag i Tyskland von Linda Engfeldt, ISBN: 978-3-347-49092-5,

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