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Rezension: Oje, mein Eis!

(Werbung/Rezensionsexemplar) Wenn Opa mit Kasimir einen Ausflug mit dem Dampferschiff macht, dann wird es der weltallerbeste Tag überhaupt. Da ist sich Kasimir sicher. Vor allem, wenn es dann auch noch das weltallerbeste Eis gibt. Doch dann verläuft der Tag anders, als er es sich gedacht hat…

Dieses Bilderbuch „Oje, mein Eis!“ ist einfach herrlich. Es macht unglaublich viel Spaß! Sowohl die prickelnde Himbeerbrausenfreude als auch den Ärger und die Wut kann man sehr gut nachvollziehen – beides natürlich relevante Gefühle für Kinder.  

Große Gefühle: Freude und Wut

Die Freude steigt so richtig in Kasimir auf. Man kann sie beinahe mitfühlen. Vor allem wenn man dann das riesige, weltallerbeste Eis sieht. Da werden die Augen der Kinder schnell groß. Aber auch die Leichtigkeit und die Freude auf dem Schiff ist absolut nachvollziehbar. Kasimir und sein Opa stehen an Deck an der Reeling. Die Sonne scheint, Enkelkind und Opa verbringen Zeit zusammen, das Meer glitzert vor einem und in der Hand hält Kasimir das weltallerbeste Eis. Kein Wunder, wenn da alles in einem kribbelt und man vielleicht im entscheidenden Moment nicht richtig aufpasst. Schwupps, ist das Eis ins Wasser gefallen. Da kann man es doch gut verstehen, dass die große Freude in Traurigkeit und Wut umschlägt.

Kasimir möchte sein Eis, und zwar genau dieses Eis unbedingt wieder haben. Irgendjemand muss ihm doch dabei helfen. Für ihn gibt es gerade nichts wichtigeres. Rettungsschwimmer sollen danach tauchen oder die Hubschrauberpilotin soll irgendetwas unternehmen. Klar, aus unserer Sicht übertreibt Kasimir ordentlich. Der Opa aber geht liebevoll und verständnisvoll auf Kasimir ein und lässt ihn seine Gefühle ausleben. Gleichzeitig versucht er ihm andere Angebote zu machen und ihn abzulenken. Das funktioniert leider nicht. Erst nach und nach beruhigt Kasimir sich.

Doch dann verschüttet Opa eine Flasche Himbeerbrause. Oje! Nun ist es Opa der sich wütend auf dem Boden wälzt. Kasimir ist das nun schon ein wenig peinlich, aber am Ende halten Opa und Enkelsohn einfach immer zusammen und haben so doch noch einen richtig tollen Tag.

Verständnisvoller, liebevoller Opa

Man könnte meinen das sich der Opa mit seinem Verhalten ein wenig über Kasimir lustig macht. Das kommt aber keinesfalls so herüber. Der Opa ist wirklich sehr verständnisvoll und geht toll auf seinen Enkelsohn ein. Eigentlich schon ziemlich cool, wie er sich so übertrieben verhält. So zeigt er Kasimir, dass man wegen einer verloren gegangenen Leckerei, zwar wütend und traurig sein kann, aber dass manches Verhalten dann doch ein wenig übertrieben ist. Gleichzeitig sichert er Kasimir aber am Ende des Buches zu, dass Kasimir ihm niemals peinlich ist. Egal, wie er sich auf dem Schiff verhalten hat.

Tolle Illustrationen

Die Illustrationen erzählen die Geschichte sehr passend. Wichtige Dinge wie z.B. das Eis oder die Himbeerlimonade sind an vielen Stellen deutlich zu sehen. Die gezeigten Figuren sind sehr vielfältig. Es gibt z.B. eine Hubschrauberpilotin, einen Mann im Rollstuhl, eine Brillenträgerin sowie Menschen mit verschiedenen Hauttönen. Auch der Opa selbst kommt mit seinem rosa T-Shirt und Turnschuhen modern herüber.

In erster Linie macht dieses Buch einfach richtig viel Spaß. Vielleicht reagiert ein Kind in so einer Situation ähnlich wie Kasimir, aber beim Betrachten des Buches ist es emotional selbst nicht gerade von so einem Eis-Verlust betroffen. Hier kann man über das übertriebene Verhalten von Kasimir lachen und sich köstlich über den coolen Opa amüsieren. Wenn man möchte kann man das Buch natürlich auch zum Anlass nehmen, um über Gefühle zu sprechen.

Oje, mein Eis! von Jana Heinicke, illustriert von Nini Alaska, Magellan Verlag, ISBN: 978-3-7348-2119-6, 15 €

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