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Rezension: Sonnengelb & Tintenblau

Auch heute möchte ich euch eine Lektüre für die Sommerferien vorstellen: „Sonnengelb & Tintenblau oder: Der Sommer, in dem ich zu schreiben begann“.

Inhalt

Eigentlich sind Sommerferien ein Grund zur Freude. Nicht so bei der 13-jährigen Edith, denn sie muss die Ferien im Landhotel ihrer Oma verbringen – nicht gerade der Knaller. Was soll sie da bloß ihren Freundinnen cooles berichten? Und auf Berg, der scheinbar von ihrer Oma als ihr Babysitter engagiert wurde, kann sie auch dankend verzichten. Dass sie dahingegen dem coolen Matti wieder begegnet, lässt die Sache schon ganz anders aussehen. So langsam macht Edith der Urlaub doch Spaß. Vielleicht liegt das aber auch an den mysteriösen Schreibaufträgen, die sie erhält? Das Schreiben macht ihr richtig viel Freude, aber wer steckt nur dahinter?

Leichter Sommerroman

Das Buch lässt sich richtig gut lesen. Einiges ahnt man schon recht früh und ab und zu würde man Edith am liebsten aufrütteln, um ihr zu sagen, wie alles zusammenhängt und warum sich wer wie benimmt, aber das schmälert das sommerliche Lesevergnügen keinesfalls. Es ist eine richtige Sommergeschichte mit typischen Überlegungen und Gedanken von Jugendlichen. Natürlich gehören hier auch die Themen Freundschaft und Verliebt sein dazu. Besonders wird das Buch durch die Schreibaufträge, die Edith erhält. Sie fügen sich gut in die Geschichte ein und machen Lust darauf, vielleicht selbst auch mal zum Stift zu greifen. Als kleines Extra finden sich alle Schreibanregungen hinten noch einmal mit Anleitung im Buch. Wer sich also in den Sommerferien langweilen sollte, bekommt hier ein paar kreative Impulse.

Schreibanregungen im Buch

Die Schreibimpulse sind keine Aufgaben, aus denen direkt Geschichten oder ganze Texte entstehen, sondern viele regen zunächst dazu an, sich mit bestimmten sprachlichen Aspekten zu beschäftigen. So gibt es zum Beispiel Tipps zu Notizen, man soll interessante Überschriften oder bestimmte Wörter sammeln oder Listen zu verschiedenen Themen anlegen. Mir gefällt der niederschwellige Einstieg in diese Aufgaben. Hier kann man einfach direkt loslegen und sich ausprobieren und man wird nicht von komplexen Anregungen abgeschreckt. Außerdem machen diese Schreibaufträge wirklich Spaß und wer weiß, was sich daraus dann noch alles entwickelt.

Auch optisch ist das Buch ansprechend aufgemacht. Kleine Bildchen, die wie Kritzeleien wirken, verteilen sich am Rand der Seiten, was das Ganze etwas auflockert und Sommer- und Schreibatmosphäre verbreitet. Hilfreich sind auch die zwei Lesebändchen. So kann man eins als Lesezeichen für den Roman nutzen und eines bei besonders interessanten Schreibaufträgen platzieren.

Ich kann dieses Buch allen ab ca. 11 Jahren empfehlen, die Lust auf Sommer, Verliebtsein und Schreiben haben. Ich werde es auf jeden Fall nächste Woche auch mal meinen Teilnehmer:innen der Schreibwerkstatt vorstellen.

Sonnengelb & Tintenblau oder: Der Sommer, in dem ich zu schreiben begann von Barbara Zoschke, illustriert von Carolin Liepins, Ueberreuter Verlag, ISBN: 978-3-7641-5196-6, 14,95 €

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