Rezension: Kunst und Geschichten aus der Box
Heute möchte ich euch zwei Boxen aus dem Laurence King Verlag vorstellen, mit denen ihr und eure Kinder wirklich stundenlang Spaß haben könnt: „Kunst aus der Box“ (ab 6 Jahren) und „Geschichten aus der Box“ (ab 8 Jahren).
Das Prinzip der Boxen ist denkbar einfach: Es gibt einen Stapel mit Themenkarten und einen Stapel mit Technikkarten. Von jedem Stapel zieht man nun eine Karte und gestaltet mit den Vorgaben dann ein Kunstwerk bzw. schreibt eine Geschichte. Durch die vielfältigen Kombinationen bekommt man immer wieder neue spannende Aufgaben.
Kunst aus der Box
Mit meinen Kindern sollte ich bei „Kunst aus der Box“ z.B. neulich eine Schüssel mit Wasser füllen und Alltagsgegenstände hinein tun. Anschließend sollte man zeichnen, wie diese sinken oder schwimmen bzw. haben wir dann ein Aquarium mit Alltagsgegenständen gezeichnet. Zur ersten Themenidee gibt es dann nämlich noch weiterführende Anregungen. Manchmal bringen sie einen ein bisschen von der Hauptidee weg, aber sie können auch noch weiteren Pfiff mit reinbringen. Vielleicht einigt man sich darauf die Extraideen in der ersten Runde wegzulassen und später erst hinzuzunehmen. Eine richtige Zeichentechnik haben wir übrigens bei diesem Beispiel nicht bekommen. Wir sollten allerdings vor dem Zeichnen jeden Arm und jedes Bein achtmal ausschütteln.
Ansonsten gibt es aber auch viele Hinweise zur Art der Zeichnung, z.B. luftig und geisterhaft oder über das Papier hinausgehend. Auch kann eine Aufgabe darin bestehen aus der Vogelperspektive zu zeichnen.
Viele kleine Ideen
Je nach Aufgabe muss man nicht unbedingt direkt ein ganzes Kunstwerk zeichnen. Manchmal ist es nur eine Anregung für eine kleine Zeichnung. Bei unserer Nutzung der Box haben wir immer nur die Aufgabe mit kleinen Bildern erfüllt, denn die Kinder fanden es besonders spannend, die Karten zu ziehen und die Aufgaben zu erfahren. Das kann dann beim nächsten Mal aber auch schon wieder anders aussehen.
Oft wird man dazu aufgefordert mal neue Dinge miteinander zu kombinieren, der Fantasie freien Lauf zu lassen oder sich genau in seiner Umgebung umzuschauen und z.B. eine Blättersammlung oder die vorbeifliegenden Wolken zu zeichnen.
Sehr anregend und motivierend
Obwohl ich selbst nicht gut zeichne, hatte ich viel Spaß daran mit den Kindern gemeinsam diese Box zu entdecken. Auch wenn sich die Bilder nicht dazu eignen, sie anderen hier zu präsentieren, macht es einfach Freude mit kreativen Aufgabenstellungen ein bisschen zu experimentieren. Im Übrigen könnte man aus den Bildern auch noch Geschichten entwickeln. Ansonsten lässt man sich von den „Geschichten aus der Box“ inspirieren.
Kunst aus der Box von Nicky Hoberman, illustriert von Hiromi Suzuki, übersetzt von Anne Vogel-Ropers, Laurence King Verlag, ISBN: 978-3-96244-089-3, 18€
Geschichten aus der Box
Auch hier werden Thema und Technik miteinander kombiniert. Auf den Technikkarten heißt es dann z.B., dass man lautmalerische Wörter benutzen oder dass man in kurzen Sätzen schreiben soll. Eine weitere Aufgabe lautet „Schreibe die Geschichte, als würdest du schreien“ und besonders spannend wird es, wenn man eine geheime Botschaft auf gewisse Art und Weise im Text verstecken soll. Und wie wird wohl eine Geschichte, bei der man rückwärts vom Ende bis zum Anfang erzählt?
Hilfestellungen zu den Aufgaben
Die kurze Aufgabenstellung wird dann noch mit ein paar Anregungen oder Erklärungen konkretisiert, so dass man sofort ein paar Ideen zur Umsetzung im Kopf hat. Genauso ist es auch bei den Themenkarten. Erst wird man aufgefordert zu einer bestimmten Idee etwas zu schreiben und unten auf der Karte erhält man anregende Fragen, die erst gar keine Ideenlosigkeit aufkommen lassen.
Sehr kreativ und fantasievoll
Wie auch bei der Kunstbox fällt hier die Kreativität besonders auf. So soll z.B. eine Geschichte über eine Wolke, die an einer seltsamen Krankheit leidet, geschrieben werden. Auf einer anderen Karte wird man dazu aufgefordert eine Geschichte über eine Gruppe Superschurken, die zu einem Tischtennis-Spiel geht, zu schreiben, und auf einer weiteren Karte wird vorgeschlagen, einen einsamen Koch zu erfinden, der einen Kuchen backt, der sprechen kann.
Absolute Empfehlung!
Auch von dieser Box bin ich absolut begeistert. Und es ist echt schade, dass die Schreibwerkstatt gerade pausieren muss, sonst würde ich die Geschichtenbox dort direkt mal ausprobieren. Das werde ich später aber auf jeden Fall nachholen. Bis dahin kommt die Box aber sicherlich auch schon mal hier zu Hause zum Einsatz. Wenn die Kinder nicht so viel Lust aufs Schreiben haben, aber gerne Geschichten mögen, kann man das Ganze auch mündlich machen und Geschichten gemeinsam erfinden. Hier sind viele Dinge denkbar.
Geschichten aus der Box von Nicky Hoberman, illustriert von Hiromi Suzuki, übersetzt von Anne Vogel-Ropers, Laurence King Verlag, ISBN: 978-3-96244-124-1, 18€
Mit der Gespenster-Box aus dem Laurence King Verlag kann man übrigens auch schon mit Kindergartenkindern Geschichten erfinden und erzählen.