Rezension: Herr Schnettelbeck und das Geheimnis der verschwundenen Sterne
Noch gibt es nicht all zu viele Kinderbücher ab 10 Jahren auf meinem Kinderbuch-Blog, aber gerade habe ich mal wieder eins gelesen: „Herr Schnettelbeck und das Geheimnis der verschwundenen Sterne“ von Verena Reinhardt. Und ich kann euch nur raten, lest es auch!
Ein Mistkäfer als Hauptfigur in einem Kinderbuch
Herr Schnettelbeck ist ein Mistkäfer und zwar einer, der viel meckert. Eigentlich möchte er sterben, aber da die Sterne nicht zu sehen sind, kann er seine letzte Dungkugel nicht in die richtige Richtung rollen. Er beschließt der Sache auf den Grund zu gehen. Dabei trifft er mit seiner neuen Weggefährtin Tinea, einer selbstbewussten Kesselflickerin, auf Unterstadt, in der ein Tyrann herrscht. Eigentlich gefällt es Herrn Schnettelbeck ganz gut in Unterstadt, aber schnell ist er dann doch irgendwie im Widerstand gelandet. Er und seine Mitstreiter wollen Unterstadt von dem Tyrannen befreien und somit auch die Sterne wieder sichtbar machen.
Schöne Erzählweise und Sprache
Das Buch ist toll. Es zieht einen ganz schnell in seinen Bann und man möchte immer weiter lesen und weiter lesen. Ich mag auch die Erzählweise sehr gerne. Es ist toll geschrieben und die Sprache in dem Buch macht viel Freude. Allerdings muss auch erwähnt werden, dass viele schwierigere Wörter verwendet werden. Das finde ich grundsätzlich nicht schlimm, aber ich würde die Altersempfehlung ein wenig über der des Verlages sehen. Ich denke, dass Kinder über 10 Jahren an diesem Buch Spaß haben könnten.
Fantasievoll und spannend
Auch der Inhalt des Buches gefällt mir wirklich gut. Hier stecken jede Menge Ideen und Fantasie drin. Eine interessante Welt baut sich vor dem inneren Auge auf. Besonders herrlich ist natürlich die grummelige Hauptfigur Herr Schnettelbeck, der ständig grantelt, aber ein gutes Herz hat und letztendlich für die gute Sache richtig mit anpackt. An ihm hatte ich sehr viel Freude. Aber es gibt noch viele andere Figuren, die einen direkt berühren und die toll charakterisiert werden.
Denkanstöße in einem Kinderbuch
Neben viel Lesefreude schenkt das Buch aber auch einige Denkanstöße zur Gesellschaft. In was für einer Gesellschaft möchten wir leben und wie weit gehen wir dafür, um dieses Ideal zu erreichen? Was kann man tun, um etwas zu verändern? Was ist dafür gerechtfertigt? Wie kann man blinden Mitläufern die Augen öffnen?
Auch die Covergestaltung ist meines Erachtens sehr gelungen. Im Buch gibt es ebenfalls vor jedem Kapitel eine Seite mit einem Muster in Grüntönen. Auch das trägt zum Lesevergnügen statt. So ein Buch nimmt man gerne in die Hand.
Ich hatte auf jeden Fall viel Spaß mit „Herr Schnettelbeck und das Geheimnis der verschwundenen Sterne“. Mit meinem Sohn möchte ich es gerne noch lesen. Ich bin nämlich wirklich gespannt darauf, wie die Geschichte und insbesondere die gesellschaftlichen Aspekte auf ihn wirken.
Herr Schnettelbeck und das Geheimnis der verschwundenen Sterne von Verena Reinhardt, Beltz & Gelberg, ISBN: 978-3-407-75458-5, 14,95€
Ein weiteres sehr schönes Buch für Kinder ab 10 Jahren ist “Der 1000-jährige Junge“. Dazu findet ihr hier ebenfalls eine Rezension.