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Rezension: Stina

(Rezensionsexemplar) Irgendwie ist es doch komisch: Bücher, die mich vom Cover her so richtig anspreche, bleiben hier oft liegen. Es sind nicht die Bücher, die die Kinder auf den ersten Blick ansprechen.

So ein Buch ist auch „Stína“ von Lani Yamamoto.  Auf dem blauen Cover ist nicht viel zu sehen – nur ein dick eingemummeltes Gesicht. Das scheint die Kinder nicht sonderlich neugierig zu machen. Ich finde aber, dass das Buch etwas Besonderes und eine gewisse Ruhe ausstrahlt.

Diese Ruhe und Stille herrscht auch in dem Buch selber vor und zwar sowohl durch die Geschichte als auch durch die schlichten Bilder.

Das Mädchen, das die Kälte fürchtete

Stína mag keine Kälte. Das ist jedoch noch untertrieben, denn sie tut wirklich alles um nicht mit Kälte in Berührung zu kommen. Im Sommer kann sie sich ohne Probleme durch Jacke, Strumpfhosen und Kniestrümpfen vor der Kälte schützen. Im Winter ist das schon ein bisschen schwieriger, aber Stína ist ziemlich erfindungsreich. Das Tolle ist, dass man als LeserIn auch von ihren Ideen, die mit kleinen Anleitungen in das Bilderbuch eingebunden sind, profitieren kann. Irgendwie habe ich schon Lust darauf nun auch einmal einen Flickenteppich zu flechten.

Obwohl Stína alles gegen die Kälte tut, wird ihr immer kälter. Woran das wohl liegen mag? Meine Kinder und ich haben hier verschiedene Interpretationen. Ist sie einsam und alleine oder wird ihr kalt, weil sie immer an die Kälte denkt?

Am Ende wagt sich Stína dann doch in den Schnee und so richtig kalt ist ihr gar nicht. Wie es dazu kommt, lest ihr in dem Bilderbuch. Auf jeden Fall ist es spannend, dass am Ende Stina etwas ganz anderes wärmt als ihre ganzen Schutzwälle vor der Kälte.

Friedliche Geschichte

Die Geschichte ist friedlich und irgendwie zauberhaft. Man folgt Stína ganz in Ruhe und ist gespannt, was sie sich noch so für Methoden gegen die Kälte einfallen lässt. Besonders schön ist aber ihr Lächeln am Ende der Geschichte. Da möchte man sich einfach nur mit ihr freuen.

Haben meine Kinder sich dieses Buch nun doch angeschaut? Ja, denn ich habe es in die Hand genommen und sie lassen sich einfach immer gerne vorlesen. Sie haben der Geschichte auch gerne gefolgt, aber ich habe nicht das Gefühl, dass es eine ihrer neuen Lieblingsgeschichten wird.

Stína von Lani Yamamoto, übersetzt von Lea Bosshart, Helvetiq Verlag, ISBN: 978-2-940481-52-1

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