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Rezension: Thabo – Der Rinder-Dieb

Mögt ihr „Kalle Blomquist“  von Astrid Lindgren? Dann gefällt euch bestimmt auch „Thabo – Detektiv und Gentleman“ von Kirsten Boie.

Ich habe gerade den dritten Band der Reihe („Der Rinder-Dieb“) gelesen und wurde dabei oft an Kalle Blomquist erinnert, was ich sehr faszinierend finde, da die Geschichte in einem ganz anderen Land und unter anderen Umständen spielt.

Kalle und Thabo

Kalle Blomquist ist ein weißhäutiges, gut behütetes Kind, welches in einer schwedischen Kleinstadt lebt. Thabo, dunkelhäutig, wächst ohne seine Eltern in einem südafrikanischen Königsreich auf. Ihre Leben unterscheiden sich sehr voneinander. In ihren Ländern gibt es ganz verschiedene Bräuche. Aber beide sind Kinder, die den Traum haben Detektiv zu werden, wobei sie sich an klassischen Vorbildern, wie in diesem Fall Miss Marple, orientieren. Obwohl beide bei der Aufklärung von Kriminalfällen geholfen haben, werden sie nicht ernst genommen.

Kinder sind Kinder – auf der ganzen Welt!

Abgesehen von den Umständen und Äußerlichkeiten sind sich Kalle und Thabo gar nicht so unähnlich. Und das ist toll, da Kinder auf der ganzen Welt eben Kinder mit ähnlichen Träumen sind. Und besonders schön ist, dass mit Thabo auch mal ein Kind, das nicht in Westeuropa lebt, die sympathische Hauptperson eines Kinderbuches ist. Man schließt Thabo und seine Freunde schnell in sein Herz und sie sich einem genauso vertraut wie Kinder aus Deutschland, Schweden oder England. Schade, dass man solche Bücher suchen muss, denn sie öffnen uns den Blick für Menschen aus anderen Kulturen und sie zeigen uns, dass es trotz fremdartiger Bräuche, die man in einem solchen Buch auch kennen lernt, viele Gemeinsamkeiten gibt.

Rinderdiebstahl und andere Ungereimtheiten

Das Buch „Thabo – Detektiv & Gentleman – Der Rinder-Dieb“ ist toll! Es liest sich sehr gut, ist spannend, hält interessante Charaktere bereit und kommt unter anderem durch Wörter in der Landessprache, die immer wieder eingestreut werden, authentisch daher. Der Leser wird von Thabo, der die Geschichte erzählt, an einigen Stellen direkt angesprochen. Man wird gesiezt, aber immerhin möchte Thabo ja auch ein Gentleman werden. Da passt das schon ganz gut.

Im dritten Buch geht es um gestohlene Rinder. Schnell merken Thabo und seine Freunde Emma und Sifiso jedoch, dass es scheinbar um weit mehr als den Diebstahl einer gestohlenen Rinderherde geht, denn gleichzeitig sind auch drei Hütten in einer recht verlassenen Gegend abgebrannt und Miss Agatha, die Großtante von Emma, ist auf einmal nicht mehr in ihrem Haus anzutreffen. Auf Thabo, Emma und Sifiso kommt viel Ermittlungsarbeit zu und es lauern einige Gefahren auf sie, die sie aber natürlich nicht aufhalten können.

Klare Leseempfehlung

Das Buch ist äußerst spannend. Gut gefällt mir auch, dass man an einigen Stellen zwar manches erahnen kann, dass einem alle Zusammenhänge aber auch erst am Ende klar werden Das ist wirklich gut gemacht. Außerdem fällt auch bei diesem Buch, ähnlich wie bei Ritter Trenk, auf, dass Thabo einige Werte wie z.B. Freundschaft wichtig sind, und er bemüht ist, danach zu leben. Ganz nebenbei fungiert er also auch als gutes Vorbild für die Leser.

Leider kenne ich die ersten zwei Bücher noch nicht, aber das wird sich sicherlich ändern!

Thabo – Detektiv & Gentleman – Der Rinder-Dieb von Kirsten Boie, mit Vignetten von Maja Bohn, Oetinger Verlag, ISBN: 978-3-7891-2034-3, 12,99€

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