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Gut vorbereitet in den Schwedenurlaub

Ich habe ja schon mal geschrieben, dass ich überraschenderweise die Ting-Stifte gar nicht so schlecht finde. Ich bin zwar der Meinung, dass man nun längst nicht für jedes Buch so einen sprechenden Stift braucht, aber es gibt Themen, da bietet sich eine akustische Erweiterung durch so einen Stift an. Vor allem bei Büchern, in denen es um eine fremde Sprache geht, finde ich den Stift wirklich sinnvoll, denn nur durchs lesen lernt man keine neue Sprache. Da ist es schon besser, wenn man die fremden Wörter auch mal zu hören bekommt. So ergänzt der Ting-Stift auch den Kinder-Sprachführer „Unterwegs in Schweden“.

Gemeinsam mit Lina und Leon können Kinder mit diesem Buch durch verschiedene schwedische Orte reisen und dort sowohl wissenswertes über das Land lernen als auch Begriffe und Sätze der schwedischen Sprache üben. So gibt es einige Übungen zu Redemitteln und typischen Dialogen, bei den Bildern stehen die schwedischen und deutschen Begriffe und es gibt sowohl Hör- als auch Schreib- und Leseaufgaben. Man bekommt also schon eine ganze Menge vom Schwedischen mit, wobei man natürlich nicht erwarten darf, dass man mit einem solchen Buch die Sprache richtig lernt, denn über die Grammatik wird hier nicht gesprochen.

Neben der Sprache erfährt man viele interessante Sachen über Stockholm, Gotland, Lappland, Göteborg, Dalarna und Skåne. Alles washier zu lesen ist, ist interessant und informativ, allerdings bekommt man natürlich nur eine Auswahl an Informationen. So wird zum Beispiel im Kapitel über Stockholm das Vasa-Museum herausgepickt, während das Freilichtmusem Skansen (abgesehen von den Informationen im Anhang) unerwähnt bleibt. Auch die Gegend Småland kommt in dem Buch gar nicht vor, und das obwohl die für die Kinder bekannte Autorin Astrid Lindgren daher kommt und sich auch Astrid Lindgrens Welt dort befindet. Hier hätte ich bei einem Buch für Kinder teilweise andere Schwerpunkte gesetzt.

Schön ist, dass man etwas über schwedisches Essen (z.B. köttbullar (Fleischbällchen) und kanelbullar (Zimtschnecken)), Traditionen (Midsommar), schwedische Spiele (Kubb) und andere typische schwedische Sachen (z.B. die roten Dalahästar) erfährt.

Leider wurde der Stift nicht optimal eingesetzt. Der einzige Vorteil gegenüber der ebenfalls beiliegenden CD ist, dass man ihn auch benutzen kann, wenn kein CD-Player verfügbar ist. Ansonsten kann man sich mit ihm (wie auf der CD) nur die Dialoge und Texte anhören, denen sich dann die Vokabeln, die auf der Seite im Bild zu sehen sind, anschließen. Hier wäre es doch schön, wenn man den Stift auch auf die einzelnen Bilder halten könnte um sich das jeweilige schwedische Wort anzuhören. Oder auch bei Übungen und deren Antworten ließe sich der Stift gut einsetzen. Schade, so hätte man die Kombination aus Buch und Audio-Dateien noch besser ausschöpfen können.

Die Texte an sich, die man sich anhören kann, gefallen mir durchaus. Man bekommt zwar direkt viel schwedisch auf einmal zu hören, aber so lernt man die Sprache im Zusammenhang und nicht nur als einzelne Worte. Beim Reisewortschatz kann man sich dann auch die einzelnen Wörter zu einem Thema anhören (z.B. Farben, Zahlen, Monate, Kleidungsstücke etc.). Die Audio-Dateien sind gut verständlich, entsprechen der schwedischen Aussprache und lassen sich gut nachsprechen.

Wie gesagt, einiges könnte man noch besser machen, trotzdem erfährt man jede Menge über Schweden und Kinder können lernen erste einfache Gespräche auf Schwedisch zu führen. Es ist schön, dass es ein solches Buch für interessierte Kinder gibt, denn so macht der nächste Schweden-Urlaub bestimmt noch mehr Spaß.

Die Büchereule Wanzi war übrigens begeistert davon, dass es schon wieder in die weite Welt ging. Nachdem sie „Die Reise der blauen Perle nach Schweden“ gelesen hatte, meinte sie ja bereits, sie wäre nun eine Schweden-Expertin, aber als sie sich die Texte in diesem Buch angehört hat, musste sie wohl einsehen, dass sie doch noch einiges zu lernen hat. Der Ting-Stift war ihr jedoch zu schwer und zu groß und so verlässt sie sich doch lieber auf meine Sprachkenntnisse und Lehrfähigkeiten…

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Und mit Bücherwürmchen halte ich es genauso. Könnte er durch den Stift einzelne Wörter erfahren, hätte er sicherlich Spaß daran, sich ein paar schwedische Wörter anzuhören, aber die Texte sind noch zu lang und somit langweilig für ihn. Bis er also etwa 9 Jahre alt ist (das empfohlene Alter für dieses Buch), erfährt er mal das eine oder andere schwedische Wort von mir und dann kann er mit „Unterwegs in Schweden“ loslegen…

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Lextra junior – Schwedisch: Unterwegs in Schweden, Selbstlernbuch mit Hör-CD, tingfähig von Christina Wurst, Cornelsen, ISBN: 978-3589018819, 13,95 €

2 Gedanken zu „Gut vorbereitet in den Schwedenurlaub

  • Wir haben vieles von TipToi. Natürlich sollte es nicht ausschließlich eingesetzt werden und es ersetzt keineswegs das “interaktive” soziale MIteinander beim Spielen, Lesen etc, aber manches aus dem Programm finde ich gar nicht schlecht.

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