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Warum es sich lohnt, eine Bücherei zu besuchen

Ich muss ja zugeben, dass ich jemand bin, der am liebsten so viele Bücher wie möglich besitzt. Ich will sie mir nicht nur anschauen, ich will sie auch haben. Trotzdem gehe ich gerne zur Bücherei. Ich mag es mich dort umzuschauen, ein wenig zu blättern, dort zu verweilen, viele Bücher um mich herum zu haben und mit meinem Sohn schon einmal das ein oder andere Buch zu lesen. Außerdem bekommt man dort auch viele schöne Bücher, die es leider im Buchhandel gar nicht mehr gibt.

Auch dieses Mal war ein Buch dabei, welches es nicht mehr neu zu erwerben gibt, welches auf Bücherwürmchen aber eine große Wirkung hat: „Der wilde Räuber Willibert

Das Buch „Der wilde Räuber Willibert“ sprach ihn sofort an. Eines seiner liebsten Spiele ist schon seit langem Polizei und Verbrecher, da war es klar, dass dies ein Buch für ihn ist. Wir haben es nur zwei Mal angeschaut und schon hat er es nachgespielt. Er selbst war der kleine Räuber und wir mussten die anderen Räuber sein. Die Dialoge wurden direkt (erstaunlich wortgetreu) nachgesprochen. Bücherwürmchen rief ständig „Hände hoch! Gib mir etwas Wertvolles“, er lief durchs Haus um neue Beute zu holen und suchte sich ein Plätzchen, welches sein Baumhaus sein sollte. Später machte er dann noch mit den geraubten Kartoffeln, die der wilde Räuber Willibert im Buch von einem Bauern bekommt, ein Picknick auf dem Spielteppich.

Bei uns war dieses Buch über die Räuberbande, die den kleinen Räuber Willibert auf seinen ersten Raubzug schickt, um einen richtigen Räuber aus ihm zu machen, ein voller Erfolg. Es ist niedlich, wie der kleine Räuber gutgläubig alles annimmt, was ihm als wertvoll verkauft wird. Das einzig Wertvolle, den Ring der Prinzessin, bekommt er nur durch einen glücklichen Zufall. Mein Sohn ist dennoch davon überzeugt, dass der kleine Räuber ein richtiger Räuber ist.

Die Aufgaben am unteren Seitenrand haben wir zum Teil ausgelassen und nur dann, wenn mein Kind gerade Lust darauf hatte, beantwortet. Nicht so toll fand ich die Fragen, die gar nichts direkt mit der Geschichte zu tun haben: Bezug darauf nehmend, dass der kleine Räuber in seinem Baumhaus Tierbilder hängen hat, wird zum Beispiel gefragt, welche Tiere im Wasser leben. Meines Erachtens reißen einen solche Fragen eher aus der Geschichte. Man muss ja beim Bücher schauen nicht immer zu allen relevanten Bildungsinhalten etwas lernen. Viel wichtiger und vor allem schöner ist es doch, sich auf eine Geschichte einzulassen und in ihr zu versinken. Aber man muss ja auch nicht alle Angebote, die einem ein Buch macht, annehmen. Die Geschichte von dem kleinen Räuber und die Bilder sind jedenfalls unabhängig davon toll.

Wie gut, dass die Bücherei dieses Buch in ihrem Angebot hat und mein Kind weiterhin auf Raubzug gehen kann. Ein paar Kartoffeln vom Lagerfeuer schmecken im Schneidersitz auf dem Spielteppich sitzend doch immer hervorragend!

Räuber Willibert

Der wilde Räuber Willibert von Erhard Dietl, arsEdition, ISBN: 978-3760732428

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