ab 4 Jahrenab 5 Jahrenab 6 JahrenGesellschaftsspieleRezensionSpiele

Kinderspiele ab 4-6 Jahren

In den letzten Monaten haben wir viel mit den Kindern gespielt und ich denke, dass wird auch in der nächsten Zeit so sein. Im Advent und um Weihnachten herum macht man es sich ja doch gerne zu Hause gemütlich und da ist es dann auch schön, wenn man gemeinsam etwas spielen kann.

Spielen mit großem Altersunterschied

Eine große Herausforderung ist es, ein passendes Spiel für die eigene Familie zu finden. Nicht jedes Spiel funktioniert bei allen. Die Vorlieben sind unterschiedlich, aber auch der Umgang mit Verlieren und Gewinnen – vor allem zwischen Geschwistern. Bei uns kommt noch die Schwierigkeit hinzu, dass die Kinder einen recht großen Altersunterschied haben. Während der eine Sohn mit 10 Jahren schon viele Gesellschaftsspiele, die sich auch an Erwachsene richten mitspielen kann, kommt meine vierjährige Tochter gerade erst in ein Alter, in dem man mal etwas andere Spiele als Memory, Tempo, kleine Schnecke und Fische angeln ausprobieren kann.

Aber es gibt tatsächlich ein paar Spiele, die man mit beiden Kindern gemeinsam spielen kann. Das sind häufig Spiele, die ab einem Alter wie 5 oder 6 Jahren empfohlen werden. Da kann die Kleine (teilweise mit etwas Hilfe) schon mitspielen und der Ältere hat auch noch Spaß daran.

Solche Spiele möchte ich euch heute hier vorstellen.

Zunächst zwei kleine Kartenspiele, die bereits ab 4 Jahren sind, die sich schnell spielen lassen und bei denen beide Kinder gerne mitspielen: PIM PAM PUM und Zicke Zacke – Findet die Verstecke hinter Zaun und Hecke.

PIM PAM PUM

PIM PAM PUM ist ein Merkspiel mit einer kleinen Risikovariante, die das Spiel spannend macht. Auf dem Spielfeld liegen 12 verdeckte Karten. Man würfelt und der Würfel zeigt uns eins der drei Tiere: Eichhörnchen Pim, Waschbär Pam oder Kakadu Pum. Nun muss man eine Karte mit dem gewürfelten Tier aufdecken. Es gibt Karten, auf denen nur ein Tier zu sehen ist, aber auch welche, auf denen zwei oder sogar alle drei abgebildet sind. Hat man eine passende Karte aufgedeckt, so darf man sich diese nehmen, oder aber man deckt noch eine weitere auf. Lag man wieder richtig, bekommt man beide Karten. Wenn man aber eine falsche Karte aufdeckt, bekommt man keine Karten. Hier ist also die Frage: Lieber eine sichere Karte nehmen  oder weitermachen, um vielleicht direkt zwei, drei oder sogar vier Karten zu bekommen.

Jüngere Kinder spielen oft entweder so, dass sie sich direkt die aufgedeckte Karte nehmen, oder dass sie  im Gegenteil noch eine weitere Karte aufdecken, ohne zu wissen, was sich unter ihr verbirgt. Je öfter man jedoch spielt, desto taktischer spielen sie auch.

Ein Reiz dieses Spieles besteht darin, dass man beim Würfeln und Aufdecken auch immer wieder die Namen nennt. Das ist zwar keine Regel, aber es macht Spaß.

Dieses Spiel macht besonders der Kleinen sehr viel Freude, aber der Sohn spielt hier auch ab und zu mal eine Runde mit.

PIM PAM PUM von Maldón, illustriert von Sonja Müller, Amigo Spiele, ab 4 Jahren für 2-5 Spielende

Zicke Zacke

Actiongeladen geht es bei dem Kartenspiel „Zicke Zacke“ zu. Vor allen Mitspielenden, die jeweils eine Farbe zugeteilt bekommen haben, liegen Karten, auf denen sich Tiere hinter Zäunen verstecken – so dass man sie noch gut erkennen kann. In der Mitte liegt von jeder Farbe eine Karte.

Nun werden Karten aufgedeckt, die die versteckten Tiere zeigen. Und jetzt gilt es blitzschnell zu sein. Denn man muss auf die Kartenfarbe schlagen, bei der sich das aufgedeckte Tier versteckt. Hat man dies als erstes geschafft, so schützt man entweder ein eigenes Tier, weil es eh schon bei einem liegt oder aber man ergattert ein Tier von einem Mitspielenden.

Man muss sich also schnell orientieren, am besten merkt man sich ein wenig, was wo liegt, und man muss man auch noch sofort reagieren. Gar nicht so einfach für die Jüngeren, aber Spaß macht es dennoch, auch wenn man am Anfang vielleicht nur ein oder zwei Mal am schnellsten war. Die Freude darüber ist riesig.

Wenn die Kinder einen großen Altersunterschied haben, dann ist manchmal eins der Kinder deutlich überlegen. Die älteren durchschauen z.B. auch schnell, dass einem die Kartenfarbe bei der Suche nach dem richtigen Tier hilft. Je nach Zusammensetzung der Spielrunde kann das auch zu Frust führen, bei uns hat es dennoch gut funktioniert. Der ältere Bruder ist einfach schon so groß, dass er das so gut kann, und der Kleinen wird dann auch mal die eine oder andere Karte gegönnt.

Zicke Zacke – Finde die Verstecke hinter Zaun und Hecke von Marek Zoschl, illustriert von Doris Matthäus, Zoch Verlag, ab 4 Jahren für 2-5 Spielende

Auch schon clever

Richtig häufig wurde hier im Sommer schon „Auch schon clever“ gespielt. Das Würfelspiel ist die Kinderversion von „Ganz schön clever“ – ein Spiel, das ich schon sehr oft mit meinem Mann gespielt habe, gerade abends, wenn man schon müde ist, aber noch etwas kleines spielen möchte. Nun also auch das Spiel für Kinder und ich kann schon sagen, dass es sehr gut funktioniert.

Alle Spielende bekommen ein Blatt vom Block, bei dem man dann je nach Würfelwurf etwas ankreuzen darf. Die fünf Würfel zeigen je nach Farbe Symbole aus den vier verschiedenen Bereichen: Luftballons, Kerzen, Geschenke und Süßigkeiten.

Das Kind, das an der Reihe ist, würfelt und sucht sich Würfel aus, die die gleiche Hintergrundfarbe haben. Je nach ausgewählten Würfeln kreuzt es nun die Sachen auf seinem Blatt an. Dabei kann es passieren, dass man zu einem besonderen Feld gelangt, das es einem erlaubt noch an anderer Stelle etwas anzukreuzen.

Die Mitspielenden dürfen sich aus den verbliebenen Würfeln etwas aussuchen und auch etwas ankreuzen.

Am Ende zählt man dann die Sterne zusammen, die man an bestimmten Stellen bekommt. Wer davon die meisten hat, hat gewonnen.

Es geht also darum, die Würfel möglichst gewinnbringend zu nutzen und dabei weitere Effekte auszulösen. Denn je mehr man angekreuzt hat, desto mehr Punkte bekommt man natürlich auch.

Auch die vierjährige hat die Regen sehr schnell verstanden. Sie versteht, wann man was ankreuzen darf und auch, wann man eine weitere Belohnung bekommt. Sie konnte von Anfang an problemlos mitspielen. Nicht immer wählt sie dabei die Würfel mit dem größten Gewinn aus. Sie entscheidet oft noch nach persönlichen Vorlieben. Zum Beispiel nimmt sie den Würfel mit einem Geschenk, weil sie das so schön findet oder sie möchte unbedingt die Donuts haben, auch wenn ihr der nächste Luftballon viel mehr bringen würde.

Da spielt der Bruder natürlich schon ganz anders. Das ist bei diesem Spiel aber nicht schlimm, denn die Punkte werden erst am Ende zusammengerechnet, so dass man während des Spielens die Überlegenheit nicht so wahrnimmt. Wenn man als Erwachsener mitspielt, kann man natürlich auch dazu anregen, bestimmte Würfel auszuwählen.

Uns macht das Spiel viel Spaß. Auch als Erwachsener gewinnt man hier nicht automatisch und man langweilt sich nicht beim Spielen.

Auch schon clever von Wolfgang Warsch, Illustrationen von Marie Zippel und Glen Viljoen, Schmidt Spiele, ab 5 Jahren für 2-4 Spielende

Käpt’n Kuck

Käpt‘n Kuck ist ebenfalls offiziell ab 5 Jahre, ist aber auch für 4-Jährige problemlos spielbar. Wie so viele Kinderspiele ist auch dies ein Merkspiel, allerdings mit besonderer Ausstattung und es wird kooperativ gespielt.

Mit einem Segelschiff mit drei Segeln ist man auf dem Weg zu einer Schatzinsel. Diese darf man sich zu Beginn des Spiels jedoch nur einmal kurz anschauen und einprägen. Anschließend schauen die Spielenden abwechselnd durch ein Fernrohr, in dem Motivplättchen stecken.

Das Kind, das in das Fernrohr hineinschaut, beschreibt, was es sieht und gemeinsam entscheidet man, ob das Motiv auf der Insel zu sehen war oder nicht. Dabei gibt es Inseln mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Hinzu kommen Plättchen mit Piratenflaggen, das heißt, dass man auf seinem Weg angegriffen wird und sich mit einer Kanone, von der man einen Würfel schnippt verteidigen muss. Der Würfelwurf zeigt dann an, ob man ein Segel verliert oder ob man die Piraten erfolgreich besiegt hat.

Ist man dann bei der Insel angekommen, schaut man, ob man sich an die richtigen Bilder erinnert hat.

Es gibt auch noch Karten mit kurzen Klabautergeschichten, die man zum Einstieg und für die Atmosphäre vorlesen kann. Darauf haben meine Kinder mal Lust und mal nicht.

Das Spiel macht ihnen dann aber viel Spaß. Das kann man natürlich auch ein bisschen durch dramatischere Beschreibungen erreichen. Entweder sagt man einfach beim Anblick ins Fernrohr: „Da ist ein Affe“ oder aber man führt es ein wenig weiter aus. Die Kinder steigen darauf dann schnell ein.

Die einfache Variante ist wirklich recht leicht, aber bei den anderen muss man sich schon ein bisschen konzentrieren. Insgesamt gewinnen wir das Spiel jedoch meistens. Es ist keine allzu große Herausforderung, macht aber trotzdem Spaß. Vor allem das Spielmaterial hat einen hohen Aufforderungscharakter.

Käpt’n Kuck von Gerard Ribas, Illustrationen von Miguel Ramos, Grafikdesign der deutschen Ausgabe von Jessy Töpfer, Pegasus Spiele (Original: Mercurio), ab 5 Jahren für 1-6 Spielende

Wolkenschiff

Das kooperative Spiel Wolkenschiff ist für Kinder ab 6 Jahren. Es fällt vor allem auf Grund des coolen Spielmaterials auf, denn hier muss man mit einem zusammengebauten Wolkenschiff Kugeln (=Regentropen) auf bestimmte Blumenbeete fallen lassen.

In dem Spiel geht es darum, dass man Regentropfen dort fallen lässt, wo Blumen wachsen sollen. Wo dies ist bestimmt der Würfel. Gemeinsam steuert man das Wolkenschiff mit Schnüren. In der Mitte des Wolkenschiffs ist ein Loch, durch das die Kugeln durchfallen. Man muss das Wolkenschiff also über das richtige Feld führen und es dann vorsichtig so bewegen, dass die Kugeln durch das Loch fallen. Aber Achtung! Die weißen Hagelkugeln dürfen nicht herunterfallen, denn sonst zerstören sie die zarten Blümlein.

Leider kommt auch ein Sturm auf und Turbulenzen drohen. Sobald der Sturm einen komplett erreicht, ist das Spiel zu Ende. Bis dahin sollten alle Blumen erfolgreich angepflanzt sein.

Die Idee ist wirklich toll, allerdings fanden wir das Spiel doch ziemlich schwer. Klar, die Kleine ist noch keine sechs Jahre alt, aber selbst erwachsene Mitspielende verloren schnell die Geduld und es wurde nur noch wild herumgewackelt, so dass die Hagelkörner immer wieder mit den Regentropfen herausfielen und man nicht weiterkam. Das war dann manchmal doch recht frustrierend.

Die Spielregeln schlagen vor, dass man die Schwierigkeit anpassen kann und z.B. die Hagelkörner komplett weglässt. Das würde ich tatsächlich für den Anfang oder mit jüngeren Kindern auch empfehlen. Es erfordert so schon genug Kooperation und Feinfühligkeit das Wolkenschiff gemeinsam zu steuern. So macht das Spiel dann auch wieder Spaß.

Mir gefällt gut, dass sowohl der Spielkarton als auch der Deckel zum Spielmaterial werden. Allerdings kann man die Blumenbeete zum Teil nicht richtig sehen, da der Karton so hoch ist, dass man von seinem Platz aus nicht hineinschauen kann. Man sieht also nicht unbedingt ohne aufzustehen, ob ein Blumenbeet schon komplett bepflanzt ist. Das ist etwas schade.

Mit Anpassungen ist dies ein kooperatives Spiel für die ganze Familie, bei dem man gut aufeinander eingehen muss und wirklich gemeinsam arbeitet und jeder eine Aufgabe bekommt.

Wolkenschiff von Die 7 Bazis, illustriert von Jan Bintakies, Amigo Spiele, ab 6 Jahren für 2-4 Spielende

MicroMacro Kids

Kennt ihr das Detektiv-Wimmelbild-Spiel MicroMacro? Viele der Fälle kann man ja tatsächlich auch schon mit älteren Kindern spielen. Nun gibt es eine Kinder Version davon: MicroMacro Kids – Der verrückte Stadtpark für Kinder ab 6 Jahren.

Das Spielprinzip ist das Gleiche. Es gibt ein großes Wimmelbild, auf dem man Figuren suchen und verfolgen muss, um Fälle zu lösen.

Der Unterschied ist zum einen, dass das Wimmelbild kleiner ist und man sich somit ein bisschen einfacher orientieren kann. Außerdem sind die Fälle deutlich harmloser, z.B. verschwinden die Möhren beim Einkauf aus dem Korb oder der geangelte Fisch ist auf einmal verschwunden. Gleich bleibt, dass man die Fälle dadurch löst, dass man den Weg der Figuren verfolgt und schaut, was dort passiert.

Für alle die, die Spiele noch nicht kennen: Auf dem großen Wimmelbild sieht man die gleiche Figur an verschiedenen Stellen. Eine Person geht also zum Beispiel von ihrem Haus zu einem Geschäft. Wir sehen sie, wie sie das Haus verlässt, wie sie z.B. die Straße überquert und dann später am Eingang des Geschäfts. Auf dem Weg begegnet sie verschiedenen anderen Personen und manchmal – je nach Fall – passiert auf dem Weg etwas, z.B. ist ein Gegenstand auf einmal nicht mehr da. Diesen muss man dann an anderer Stelle wiederfinden und so kombiniert man, was passiert ist.

Die Fälle sind hier auch nicht auf Kärtchen festgehalten, sondern in einem Ringbuch. Außerdem gibt es noch grüne Plättchen, mit denen man Stationen markieren kann – die wären auch bei dem großen Spiel durchaus hilfreich.

Ältere Kinder, die schon gut lesen können, können das Spiel bereits selbstständig spielen, aber grundsätzlich ist es auch nicht verkehrt, wenn eine erwachsene Person den Spielleiter übernimmt und die kurzen Texte vorliest, die entsprechenden, zu suchenden Bilder zeigt und eventuell bei Schwierigkeiten kleine Tipps geben kann.

Wir haben an dem normalen MicroMacro-Spielen viel Spaß und auch mit den beiden Jungs schon ein paar Fälle dabei gemeinsam gelöst. Bei dem Kinderspiel kann aber sogar die Kleine teilweise schon erfolgreich mitmachen. Hier ist manchmal noch etwas Führung notwendig, da sie noch nicht zuverlässig die Wege der Figuren auf dem Plan verfolgt und dann an ganz anderer Stelle anfängt zu suchen. Was aber schon gut klappt, ist, dass sie selbstständig herausfindet, was zwischen zwei Stationen passiert ist. So hat sie verstanden, wohin die Möhren aus dem Einkaufskorb verschwunden sind. Tatsächlich überlegt sie sich bereits Lösungen, die ihr logisch vorkommen, ohne dass sie die passenden Bilder sieht. Und da viele solche Fälle ja einer gewissen Logik folgen, ist ihre Lösung am Ende dann sogar teilweise richtig und sie findet dann noch die entsprechenden Bilder, die ihre These untermauern.

Ich freue mich richtig, dass wir mit dieser Version das Spiel bereits mit allen Familienmitgliedern spielen können und kann es somit nur empfehlen.

MicroMacro Kids – Der verrückte Stadtpark von Johannes Sich, Edition Spielwiese, ab 6 Jahren für 1-4 Spielende

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