ab 3 JahrenBilderbücherBilderbücher ohne WorteRezension

Rezension: Alula

(Werbung/Rezensionsexemplar) Im Moment scheint jeden Tag die Sonne. Wir verbringen also jede Menge Zeit im Garten. Gerade draußen brauchen die Kinder häufig wenig Anregungen. Sie finden überall etwas zum Spielen. Stöcke werden zu Schwertern, abgepflücktes Gras wird mit Wasser und Sand zu Suppen angerührt und aus Steinen kann man die wunderbarsten Sachen bauen.

In dem Bilderbuch „Alula“ erleben die zwei Kinder ebenfalls ein Abenteuer im Garten. Eigentlich sind es sogar zwei Abenteuer, denn das Buch ist ein Wendebuch. Betrachtet man es von der einen Seite, dann laufen die Kinder durch einen Garten, folgen einer Katze, entdecken Schnecken und klettern durch einen Baum. Dreht man das Buch um, so wird aus dem Garten-Abenteuer ein Urwald-Abenteuer und aus dem Gartenschlauch wird zum Beispiel auf einmal eine gefährliche Schlange oder aus der Wäscheleine eine Liane.

Bilderbuch ohne Text

Es ist ein Buch, das ganz ohne Worte auskommt und dennoch viel erzählt. Das Buch spielt mit dem Erleben der Kinder. Was erleben sie wirklich, was ist Fantasie? Die Grenzen verschwimmen hier und nicht immer ist ganz klar, was sie tatsächlich sehen und erleben und was sie sich vorstellen. Aber das ist ganz egal. Denn genauso funktioniert das Spiel der Kinder. Alles kann alles sein. Ein Garten kann zu einem Urwald oder etwas ganz anderem werden, aber auch im Garten selbst lässt sich so manches Abenteuer erleben.

Ich finde, dass das Buch durch diese zwei Seiten einen sehr hohen Reiz auf einen ausübt. Es ist sehr spannend zu verfolgen, was sich wie in der Fantasie verwandelt.

Illustrationen mit drei Farben

Auch die Bilder sind etwas Besonderes. In der Garten-Version werden nur ein Blau-, ein Grün- und ein Rot-Ton verwendet. In der Urwald-Version wird der Rot-Ton durch einen Gelb-Ton ersetzt. Zum Teil wirken die Illustrationen wie Stempelbilder. Alles ist recht großflächig und ohne Details oder Umrandungen gezeichnet. Es werden wenig kleine Details gezeigt und der Hintergrund ist flächig in weiß dargestellt. Wir tauchen somit nicht in einen überladenen Dschungel ein, sondern bekommen nur kleine Szenen gezeigt, die zu eigenen Fantasiereisen im Kopf anregen.

Meine beiden größeren Kinder mögen lieber realistischere Bilder, aber die Kleine schaut sich das Buch sehr gerne an und fordert auch immer eine Wiederholung. Allerdings möchte sie meist nur die Garten-Version anschauen. Woran es liegt, weiß ich nicht, aber sie ist auch noch etwas klein, um beide Geschichten zusammen zu bringen. Ihr gefällt es aber, dass wir auf den Seiten der Katze folgen.

Alula von Reto Crameri, Kunstanstifter, ISBN: 978-3-948743-26-0, 24 €

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