ab 6 Jahrenab 7 Jahrenab 8 JahrenKinderbücherRezensionSachbücher

Rezension: Kinderbücher mit spannenden Persönlichkeiten

Auch heute habe ich wieder eine bunte Buchvorstellung für euch. Dieses Mal geht es um berühmte Persönlichkeiten und Entdecker.

Stephen Hawking

Aus der Reihe „Kleine Bibliothek großer Persönlichkeiten“ habe ich euch ja bereits die Bände über Anne Frank und Leonardo da Vinci vorgestellt. Heute soll nun das Buch über „Stephen Hawking“ folgen. Darauf war ich selbst sehr gespannt, denn das, wofür er bekannt ist, ist ja nicht gerade einfacher Stoff. Was erzählt man also Kindern über diesen Mann?

Das Ganze wurde wirklich sehr gut gelöst. Kinder erhalten eine sehr gute und in vielen Teilen verständliche Information zur Physik und den Bereichen, die hier im Zusammenhang mit Stephen Hawking angesprochen werden. Nicht alles davon wird man unbedingt direkt richtig einordnen können, aber man kommt gut klar, auch wenn man einzelne Teile nicht ganz versteht. Ansonsten steht das Leben von Stephen Hawking selbst im Mittelpunkt. Hier lernt man einen Mann kennen, der die größten und kompliziertesten Dinge kennen lernen und verstehen wollte. Wenn er um sein Ziel zu erreichen, mehr verstehen musste, brachte er sich dieses Wissen selbst bei. Schon früh erlitt er schwere Schicksalschläge. Er hatte die Krankheit ALS und es hieß, dass er vermutlich bald sterben würde. Also arbeitete er noch härter, um noch alles zu erreichen, was er wissen wollte. Es ist die Geschichte von jemanden, der weiter kämpfte und nicht aufgab und so sehr viel erreichte. Dennoch lief bei ihm nicht alles rund, auch nicht privat. Auch das wird nicht verschwiegen. Insgesamt ein beeindruckendes Leben, das einem in diesem Buch vorgestellt wird.

Das Buch ist reichlich bebildert. Auch werden hier, im Gegensatz zu anderen Büchern aus der Reihe, alle Farben fröhlich verwendet.

Gerade bei diesem Buch ist das Glossar am Ende sicherlich hilfreich, wobei Wörter wie z.B. „Gravitationswelle“ trotzdem schwierig bleiben.

Kleine Bibliothek großer Persönlichkeiten

Kleine Bibliothek großer Persönlichkeiten: Stephen Hawking von Isabel Thomas, illustriert von Marianna Madriz, Laurence King Verlag, ISBN: 978-3-96244-116-6, 12,90 €

Hannah Arendt

Ebenfalls eine tolle Reihe über berühmte Persönlichkeiten für Kinder ist „Little People, Big Dreams“. Davon habe ich euch bereits „Agatha Christie“ vorgestellt. Heute folgt eine weitere Frau, „Hannah Arendt“, die jedoch den meisten Kindern eher unbekannt sein dürfte. Nach diesem Buch werden sie also nicht unbedingt von selbst greifen, aber wenn man es sich gemeinsam mit ihnen anschaut, kann man es ihnen natürlich schmackhaft machen.

Ich muss zugeben, dass auch mir der Name Hannah Arendt so gut wie nichts gesagt hat, aber ich kenne mich im Bereich der Philosophie auch nicht gut aus.

In dem Buch lernen wir eine Frau kennen, die in Deutschland auf Grund ihrer jüdischen Zugehörigkeit angefeindet wurde und schließlich erst nach Frankreich und dann in die USA floh. Es wird klar, dass sie ein schlauer Kopf war und sich nicht so leicht unterkriegen ließ. Sie hat sich mit den Themen Macht und Unrecht beschäftigt. Mehr wird das Thema Philosophie nicht thematisiert. Es geht hier nicht in die Tiefe, aber man bekommt einen ersten Eindruck von ihrem Leben und ihrer Haltung. Und das reicht an dieser Stelle auch.

Die Seiten werden von den Bildern dominiert. Sie reichen über die gesamte Doppelseite. Wenige Zeilen Text fügen sich dort jeweils ein.

Die Reihe „Little People, Big Dreams“ stellt einige Menschen vor, die Kindern erst einmal nichts sagen und da ist es gut, dass Kinder auf diese Weise die Möglichkeit haben, auf sie aufmerksam zu werden. Bei wem dann das Interesse geweckt ist, kann sich natürlich weiter in das Thema vertiefen.

Little People, Big Dreams: Hannah Arendt

Little People, Big Dreams: Hannah Arendt von Maria Isabel Sánchez Vegara, illustriert von Sophia Martineck, übersetzt von Svenja Becker, Insel Verlag, ISBN: 978-3-458-17831-6, 13,95 €

Durch den Dschungel zu den Maya

Sagen euch die Namen John Lloyd Stephens und Frederick Catherwood etwas? Also, mir hatten sie bisher nichts gesagt. Durch das Bilderbuch „Durch den Dschungel zu den Maya“ weiß ich jetzt, dass sie bei Expeditionen durch den Dschungel alte Maya-Ruinen entdeckt haben.

Die beiden Männer haben davon gehört, dass es in Mittelamerika verborgene Städte geben soll. Diese wollen sie auffinden. Die Reise um 1840 ist sehr beschwerlich. Sie fallen von Maultieren und werden von Moskitos überfallen. Doch dann werden sie für ihre Mühen belohnt. Mehr Reste der Vergangenheit als erhofft finden sie in Copán vor. Doch sie machen weitere Expeditionen und schlagen sich auf schmalen, gefährlichen und rutschigen Wegen durch. Auch vor Jaguaren müssen sie sich verteidigen und einer von ihnen erkrankt, dennoch kommen sie am Ende mit ihren spektakulären Entdeckungen nach Hause, von denen sie in einem Buch berichten. Später werden sie auch noch eine zweite Reise unternehmen.

Expedition und Sachinformationen

In dem Buch wird von ihren gefährlichen Reisen sowie ihren Entdeckungen erzählt. Zwischendurch wird die Erzählung von Sachinformationen zu den Entdeckern so wie zu den Maya, Amerika etc. unterbrochen. Gerade die Infoseiten mit dem Hintergrundwissen gefallen mir. Auch gefällt es mir, dass die Leser:innen anhand dieser Expedition in diese fremde Welt vorstoßen. Den Ansatzpunkt finde ich sehr gut und auch spannend für Kinder. Expedition – das klingt doch direkt nach Abenteuer. Dennoch konnte mich dieser Teil nicht zu Hunderprozent überzeugen. Manches wird mir zu ähnlich immer wieder erzählt, während es an anderen Stellen ausführlicher erzählt werden könnte. Auch diese besonderen Entdeckungen, die sie gemacht haben, hätten für mich noch etwas klarer herausgestellt werden können. Insgesamt fiel es mir etwas schwierig diesem Teil zu folgen.

Die Bilder finde ich für ein Bilderbuch für etwas ältere Kinder (ab etwa 8 Jahren) durchaus angemessen und ansprechend.

Wer etwas mehr über die Maya und ihre Entdeckung durch Stephens und Catherwood lernen möchte, liegt mit diesem Buch sicherlich nicht falsch. Es führt uns auf spannende Exkursionen und lässt uns ein wenig über die Maya erfahren.

Bilderbuch: Durch den Dschungel zu den Maya

Durch den Dschungel zu den Maya von Silke Vry und Verena Herbst, E. A. Seemanns Bilderbande, ISBN: 978-3-86502-415-2, 16 €

Darwins große Reise – Die Entdeckung der Natur

Von Charles Darwin haben zumindest wir Erwachsene wohl schon mal gehört. Für Kinder könnte er noch absolutes Neuland sein, aber auch wir Größeren wissen vermutlich letztendlich wenig über seine Reisen, Abenteuer und Entdeckungen. Warum also nicht mal gemeinsam ein bisschen in dem Buch „Darwins große Reise – Die Entdeckung der Natur“ schmökern.

 Als Leser:in begleitet man Charles Darwin bei seiner großen Reise um die Welt, bei der er die Natur und Tiere erforschte. Das Buch beginnt in der Kindheit von Darwin, zeigt genau das Schiff inklusive Ausrüstung, auf dem er unterwegs war und geht dann weiter chronologisch vor. Es wird von seiner Seekrankheit berichtet und nach und nach treffen wir dann auf die ersten Tiere, denen Darwin begegnete.

Es wird darüber geschrieben, wie Darwin sie wahrnahm und zu welchen Überlegungen sie ihn animierten. Gleichzeitig erfährt man aber auch grundsätzlich ein paar Dinge über die jeweiligen Tiere.

Das Buch ist wirklich interessant und spannend zu lesen. Es geht um Darwins Leben, aber gleichzeitig erfährt man eben auch jede Mange über seine Entdeckungen.

Die Bilder scheinen digital erstellt. Sie sehen ansprechend aus und illustrieren das Buch sehr schön. An ein paar wenigen Stellen muss man sich allerdings durch die Text-Bild-Anordnung erst ein wenig orientieren um zu wissen, wo man weiterlesen muss.

Darwins große Reise – Die Entdeckung der Natur von Jake Williams, übersetzt von Kathrin Lichtenberg und Claudia Koch, Midas Verlag, ISBN: 978-3-03876-151-8, 19,90 €

Helden-Atlas

Wenn ihr Lust habt, ganz viele spannende Persönlichkeiten auf einmal kennen zu lernen, dann dürfte das Buch „Helden-Atlas – 101 Frauen und Männer, die die Welt verändert haben“ für euch interessant sein.

Ich mag ja das Wort „Helden“ nicht so gerne und dieser Begriff trifft für mich auch nicht auf alle diese Personen zu, aber interessante Persönlichkeiten sind sie sicher allemal.

In dem Buch trifft man in den Kategorien Künstler, Genies, Schriftsteller, Vordenker, Mutige und Visionäre auf Personen wie Coco Chanel, Galileo Galilei, Astrid Lindgren, Dalai Lama, Amelia Earhart und Leonardo da Vinci.

Übersichtlicher Aufbau

Ja, ob die Kategorien so passend gewählt sind, weiß ich jetzt auch nicht. Darüber lässt sich sicherlich streiten, genauso darüber, wer wo einsortiert wurde, aber das ist letztendlich zweitrangig. Viel wichtiger ist natürlich der Inhalt selbst. Alle Personen stellen sich in einem kurzen Ich-Text vor, dazu gibt es entweder einen zusammengefassten Text über den Lebenslauf oder eine Zeitleiste mit drei, vier wichtigen Ereignissen, und in ein, zwei Sätzen wird das Lebensmotte zusammengefasst. Dabei ist alles sehr kindgerecht und verständlich verfasst.

Groß in die Tiefe können diese kurzen Texte nicht gehen, aber wir bekommen einen ersten Eindruck von vielen prägenden Persönlichkeiten. Mir macht es Spaß durch dieses Buch zu blättern und überall einfach ein bisschen zu lesen und den einen oder anderen mir noch völlig unbekannten Namen mit ein bisschen Hintergrundswissen zu füllen.

Die Anordnung des Textes und der Illustrationen in dem Buch ist sehr ansprechend.

Positiv ist mir auch aufgefallen, dass hier sehr viele Frauen vorgestellt werden. Der Männeranteil liegt vielleicht noch ein bisschen höher, aber gefühlt wurden beide Geschlechter hier gleichberechtigt behandelt. Auffällig ist jedoch, dass die meisten Personen aus  Europa oder der USA kommen. Das hat natürlich den Vorteil, dass Kinder die Namen vielleicht schon eher mal gehört haben und neugierig auf ihr Leben sind. Aber andererseits wäre ein Blick über den Tellerrand natürlich durchaus auch interessant. Aber dafür bräuchte man vielleicht einfach ein viel dickeres und umfangreicheres Buch. Insgesamt bin ich mit der Auswahl auf jeden Fall zufrieden, auch wenn jedem bestimmt noch Persönlichkeiten einfallen, die aus der eigenen Sicht fehlen.

Heldenatlas

Helden-Atlas – 101 Frauen und Männer, die die Welt verändert haben von Miralda Colombo und Ilaria Faccioli, übersetzt von Dr. Ulrike Schimming und Eva Baumgart-Catania, Midas Verlag, ISBN: 978-3-03876-150-1, 25 €

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert