Zwei lustige Bilderbücher
Lachen tut immer gut, auch beim Lesen.
Heute möchte ich euch zwei Bilderbücher vorstellen, die völlig unterschiedlich sind, die aber beide zum Schmunzeln und Lachen einladen.
Nichts los im Wald
Der Witz in dem Bilderbuch „Nichts los im Wald“ ergibt sich aus dem Gegensatz zwischen Text und Bild. Eine Familie geht im Wald campen. Schließlich ist es Zeit zum Schlafen, doch der Sohn kann noch nicht einschlafen und unterhält sich noch ein wenig mit Papa. Er möchte wissen, was die Tiere nachts im Wald machen. Müde antwortet der Papa, dass diese nichts Besonderes machen. Das Kind möchte es nun genauer wissen und fragt nach, ob auch wirklich die Hirsche, die Waschbären, die Stachelschweine etc. nichts unternehmen. Das kann es sich eigentlich gar nicht vorstellen. Jedes Mal ist Papa davon überzeugt, dass die sich alle ausruhen. Doch schon bei seiner ersten Antwort sehen wir, dass sich einige Tiere heranschleichen. Ja, sie sind sogar schon gut versteckt in der Nähe, während die Familie noch am Lagerfeuer sitzt. Und jedes Mal, wenn der Papa von einer Tierart behauptet, dass mit ihr nachts nicht viel los ist, sehen wir auf der Seite das genaue Gegenteil. Herrlich!
Der Text ist nur sehr kurz, aber auf den Bildern gibt es einiges zu entdecken. Was die Tiere da nicht alles mit den Sachen aus dem Rucksack der Familie anfangen! Im Übrigen enthalten die wenigen Sätze jede Menge Wortwitz, insbesondere in Kombination mit den Bildern. Das werden Kinder zwar vielleicht noch nicht an jeder Stelle verstehen, aber das macht nichts. Hier haben dann die Großen ihren Spaß. Für die Kinder gibt es auch so schon jede Menge witziger Situationen zu sehen.
Nichts los im Wald von Mireille Messier und France Cormier, übersetzt von Ina Kronenberger, Mixtvision, ISBN: 978-3-95854-159-7, 16€
Gans Ernst
In dem Bilderbuch „Gans Ernst“ geht es, wie der Titel bereits verrät, um die Gans Ernst und die Gans Ernst ist einfach immer ganz ernst. Nichts kann sie zum Lachen bringen. Egal, was man macht, sie lacht einfach nicht. Selbst ein Huhn auf dem Kopf lässt sie völlig kalt. Und da will doch das zuhörende Kind nicht ernsthaft behaupten, dass es diese Gans zum Lachen bringt, oder? Also, das kann doch nur schief gehen. Na gut, einen kleinen Versuch ist es vielleicht wert. Einfach mal ein paar Grimassen ziehen, wie ein Affe schreien oder wie eine Kuh muhen und damit man auch selbst überprüfen kann, ob dies gelingt, ist an dieser Stelle auch ein Spiegel (in wirklich guter Qualität!) im Buch. Aber das hilft ja doch alles nichts oder vielleicht doch?
Mein großer Sohn fand dieses Buch sofort super. Er hatte einen Riesenspaß damit, vor allem natürlich mit dem Spiegel.
Dann habe ich das Buch dem Kleinen vorgelesen. Eigentlich spielt dieses Buch ja mit den Reaktionen der Zuhörenden, aber es kam einfach die ganze Zeit so gar nichts von ihm. Er war eine richtige „Gans Ernst“. Und ich kam mir beim Vorlesen schon ziemlich dämlich vor. Doch dann kam der Spiegel ins Spiel und da wagte er dann doch mal die ersten Grimassen und schnell war, wie bei der Gans Ernst, dann doch das Eis gebrochen.
Ich finde dieses Buch einfach herrlich. Einfache Zeichnungen einer Gans mit passendem Gesichtsausdruck und wenig groß geschriebener Text und ein Spiegel – aus mehr Elementen besteht das Buch eigentlich nicht. Aber dieses Spiel zwischen Buch und Leser:innen macht einfach Spaß und wurde hier großartig umgesetzt.
Ein wenig erinnert mich das Buch an „Das Buch ohne Bilder“ – ebenfalls ein großartiger Vorlesespaß.
Gans Ernst von Jimmy Kimmel, übersetzt von Ronja von Rönne, Mentor Verlag, ISBN: 978-3-948230-16-6, 24,90 e