Rezension: Buchstabendschungel
Kinderbücher, in denen es um die Buchstaben geht, und die Lust aufs Lesen lernen machen sollen, gibt es immer wieder. Insbesondere kurz vor dem Schulbeginn für die Erstklässler sieht man sie in den Buchhandlungen sehr gerne. Aber die Interessen der Kinder richten sich nicht unbedingt nach diesem Schema und so stelle ich euch jetzt einfach mitten im Herbst ein solches Kinderbuch vor: Buchstabendschungel.
Also, wenn euer Kind gerade anfängt sich für Buchstaben zu interessieren, vielleicht weil es vor Kurzem ein großes Vorschulkind geworden ist, dann ist „Buchstabendschungel“ vielleicht etwas für euch.
Eine Buchstaben-Geschichte zum Mitmachen
In dem Buch bringt ein starker Sturm alles durcheinander. Vielen Tieren fehlen die Anfangsbuchstaben. Wie gut, dass der Affe und der Papagei sie eingesammelt haben und sie nun wieder an die Tiere verteilen können.
Das Schöne an dem Buch ist, dass Kinder hier ganz viel mitmachen können. Als erstes begegnen Affe und Papagei einem Nu. Ein Nu gibt es nicht, also fehlt diesem Tier ganz offensichtlich ein Buchstabe. Nur welcher? Der Affe sucht zunächst ein paar falsche Buchstaben heraus, aus denen sich Wörter bilden, die nicht passen: Onu, Snu oder Dnu. Kindern wird hier schön das Prinzip des Anfangslauts vermittelt. Sie können üben, wie ein Laut am Anfang ein Wort verändern kann. Schauen sie dabei noch mit ins Buch, können sie sich auch die Schreibweise dieses Lautes anschauen, denn die Anfangsbuchstaben, mit denen hier experimentiert werden, werden in dem Text farblich hervorgehoben. Am Ende findet der Affe schließlich das G und das Gnu ist wieder hergestellt.
Direkt beim nächsten Tier wird es dann schon etwas schwieriger, denn bei der Schlange besteht der Anfangslaut aus drei Buchstaben. Das SCH wird aber langsam nach und nach zusammengesetzt, so dass die Kinder zumindest unbewusst lernen, dass man manchmal mehrere Buchstaben benötigt um einen Laut zu bilden.
Grundlagen um Lesen und Schreiben zu lernen
Beim Tiger können die Kinder dann in die andere Richtung mit überlegen, denn der Affe fragt den Tiger, wer er ist. Hier kann man die Kinder dazu auffordern, herauszufinden, wie ein Tiger ohne T heißt. All diese kleinen Gespräche mit den Kindern verbergen viel von dem Prinzip und den Grundlagen des Lesenlernens. Um Lesen und Schreiben lernen zu können, müssen Kinder in der Lage sein, Laute herauszuhören. Das können sie mit diesem Buch spielerisch üben.
Die Geschichte macht Spaß und die bunten und fröhlichen Bilder dazu, vermitteln gute Laune. Die Tiere sind niedlich mit einem gewissen Pfiff dargestellt und ihre Gesichtsausdrücke sind herrlich.
Sollte euch ein Buch zu Buchstaben nicht reichen, dann wäre vielleicht noch das bunte Tier-ABC etwas für euch und ein lustiges Tier-ABC gibt es auch.
Buchstabendschungel von Ursula Poznanski und SaBine Büchner, Loewe Verlag, ISBN: 978-3-7855-8923-6, 9,95€