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Vorlesen: Oje, ein Buch!

Gestern war Welttag des Buches und passend zu dem Tag habe ich mal wieder im Kindergarten vorgelesen. Ich wollte ein Buch auswählen, das gut zu diesem Tag passt, und habe mich für „Oje, ein Buch!“ entschieden, denn ich war wirklich sehr neugierig wie dieses Buch in der Gruppe ankommt. Uns hat das Buch ja sehr gut gefallen, aber das ging längst nicht allen so, und deswegen war ich auf die Reaktionen der Kinder besonders neugierig.

Erst einmal begrüßte aber unser Lese-Elch Lars die Kinder. Beim letzten Lesen war er nicht dabei, da er noch in Schweden im Urlaub war. Nun war er aber zurück und hatte sogar einen neuen Freund, einen Bären, mitgebracht. Der Bär kennt allerdings noch keine Bücher und deswegen wollte Lars ihn unbedingt mal mitbringen, damit er mal welche kennen lernt.

Kinder ziehen Eis einem Buch vor

Gemeinsam wollten wir uns nun also „Oje, ein Buch!“ anschauen. Ich fragte, die Kinder, wie sie denn reagieren würden, wenn sie ein Buch geschenkt bekommen würden, worauf sie schon meinten, dass sie vielleicht etwas ähnliches wie Frau Asperilla sagen würden, also „Oje, ein Buch!“. Über etwas anderes würden sie sich mehr freuen, z. B. ein Eis. Den Wert eines Buches sehen die Kinder also noch gar nicht unbedingt. Ja, sie lassen sich immer wieder gerne von mir vorlesen und ich weiß auch von einigen Kindern in der Gruppe, dass ihnen auch zu Hause vorgelesen wird, aber ein Buch scheint bei ihnen dennoch nicht auf der Wunschliste zu stehen. Die Kinder entsprechen im übrigen genau der vom Verlag angegebenen Zielgruppe. Sie sind entweder 4 oder 5 Jahre alt.

Nicht selbsterklärend für Kinder

Sie hörten sich die Geschichte recht interessiert an, aber ich hatte das Gefühl, dass sie ihr insgesamt nicht ganz folgen konnten. Auch musste ihnen das Verhalten von Frau Asperilla erklärt werden. Ihnen war nicht klar, dass sie von ihren Erfahrungen mit dem Smartphone ausging, da dies auch nicht explizit genannt wird. Als Frau Asperilla statt zu blättern wischen wollte und ich die Kinder fragte, warum sie das denn mache, kamen sie überhaupt nicht auf das Smartphone, auch wenn ihnen das Verhalten am Smartphone keineswegs unbekannt ist. Ein Kind meinte sogar, dass sie das vielleicht wie ihre Oma mache, die den Zeigefinger mit der Zunge befeuchtet, bevor sie umblättert.

Insgesamt musste bei dem Buch einfach zu viel erklärt werden, damit die Kinder es verstanden. Die Situation, die dort dargestellt wird, war für sie nicht besonders nachvollziehbar und das Verhalten von Frau  Asperilla wirkte auf sie eher befremdlich.

Unserem Bärenbesuch konnten die Kinder im Anschluss an die Lektüre aber gut erklären, was man mit einem Buch machen kann.

Geschenk zum Welttag des Buches

Zum Abschluss hoffte ich dann noch, dass die Kinder nun nicht „Oje, ein Buch!“ rufen würden, wenn ich meine kleinen Geschenke verteilte. Jeder bekam ein, in Geschenkpapier verpacktes, Büchlein von mir. Sie beruhigten mich, dass das schon okay für sie wäre. Beim Auspacken zeigte sich dann aber auch doch Freude auf den Gesichtern der Kinder und sie verglichen interessiert ihre Büchlein miteinander.

Oje ein Buch! von Lorenz Pauli und Miriam Zedelius, Atlantis, ISBN: 978-3-7152-0742-1, 14,95€

Ein Gedanke zu „Vorlesen: Oje, ein Buch!

  • Spannend, genauso hat meine Tochter auch reagiert, weshalb ich immer noch etwas mit einer Rezension hadere.

    Liebe Grüsse und danke für den schönen Einblick!
    Eliane

    Antwort

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