Selbstgeschriebenes

Erste schriftstellerische Versuche

Habt ihr auch mal davon geträumt, Autorin/Autor zu werden? Ich glaube, dass ich diesen Wunsch seit ich schreiben und lesen kann, in mir trage. Und ich habe auch tatsächlich aktiv versucht diesem Ziel näher zu kommen. Zunächst schrieb ich verschiedene Geschichten mit der Schreibmaschine und per Hand in schöne Kladden und später, mit etwa 15 Jahren, durfte ich bei der Axel Andersson Akademie, der Schule des Schreibens, einen Fernkurs in Belletristik belegen. Das alles habe ich sehr gerne gemacht, aber leider bin ich nicht richtig dran geblieben. Vielleicht hätte ich den Kurs auch erst zu einem späteren Zeitpunkt absolvieren sollen. Ich weiß es nicht. Jedenfalls möchte ich euch heute gerne eine meiner damaligen Aufgaben vorstellen, die ich mal hervorgekramt habe.
Die Aufgabe war, eine Geschichte zu dem Bild zu schreiben.

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Diese Geschichte habe ich, damals noch per Post, abgeschickt. Viel Spaß beim Lesen! Vielleicht lese ich die Geschichte demnächst mal meinen Kindern vor…
Alleine in den Bergen
Stundenlang lag Peter wach in seinem Bett. Der Entschluss war gefasst. Er würde genauso, wie Papa als kleiner Junge, die Berge erobern. Um sechs Uhr morgens würde der Wecker klingeln.
Endlich war es soweit. Leise stand Peter auf. Die Eltern durften auf keinen Fall etwas merken. Schnell schlüpfte er in seine Lieblingsjeans, zog sich das gelbe T-Shirt und den roten Pullover mit den zwei aufgenähten Bären an und setzte als letztes sein schickes, blaues Käppi auf. Stolz betrachtete er sich im Spiegel. Ach ja, der Rucksack fehlte noch. Er hatte ihn gestern doch extra hinter seinem Bett versteckt. Nun musste er noch den Kühlschrank plündern, dann konnte es los gehen.
Als Peter das Haus verlassen wollte, stolperte er über seinen Hund Bruno, der ihn lieb ansah und mit dem Schwanz wedelte. Doch Peter strich ihm nur kurz über den braunen Kopf und meinte: „Du musst hier bleiben und auf Mama und Papa aufpassen. Ich komme bald wieder.“ Traurig sah Bruno zu, wie Peter das Haus verließ, aber Peter bekam davon nichts mehr mit. Munter ging er los. Nach wenigen Metern fand er einen schönen, langen Wanderstock, den er begeistert an sich nahm.
Allmählich ging es höher in die Berge. Immer öfter musste Peter eine Pause machen. Schon bald war der Rucksack fast leer, doch das störte Peter wenig. Noch machte ihm die Wanderung Spaß. Das war mal etwas anderes. Montag würde er den Jungen aus der Schule davon erzählen, die würden staunen. Nachdem er schon ein paar Kilometer gewandert war, fingen seine Beine an zu schmerzen, aber er ging tapfer weiter. Er war genauso kräftig wie Papa!
Als der Abend begann, wollte Peter wieder zurück gehen. Nun war er hoch genug gegangen. Doch wo war er hergekommen? Er musste die Wiese mit den gelben Blumen herunterspazieren, das wusste er noch. Aber wie ging es weiter? Peter hatte Angst. Eine große Träne rollte über seine Wange. Hilflos schaute er sich um. „Hallo?“ Er bekam keine Antwort, trotzdem versuchte er es noch einmal. „Hallo, ist hier jemand?“ Nein, Peter war ganz alleine. „Mama, Papa!“ Hier wollte er nicht bleiben. Peter wollte nach Hause, zu seinen Eltern. Nun ließen sich die Tränen nicht mehr zurück halten. Kraftlos setzte er sich auf die Wiese. Mit seiner kleinen Hand strich er sich über das Gesicht. So ein großer Junge wie er durfte doch nicht weinen.
Schließlich legte er sich erschöpft hin und schlief rasch ein. Plötzlich spürte er etwas Feuchtes an seiner Nase. Erschocken schlug er die Augen auf. Da sah er zu seiner Freude, dass es sein Hund war, der ihn wach leckte.
Glücklich schlang Peter seine Arme um ihn: „Oh Bruno, wie bist du hierher gekommen?“ In dem Moment erblickte er seine Eltern, die winkend den Berg hoch kamen. So schnell er konnte, lief er ihnen entgegen. Die Eltern waren viel zu froh, ihren Sohn wieder gefunden zu haben, so dass sie ganz vergaßen mit ihm zu schimpfen.

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