Mottotag Schweden
Bücherwürmchen und ich haben endlich mal wieder einen Mottotag veranstaltet. Dieses Mal sollte es rund um das Thema Schweden gehen. Ich gebe zu, dass der Ablauf dieses Tages vielleicht nicht ganz so rund ist wie bei den anderen Mottotagen und dass die eine oder andere Aktion vielleicht nicht direkt etwas mit dem Land Schweden zu tun hat, aber wir haben uns dieses Mal von Bilderbüchern, die von schwedischen AutorInnen geschrieben wurden, inspirieren lassen. Ich habe dieses Mal auch keine Geschichte geschrieben, die uns durch den Tag führt, aber das hat nichts daran geändert, dass wir einen tollen Tag hatten. Letztendlich ist es auch völlig egal, ob das Ganze irgendwie zusammenhängt oder nicht. Die Hauptsache ist, dass wir uns einen Tag füreinander Zeit nehmen und schöne Sachen miteinander machen. Wenn man sich dann ein Thema überlegt, hat man natürlich einen Ausgangspunkt und kommt so auf einige Ideen.
Nun ging es also, wie gesagt, um Schweden. Dazu hatten wir erst einmal einen ganzen Haufen an Bücher zurecht gelegt: Vor allem waren natürlich Bücher von Astrid Lindgren und von Sven Nordqvist dabei. Für Bücherwürmchen ist der Büchertisch ein wichtiges Element eines Mottotages. Wenn er weiß, dass wir einen Mottotag veranstalten, überlegt er schon, welche Bücher auf diesen Tisch kommen. Ich hatte mir am Abend vorher ein paar wenige Bücher zurechtgelegt, an die ich unbedingt denken wollte. Als Bücherwürmchen nun früh morgens aufstand und schon durchs Haus schlich, weil er so aufgeregt war, hat er diesen kleinen Stapel gefunden. Nachdem ich dann auch irgendwann aufgestanden war, erzählte er mir sogleich, dass er noch ein paar Bücher dazu getan hätte, da das doch viel zu wenig Bücher seien. Lustigerweise wusste er tatsächlich, welche Bücher aus Schweden kommen. So hat er noch ein paar Pettersson und Findus-Bücher und Michel aus Lönneberga geholt.
Bevor es dann aber wirklich losgehen sollte, wollten wir erst einmal frühstücken. „Machen wir ein schwedisches Frühstück?“ wollte Bücherwürmchen wissen. Hm, für das Frühstück hatte ich mir eigentlich noch gar nichts überlegt, aber dann haben wir ganz spontan die Hafergrütze aus dem Kochbuch von Pettersson und Findus gemacht (alle Rezepte, die wir an diesem Tag gekocht/gebacken haben, stammen aus diesem Buch). Ja, Hafergrütze ist schön typisch schwedisch! Das war ein guter Start für unseren Tag.
Anschließend haben wir unseren Büchertisch bestückt und danach musste natürlich noch die Schwedenflagge gehisst werden. Dabei haben wir Idas Sommerlied auf Schwedisch gesungen.
Leider ruhen auch an einem solchen Tag nicht alle Haushaltsaufgaben und so mussten wir noch kurz einkaufen gehen, allerdings haben wir dabei einen Abstecher zum Bäcker gemacht, bei dem sich Bücherwürmchen ein paar Süßigkeiten für wenige Cent aussuchen durfte. In Schweden gibt es nämlich die „lördagsgodis“ (Samstagssüßigkeiten), die die Kinder jeden Samstag bekommen und anders als bei uns gibt es in fast allen Supermärkten diese losen Süßigkeiten, die man sich in einer Tüte selbst zusammentellen kann. Unser Schwedentag fand zwar an einem Freitag statt, aber das war uns jetzt einfach mal egal. Lördagsgodis gab es trotzdem!
Als wir dann wieder zu Hause waren, konnte es endlich richtig losgehen. Zunächst haben wir uns ein wenig mit dem Land Schweden und seiner Hauptstadt beschäftigt. Dies ging wunderbar mit dem Wimmelbuch Stockholm und dem Reiseführer für Kinder „Unterwegs in Schweden“. In beiden Büchern sind uns einige Dinge begegnet, die uns bereits bekannt waren.
Anschließend habe ich Bücherwürmchen vorgelesen, wie die Kinder aus Bullerbü Mittsommer feiern, denn dies ist nun einmal eines der typischsten schwedischen Feste. Nach der Lektüre wollten wir natürlich auch selbst einen Hauch von Mittsommer erleben. Also ging es nach draußen, wo wir Bücherwürmchen einen Blumenkranz binden wollten.
Dafür haben wir Butterblumen, Gänseblümchen, Klee und Löwenzahn gepflückt. Bücherwürmchen war ganz stolz, wenn er wieder eine Blume gefunden und abgepflückt hat. Leider pflückte er die Stängel nicht immer lang genug ab… Etwas problematisch war es, dass aus dem Löwenzahn meist schon Pusteblumen geworden sind und dass die Gänseblümchen dank der vielen Wolken am Himmel ihre Köpfchen zu ließen. Aber letztendlich hatten wir dann doch genug Blumen zusammen bekommen, so dass wir einen Kranz binden konnten. Mit dem Kranz auf dem Kopf haben wir uns dann an ein paar schwedische Mittsommertänze um die Fahnenstange herum gewagt. Leider steht die Stange vor unserem Haus, so dass es mir etwas unangenehm war, lauthals schwedische Lieder zu singen, aber zum Glück kam gerade niemand vorbei. Aber wer weiß, aus welchen Häusern wir beobachtet wurden… Egal, wir hatten jedenfalls beim Froschtanz und bei dem Lied der Musikanten jede Menge Spaß.
Nun war es schon Zeit fürs Mittagessen, bei dem mir Bücherwürmchen ein wenig geholfen hat. Natürlich gab es Köttbullar (Fleischklößchen)! Lecker!
Nach dem Essen haben wir dann direkt das Kaffeetrinken vorbereitet. Den Teig für die Kanelbullar (Zimtschnecken) hat Bücherwürmchen begeistert geknetet.
In der Zeit, in der der Teig gehen musste, haben wir es uns auf dem Sofa gemütlich gemacht und ein wenig in den Büchern gelesen, u.a. habe ich ihm die Geschichte von „Karlsson vom Dach“ vorgelesen, in der es gerade Fleischklößchen zu essen gab.
Ganz besonders neugierig war Bücherwürmchen auf das „Lilla Trollboken“ (Kleines Trollbuch). Die Bilder hatte er sich schon am Morgen angeschaut und mir daraufhin verkündet, dass da ganz witzige Bilder drin seien – mit Menschen, die einen Schwanz hätten. Passend zu den ganzen Wesen, die es in schwedischen Geschichten gibt (Trolle, Wichtel etc.), sind wir nun in den Wald gefahren und haben dort mit Stöckchen und Moos ein kleines Häuschen für Waldwichtel gebaut. Bücherwürmchen hat dann noch mit Moos einen Garten gemacht und ganz wichtig war ihm auch der Schornstein, damit die Wichtel, falls sie einen Ofen haben, auch Feuer machen können. Aus Zapfen haben wir dann sogar noch selbst kleine Wichtel hergestellt und an den Baum gestellt, damit die echten Wichtel auch den Weg zu dem Häuschen finden.
In Anlehnung an die Schnitzereien von Michel aus Lönneberga hatten wir uns auch Messer mit in den Wald genommen. Ich habe Bücherwürmchen an einem Stock gezeigt, wie man schnitzt – weit von Michels tollen Holzfiguren entfernt -, aber Bücherwürmchen traute sich nicht so recht, das Messer (mit mir zusammen) in die Hand zu nehmen.
Stattdessen haben wir dann noch Sachensucher gespielt, denn alle Kinder, nicht nur Pippi Langstrumpf und Stina (aus „Stinas Sommer“), sind die geborenen Sachensucher (die Geschichten hatten wir uns natürlich auch durchgelesen, bevor wir in den Wald gefahren sind). Was haben wir gefunden? Natürlich jede Menge Stöcke! Stöcke findet Bücherwürmchen sowieso immer sehr gerne und wir haben immer eine gute Auswahl vor unserer Haustür liegen. Wir haben auch tatsächlich einige Stöcke mitgenommen, denn wir haben uns überlegt, dass wir zu Hause noch etwas Schönes daraus machen können.
Aber erst einmal haben wir uns zu Hause mit den Zimtschnecken gestärkt, bevor wir dann die Stöcke bunt angemalt haben um sie später mit einer Schnur zu verbinden und draußen aufzuhängen (dieser Schritt konnte allerdings erst am darauffolgenden Tag erledigt werden, da ja die Farbe erst einmal trocknen musste).
Nach draußen ging es dann aber auch noch einmal, denn wir wollten so wie Pettersson und Findus ein Gemüsebeet anlegen. Möhren, Radieschen und Zucchini haben wir angepflanzt und nun warten wir ungeduldig darauf, dass die ersten Blättchen zu sehen sind. Übrigens haben wir noch eine zweite Geschichte gefunden, die gut passte: „Majas kleiner Garten“
Da wir nun schon draußen waren, haben wir noch eine Runde Kubb bzw. Wikingerschach gespielt. Okay, richtig gespielt haben wir es noch nicht, aber Bücherwürmchen durfte mit den Stäben schon einmal die Holzklötze sowie den König umwerfen, was er auch mit Begeisterung tat. Dabei stellte er sich gar nicht so ungeschickt an, so dass wir das Spiel demnächst vielleicht sogar mal richtig spielen können.
Drinnen haben wir dann noch eine Geschichte von Pippi Langstrumpf gelesen um dann selbst mit Hilfe des „Pippi Langstrumpf-Spiels“ von Kosmos „Nicht-den-Boden-berühren“ zu spielen. Das hat Bücherwürmchen richtig viel Spaß gemacht, so dass wir es auch an den darauffolgenden Tagen ein paar Mal gespielt haben. Aber das Spiel ist auch wirklich toll und eignet sich übrigens auch gut für einen Kindergeburtstag…
Leider war es danach schon Zeit fürs Abendbrot. Statt normalem Brot gab es, wie konnte es anders sein, natürlich Knäckebrot!
Eigentlich ging der Tag viel zu schnell um und wir stellten abends fest, dass wir noch gar nicht dazugekommen sind, schwedische Lieder zu singen, aber so war dann abends doch noch nicht alles vorbei und wir konnten am nächsten Tag noch ein bisschen weiter machen…
Insgesamt hatten wir wieder einen ganz tollen Tag! Bücherwürmchen war so glücklich darüber, dass wir einen ganzen Tag so schön zusammen verbracht haben, dass ich mir ganz fest vorgenommen habe, bis zum nächsten Mottotag nicht wieder so viel Zeit verstreichen zu lassen…
Eine Übersicht aller Mottotage findet ihr HIER.
Das klingt mal wieder nach einem perfekten Tag!
Finde ich auch!
Hach, lange nicht mehr in Schweden gewesen, und dabei ist es so schön da. So ein Motto-Tag ist eine sehr schöne Idee!
Oh ja, ich war leider auch schon viel zu lange nicht mehr in Schweden und habe ab und zu schon ein wenig Fernweh…
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