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So macht medizinisches Wissen tatsächlich Spaß

So, nun habe ich zunächst einmal die letzte Rezension zu einer Leserunde bei lovelybooks geschrieben. In den nächsten Monaten möchte ich nicht mehr an Leserunden teilnehmen, denn das stresst mich doch zu sehr. Gerade das Buch „Der kleine Medicus“, welches ich als letztes für eine Leserunde bekommen habe, hat zu viel Zeit verschlungen, denn es ist schon ein recht dickes Buch. Bücherwürmchen ist noch zu klein für das Buch, also musste ich dieses Kinderbuch für mich selber lesen. Grundsätzlich war ich auf den kleinen Medicus auch sehr gespannt, denn natürlich habe ich auch schon von diesem Buch mal gehört, bisher aber noch nie hineingeschaut. Aus diesem Interesse heraus habe ich mich auch für die Leserunde beworben. Als das Buch dann aber ankam und dick und groß vor mir lag, hatte ich eigentlich viel mehr Lust darauf mal wieder ein Buch zu lesen, welches wirklich für mich als Erwachsene wäre. „Der kleine Medicus“ nahm mir einfach zu viel meiner Zeit weg und es störte mich, dass ich gerade in der schönen und gemütlichen Vorweihnachtszeit nicht selbst bestimmen konnte, was ich lesen wollte. Hinzu kommt dann ja auch noch, dass man zu bestimmten Abschnitten eine Rückmeldung geben soll und am besten relativ zeitgleich mit den anderen Lesern. Und natürlich schreibe ich auch nicht irgendetwas, sondern das, was ich wirklich denke und dafür muss ich dann selbstverständlich auch das Buch intensiv lesen. Das alles hat mir zu viel Stress verursacht und ich hatte keine Lust, für meine Rückmeldungen immer wieder an den Computer zu gehen, so dass ich mich nun dazu entschlossen habe, mich nicht mehr für Leserunden zu bewerben. Das Buch „Der kleine Medicus“ kann nichts dafür, auch davor haben diese Runden schon viel meiner Zeit gefressen, aber irgendwie habe ich mich gerade mit diesem Buch, zumindest am Anfang, ein wenig gequält. Die animierten Bilder sprechen mich nicht an, die Namen und teilweise auch die Sprache ist mir zu modern und englisch – puh, was klinge ich alt und konservativ. Während ich diese Abneigung bei mir wahrgenommen habe, war mir aber auch gleichzeitig durchaus bewusst, dass dies vielen Kindern ab circa 8-10 Jahren wohl gefallen wird. Durch diese erste leichte Abneigung und den Stress dieses ganze dicke Buch lesen zu müssen, brauchte ich eine ganze Weile um mich mit diesem Buch anfreunden zu können, aber je weiter ich im Text fortschritt, desto besser gefiel mir dieses Buch. Nach einer Weile, in der es mir ein wenig so vorkam, als wenn es in erster Linie darum geht, möglichst viel Wissen irgendwie zu vermitteln, nahm die Geschichte ordentlich Fahrt auf:

Der zwölfjährige Nano will später Arzt werden. Da trifft es sich gut, dass er Dr. X und seine Assistentin Micro Minitec kennen lernt, denn mit ihrer Hilfe hat er sogar die Möglichkeit als verkleinerter Bodynaut den Körper von innen kennen zu lernen. Leider muss er dies einmal zu einem weniger erfreulichen Zwecke tun. Sein Opa Erwin wird durch einen Roboter im Körper von dem Bösewicht Professor von Schlotter ferngesteuert. Die einzige Möglichkeit ihm zu helfen, ist, dass im Körper von Opa Erwin Jagd auf den Roboter Gobbot gemacht wird…

Das Buch ist insgesamt wirklich gut und spannend zu lesen und vor allem lernt man bei diesem Abenteuer von Nano und seiner Schwester Marie wirklich eine ganze Menge. Die Informationen sind gut und kindgerecht erklärt, aber dennoch auch für Erwachsene interessant – vor allem die Infos und Behandlungsmöglichkeiten bei Krankheiten, die sich im Anhang befinden. Hier kann man auch als Eltern durchaus das eine oder andere nachschlagen und lernen wie man verschiedene Heilkräutertees zubereitet. Bisher habe ich nur die Hausmittel und Tricks angewandt, die ich noch aus meiner eigenen Kindheit kenne, aber hier bekommt man wirklich eine gute Übersicht über die Wirkung verschiedener Kräuter. Auch die Waden- und Brustwickel, die ich als Kind gehasst habe, sind hier natürlich beschrieben. Besonders gelungen finde ich die Mischung aus Hausmitteln und Schulmedizin. Für kleinere Beschwerden sollten Hausmittel und Naturmittel die erste Wahl sein, aber auch die Schulmedizin wird hier keineswegs verteufelt, was ich persönlich vernünftig finde.

Insgesamt muss ich letztendlich sagen, dass mir das Buch wirklich gut gefällt, auch wenn ich am Anfang recht skeptisch war. Man lernt hier einfach so unglaublich viel über den eigenen Körper und wie man gut und gesund mit ihm umgeht. Das ist nicht nur sehr interessant, sondern letztendlich auch wichtig, denn so kann man sich besser selber helfen und lernt sich selbst und seinen Körper bewusster wahrzunehmen.

Nun, wo ich die Rezension geschrieben habe, bin ich dann doch froh darüber, dass ich dieses Buch nun besitze. Irgendwann kann Bücherwürmchen das Buch lesen und bis dahin werde ich sicherlich noch das eine oder andere Mal hineinschauen, mich über etwas informieren und vielleicht auch mal den einen oder anderen Tee für meine Familie bei verschiedenen Beschwerden zubereiten…

 9783791507422

Der kleine Medicus von Prof. Dietrich Grönemeyer, Dressler, ISBN: 978-3-7915-0742-2, 16,99 €

3 Gedanken zu „So macht medizinisches Wissen tatsächlich Spaß

  • Das mit den Leserunden kann ich total gut verstehen, aus dem selben Grund nehme ich auch nicht mehr daran teil, auch wenn mir der Austausch immer sehr viel Spaß macht.
    Ich dachte immer “Der kleine Medicus” sei ein reines Sachbuch. Offensichtlich ist es aber doch erzählend. Ich werde es mir mal genauer ansehen, vielleicht wäre es etwas für meine Große.
    LG
    Mona

    Antwort
    • Der Austausch hat mir auch immer Spaß gemacht, aber auch so kann man ja mit Bloggern einen schönen Austausch haben.
      Ich wusste auch nicht so recht, was mich bei dem kleinen Medicus erwarten würde, aber mir gefällt gut, dass es sowohl eine zusmmenhängende Erzählung als auch ein informatives Sachbuch ist.

      Antwort
  • Wir hatten mal das Hörbuch dazu….hat meinen Jungs aber so gar nicht gefallen… Vielleicht doch mal das Buch versuchen??

    Antwort

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