Rezension: Ab ins Bett, Winnifrett!
(Rezensionsexemplar) Wie läuft das Zu-Bett-Gehen bei euch abends mit den Kindern ab? Kommen die Kinder gut zur Ruhe oder müssen sie noch mal auf’s Klo gehen, etwas trinken, noch mal knuddeln und noch vieles mehr?
Wenn es bei euch so oder so ähnlich abläuft, dann findet ihr euch sehr gut in dem Pappbilderbuch „Ab ins Bett, Winnifrett!“ wieder.
Familienalltag: Das Kind möchte noch nicht schlafen
Ich habe das Buch mit sehr viel Freude gelesen, denn es beschreibt ziemlich genau, wie es bei uns im Moment so ist. Ich kann mir fast zu hundert Prozent sicher sein, dass ich nach dem Gute-Nacht-Ritual nicht einfach das Zimmer verlassen kann, sondern, dass meine Tochter dann noch mal Durst hat. Vielleicht sogar auch Hunger. Papa muss noch mal kommen und ein Küsschen geben. Mittlerweile ist sie aber nicht mehr richtig zugedeckt und einer muss noch mal kommen, um die Decke richtig zu machen. Hat Mama überhaupt alle vier Lieder gesungen, die abends dazugehören? Egal, eins davon muss auf jeden Fall noch mal gesungen werden. Und so geht es dann noch eine ganze Weile.
Authentische Geschichte im Pappbilderbuch
Bei dem Frettchen Winnifrett ist es ganz genauso. Es wird noch getobt, gelesen, gekuschelt, etwas gegessen, noch mal Pipi gemacht, die Socken fehlen zum Schlafen und so weiter. Die Geschichte ist komplett aus dem Alltag mit kleinen Kindern gegriffen. Die Frettcheneltern mahnen immer wieder, dass es schon spät ist, aber zunächst werden dennoch alle Bedürfnisse liebevoll erfüllt.
Gereimter Text und Mitmachfragen
Der Text ist gereimt. An den allermeisten Stellen lässt er sich sehr gut vorlesen. An einzelnen Stellen komme ich aber ein wenig aus dem Rhythmus und muss das eine oder andere Wort weglassen, damit es besser passt. Sehr merkwürdig und falsch klingt für mich die Formulierung, dass das Frettchen „noch nicht Pipi war“. Hier fehlt ein „machen“ für mich, aber das kann man auf Grund des Reimrhythmus‘ hier schlecht einfügen.
Sehr schön ist es, dass nach einem Vierzeiler die Kinder direkt mit Fragen einbezogen werden. Entweder sollen sie auf den Bildern etwas entdecken, sie können Vermutungen anstellen, wie es weitergeht, oder sie werden dazu befragt, wie es bei ihnen selbst ist, also z.B. ob sie abends auch noch mal Hunger oder Durst bekommen. Ich würde die Fragen allerdings nicht unbedingt jedes Mal mit vorlesen, denn ein bisschen bringen sie einen auch aus der Dynamik der gereimten Geschichte heraus.
Niedliche Illustrationen
Die Illustrationen sind absolut niedlich. Die Frettchen sind einfach süß gezeichnet und die Gesichtsausdrücke sind sehr passend. Insgesamt strahlen sie ganz viel Geborgenheit, Familie und buntes, actionreiches Familienleben wieder.
Das Pappbilderbuch wird ab 24 Monaten empfohlen, was ich durchaus passend finde.

Ab ins Bett, Winnifrett! von Britta Sabbag und Anka Schwelgin, Carlsen Verlag, ISBN: 978-3-551-17229-7
Ein sehr schönes Pappbilderbuch zu verschiedenen Gute-Nacht-Ritualen ist übrigens „So schlafe ich! Und wie schläfst du?“ Die Rezension dazu findet ihr ebenfalls auf meinem Blog.