Rezension: Mein erstes Buch vom Klimawandel
(Rezensionsexemplar) Der Klimawandel geht uns alle an. Und auch wenn wir Erwachsene die Verantwortung dafür übernehmen müssen, ist es durchaus wichtig, dass Kinder erfahren, was der Welt gut tut und was nicht. So entwickeln sie auch ein besseres Verständnis dafür, wenn z.B. mal das Auto stehen gelassen wird oder warum die Eltern sich eine Solaranlag installieren lassen.
Gerade ist „Mein erstes Buch vom Klimawandel“ im Coppenrath Verlag erschienen. Dieses erklärt das Thema sehr kindgerecht und verständlich bereits für Kinder ab 4/5 Jahren. Natürlich können dabei nicht alle Aspekte berücksichtigt werden und es muss auf ein paar wenige Sachen heruntergebrochen werden, aber das ist hier wirklich sehr gut gelungen.
Klimawandel anhand von “Pupsen” erklärt
Und zwar hat man sich an dem Thema „Pupsen“ orientiert. Es geht los mit den Pupsen der Kühe, drauf folgen die „Pupse“ der Autos und die der Fabriken. Kinder verstehen sehr gut, dass man diese nicht sehen kann, dass es sie aber trotzdem gibt und sie in der Luft sind. Natürlich verschwinden sie nicht einfach, sondern sie müssen irgendwo bleiben. So bildet sich über unseren Köpfen eine Decke aus Pupsen, die dafür sorgt, dass es immer wärmer wird, und dass das Wetter verrückt spielt. Darauf hin werden die Folgen genannt, aber auch, was es für kluge Sachen gibt, um dagegen anzukommen.
Es ist wirklich faszinierend, wie klar und einfach das Thema hier erklärt wird. Beim Lesen habe ich gedacht, dass dieses Buch und diese prägnante Zusammenfassung sicherlich auch gut für den einen oder anderen Erwachsenen wäre.
Erfahrungsbericht mit 4-Jährigem Kind
Ich habe das Buch mit meiner vierjährigen Tochter gelesen und kann euch sagen, dass es tatsächlich schon sehr gut in dem Alter funktioniert. Vermutlich wird sie noch nicht alles verstehen, was hier angesprochen wird, aber sie weiß nun sehr gut, was schädlich ist, und was man tun kann. Ich habe gesagt, dass man ja gut das pupsende Auto auf dem Weg zum Kindergarten vermeiden kann, indem man zu Fuß dorthin geht. Sie hat dann völlig richtig ergänzt, dass es auch mit dem Fahrrad ginge, denn dieses würde ja auch nicht pupsen. Überhaupt konnte sie den Inhalt des Buches am Abendbrottisch gut widergeben. Allerdings fand sie es, glaube ich, gar nicht so schlecht, dass der Eisbär bei schmilzendem Eis nicht zu seinem Lieblingsfutter, der Seerobbe, kommt… Da fehlt dann eben doch der Blick fürs große Ganze.
Verständlich und ansprechend
Das Buch ist insgesamt sehr ansprechend für Kinder aufgemacht. Meine Tochter lehnt meistens Sachbücher ab und ist insgesamt bei ihrer Buchauswahl etwas speziell. Sie lässt sich längst nicht alles vorlesen, aber dieses Buch haben wir direkt von vorne bis hinten gelesen. Das liegt sicherlich sowohl an dem Text als auch an den Illustrationen. Die Sätze in dem Buch sind recht kurz und eingänglich. Hinzu kommt, dass es auch mit viele Fragen arbeitet, z.B. wird erst erzählt, dass Kühe vom Futter pupsen und darauf folgt die Frage „Was geschieht mit den vielen Kuh-Pupsen?“. Das regt zum einen zum Mitdenken an und weckt zum anderen das Interesse.
Das Buch wurde sehr liebevoll illustriert und wirkt dabei mit großen Flächen ohne begrenzende, umrandende Linien durchaus künstlerisch. So tritt der Sachbuchcharakter ein wenig zurück und es kommt mehr als Erzählung daher.
Ich kann das Buch auf jeden Fall für ältere Kindergartenkinder, aber auch für die ersten zwei Grundschuljahre, sehr empfehlen.

Mein erstes Buch vom Klimawandel – Von pupsenden Kühen und rauchenden Schornsteinen von Marc ter Horst, illustriert von Yoko Heiligers, übersetzt von Andres Kluitmann, Coppenrath Verlag, ISBN: 978-3-649-64911-3