Kinderliteratur aus Österreich: Im tiefen finsteren Wald
(Werbung/Rezensionsexemplar) Was gehört zum Ins-Bett-Gehen unbedingt dazu? Natürlich ein Gute-Nacht-Küsschen, eine Geschichte und ein Gute-Nacht-Lied. Und da unterscheiden sich kleine Wolfskinder gar nicht von kleinen Menschenkindern. So erzählt es zumindest das Bilderbuch „Im tiefen finsteren Wald“ aus dem Picus Verlag.
Toller Aufbau
Das Buch ist so genial aufgebaut und absolut liebenswert. Zunächst leuchten im Wald auf einmal lauter Augen auf. Sehr bedrohlich! Welches Tier ist da wohl erwacht? Und was möchte es? Man kann nur die Augen sehen, mehr nicht. Auf der nächsten Seite kommen dann noch die klappernden Zähne hinzu und kurz darauf geht das laute Gebrüll los. Oje, nichts wie weg hier, oder? Aber da kommt Mama-Wolf an und befürchtet, dass die Kleinen den Wald mit ihrem Gebrüll wecken. Und natürlich möchte sie wissen, was denn eigentlich los ist. Die Wölfe behaupten nun, dass die Mama die ganzen Gute-Nacht-Rituale vergessen hat, was diese jedoch abstreitet. Allerdings muss sie dann doch zugeben, dass sie das Lied wohl wirklich vergessen hat. Sie holt es nach und so langsam werden die aufgerissenen Augen in der Dunkelheit wieder kleiner.
Das Buch ist recht klein und dünn, aber es erzählt so viel. Es spielt mit Erwartungen, es verlegt eine typische Familiensituation in den Wald und es zeigt mit sehr reduzierten Illustrationen eine ganze Menge. Eigentlich sieht man neben der Mutter und einem kleinen Wolf nicht viel mehr als einen dunklen Wald sowie Augen und Zähne. Trotzdem kann man die Emotionen der kleinen Wölfe ganz genau erkennen. Wirklich erstaunlich, wie gut das funktioniert.
Gute-Nacht-Rituale
Dieses Buch lässt sich auch ganz wunderbar als Gute-Nacht-Geschichte verwenden. Vielleicht würde ich es beim ersten Mal außerhalb dieser Situation lesen, da die ersten Seiten gruselig wirken könnten. Das löst sich dann zwar schnell auf und die Kinder können befreit auflachen, trotzdem kann diese Aufregung am Abend für manche Kinder zu viel sein. Kennen die Kinder die Geschichte jedoch schon, so kann man sehr schön Seite für Seite die Rituale selber durchführen und am Ende dann wie Mama Wolf „Der Mond ist aufgegangen“ singen.
Im tiefen finsteren Wald von Delphine Bournay, übersetzt von Alexander Potyka, Picus Verlag, ISBN: 978-3-7117-4029-8, 17 €
11 Tage – 11 Verlage
Das Buch ist im Picus Verlag erschienen, der seinen Sitz in Österreich hat. Österreich ist dieses Jahr das Gastland der Leipziger Buchmesse und es lohnt sich wirklich mal das Programm dieses Verlags zu entdecken. Im Rahmen einer Blogtour stellen euch weitere Blogger:innen Kinderbücher aus verschiedenen Verlagen aus Österreich vor. Hier seht ihr aus welchen Verlagen die Bücher kommen und wer wann auf Instagram etwas vorgestellt hat: