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Rezension: Rico, Oskar und das Mistverständnis

Im Frühjahr diesen Jahres habe ich erfahren, dass in diesem Jahr ein neuer Band von Rico und Oskar erscheinen wird: „Rico, Oskar und das Mistverständnis“. Dies nahm ich zum Anlass mal zu testen, ob die Reihe nicht mittlerweile auch etwas für meinen Sohn ist. Das erste Buch besitze ich schon ein paar Jahre und war davon sehr begeistert. Ich habe regelrecht darauf gewartet, es endlich meinem Sohn zum Lesen zu geben. Ich fand, dass nun der Zeitpunkt gekommen war. Und wie der Zeitpunkt passte! Mein Sohn war begeistert und hat ein Buch nach dem anderen verschlungen (auf seinem Blog Bücherzwerg findet ihr eine Rezension zu „Rico, Oskar und die Tieferschatten“). Und ich? Tja, irgendwie habe ich bei seinem Lesetempo gar kein Buch mehr in die Hände bekommen.

Erst jetzt bin ich bei dem neuen Buch „Rico, Oskar und das Mistverständnis“ wieder eingestiegen. Grundsätzlich muss man sagen, dass man die Bücher am besten schon der Reihe nach liest, um alle Entwicklungen mitzubekommen, aber wenn man schon eine große Übersicht durch einen vorhergehenden Band hat, dann kommt man hier auf jeden Fall gut rein.

Inhalt

Der Spielplatz auf dem sich Rico mit seinen Freunden treffen ist in Gefahr. Er soll verkauft werden. Das darf einfach nicht sein. Vor allem scheint hier etwas nicht so ganz mit rechten Dingen zuzugehen. Es ist aber gar nicht so einfach etwas gegen den Verkauf zu unternehmen, denn ausgerechnet jetzt haben sich Rico und Oskar ordentlich gestritten und reden kein Wort mehr miteinander. Während Rico mit Frau Dahling unterwegs nach Hessen ist, um einer Spur nachzugehen, bleibt Oskar in Berlin. Aber können die beiden überhaupt ohne einander ermitteln und den Fall lösen oder sind sie am Ende nicht doch aufeinander angewiesen?

Ricos Erzählweise

Rico erzählt in seiner typischen Art, kommt dabei vom Höcksken aufs Stöcksken, erklärt hier und da etwas aus seiner Sicht und erläutert auch wieder in Lexikonmanier das eine oder andere schwierige Wort. Es ist herrlich seiner Logik zu folgen.

Da sich Rico und Oskar in diesem Buch gestritten haben, kommen Rico und Oskar hier kaum gemeinsam vor. Hinzu kommt, dass das Buch ja aus der Ich-Perspektive erzählt wird und somit Oskar eigentlich ganz rausfallen würde. Hier hat sich der Autor Andreas Steinhöfel jedoch etwas einfallen lassen: Rico schreibt den Roman „Oscars kapitale Verbrechen“, der Anfang des 20. Jahrhunderts spielt, aber im Grunde die Geschichte in Berlin rund um Oskar fortsetzt. Rico ist ja unterwegs in Hessen, so dass Oskar mit den Freunden vor Ort weiter ermitteln muss.

Auch hier macht die Sprache und die Erzählung aus einem anderen Jahrhundert einfach Freude. Ich habe diese Abschnitte wirklich gerne gelesen, obwohl ich sonst solche Einschübe und Geschichten in einer Geschichte eher nicht so sehr mag. Aber da es hier dem Fortgang der Geschichte dient, fügt sich das Ganze gut in die Erzählung ein. Der Stilunterschied zwischen der Erlebniserzählung Ricos und dem Romanteil über die Ferien sorgt für unterhaltsame Abwechslung.

Thema Freundschaft

Das Thema Freundschaft wird hier wieder sehr interessant behandelt: Wie geht man damit um, wenn jemand neben der Freundschaft sich in jemanden verliebt? Gibt es qualitative Unterschiede zwischen Freundschaften? Wie wichtig ist einem eine Freundschaft? Was kann alles zu einem Streit führen und wie versöhnt man sich wieder? Und wie geht man in einer Freundschaft grundsätzlich miteinander um?

Ich bin weiterhin ein Rico und Oskar-Fan und ich freue mich, dass ich dieses Buch, zumindest teilweise als Gute-Nacht-Geschichte, noch einmal mit meinem Sohn lesen darf. Dieses Mal war ich nämlich ausnahmsweise mal schneller als er und er hat gerade erst mit diesem Buch begonnen.

Kinderbuch: Rico, Oskar und das Mistverständnis

Rico, Oskar und das Mistverständnis von Andreas Steinhöfel, illustriert von Peter Schössow, Carlsen Verlag, ISBN: 978-3-551-55783-4, 16€

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