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Rezension: Jeppe & Oswald – Ein Wichtel zieht ein

Erinnert ihr euch noch daran, dass bei uns zwei Hauswichtel wohnen? Im Zimmer des Großen hat der Wichtel Lasse schon seit über zwei Jahren seine Tür und im letzten Jahr zog vor Weihnachten beim Kleinen Lasses Freund Nisse ein. Ob die beiden wohl auch eine Hauswichtelprüfung ableben mussten, wie Jeppe in dem Kinderbuch „Jeppe & Oswald – Ein Wichtel zieht ein“? Davon haben wir Menschen jedenfalls nichts mitbekommen, aber schön gemütlich ist es bei uns eigentlich schon. Von daher würde ich behaupten, dass auch Lasse und Nisse das Hauswichtelhandwerk beherrschen.

Prüfung zum Hauswichtel

Für Jeppe war die Prüfung gar nicht so einfach. In der Schule hatte er nicht aufgepasst und das Studium der Wichtelverordnung schiebt er immer wieder vor sich her. Vielleicht schafft er es aber das alte Ferienhaus innerhalb von sechs Wochen in ein wichteliges Haus zu verwandeln. Guten Mutes macht sich der Wichteljunge ans  Werk, doch dann kommt alles ganz anders, als er es sich vorgestellt hat. In dem Mauseloch, in dem er es sich einrichten möchte, wohnt nämlich der dicke Hamster Oswald, der nichts lieber möchte als den Wichtel zu vertreiben. Alle Bemühungen Jeppes das Haus gemütlich herzurichten, werden von ihm gestört, so dass viele wertvolle Wochen verstreichen ohne, dass Jeppe seinem Ziel näher kommt. Doch als dann das Haus vom Abriss bedroht ist, raufen sich Oswald und Jeppe zusammen. Außerdem gibt es Hilfe vom Gartenwichtelmädchen Runkel und auf einmal sieht alles gar nicht mehr so schlimm aus. Wenn da nur der eine Paragraph über Nagetiere im Haus nicht wäre…

„Jeppe & Oswald“ ist eine tolle Wichtelgeschichte für alle, die gerne einen Hauswichtel hätten oder bei denen bereits einer eingezogen ist. Das Buch lässt sich jüngeren Kindern gut vorlesen, kann aber auch selber gelesen werden.

Der Verlauf der Geschichte ist dem Alter der Zielgruppe entsprechend recht ruhig und nicht all zu aufregend. Man ist trotzdem gespannt, wie Jeppe seine Aufgaben meistern wird, denn jedes Mal, wenn ein Tag zu Ende geht, an dem er nicht das schafft, was er sich vorgenommen hat, ahnt man schon, dass es auch am nächsten Tag nicht einfacher wird.

Tolle Charaktere

Die Charaktere sind natürlich klasse. Ein Wichtel ist einem natürlich sowieso sofort sympathisch, aber auch Oswald ist ein ganz besonderer Typ. Klar, man findet es gar nicht gut, dass er Jeppe vertreiben möchte und man ärgert sich, wenn er Jeppes Bemühungen zunichte macht. Dennoch macht natürlich die Verschiedenartigkeit der beiden Figuren den Reiz der Geschichte aus und am Ende hat man auch den merkwürdigen Hamster in sein Herz geschlossen.

Wichtelgeschichte fürs ganze Jahr

Ich muss sagen, dass ich durch den Rotton des Covers sowie der Wichtelfigur irgendwie angenommen hatte, dass es sich um eine weihnachtliche Geschichte handelt. Das ist allerdings keinesfalls so. Sie spielt nicht einmal in der Winterzeit. Auch wenn die wollige Kleidung von Jeppe und Oswald auf dem Cover eher an den Winter erinnern, so findet man auf der Rückseite des Buches auch frische Blumen. Die Geschichte beginnt im Spätsommer und spielt sechs Wochen lang. Ich habe sie bei strahlendem Frühlingswetter draußen auf der Terrasse gelesen und es passte ganz wunderbar. Man kann sie ganz bestimmt zu jeder Jahreszeit gut lesen.

Jeppe & Oswald“ ist ein tolles Wichtelbuch mit viel Charme, der auch ganz besonders durch die bunten Bilder zum Ausdruck kommt. Sie wirken sehr lebendig und lassen uns ganz nah am Geschehen teilhaben. Insbesondere die Gesichtsausdrücke sind stets klasse getroffen.

Jeppe &  Oswald – Ein Wichtel zieht ein von Dully & Dax, Ellermann Verlag, ISBN: 978-3.7707-0021-9, 13€

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