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Rezension: Bluma und das Gummischlangengeheimnis

Das Buch „Bluma und das Gummischlangengeheimnis“ stand 2018 auf der Nominierungsliste für den Deutschen Jugendliterarturpreis (Kategorie Kinderbuch). Ja, da habe ich den Titel das erste Mal wahrgenommen, aber so richtig gelangte das Buch in mein Bewusstsein durch Verlosungen, die nicht nur mit dem Buch, sondern auch mit den leckeren Gummischlangen lockten. Mmmh, die sind lecker!

Ich weiß natürlich, dass es sich auf den Bildern stets um die gewöhnlichen Gummischlangen von Haribo handelt, aber die üben dennoch einen Reiz auf mich aus. In dem Buch geht es aber um ganz besondere Gummischlangen, die einen magischen Zauber beinhalten.

Bei ganz großen Problemen darf Bluma sich eine Gummischlange von ihrer Lieblings-Neben-Nachbarin Alice nehmen und ob ihr es glaubt oder nicht, beim Kauen dieser Schlange bekommt man eine Lösung für sein Problem. Diese Schlangen sind also etwas ganz besonderes und dürfen keinesfalls verschwendet werden. Doch dann kommt dieser blöde Tag, an dem alles irgendwie schief läuft. Bluma hat in Mathe eine fünf geschrieben, was sie ihren Eltern noch beichten muss. Das Blöde ist nur, dass sie genau an diesem Tag entdeckt, dass der Hund, den sie so mag, verschenkt wird. Wie soll sie da nur ihre Eltern davon überzeugen, dass sie diesen Hund bekommen muss? Die würden doch sowieso erst einmal auf der fünf herumreiten. Also geht Bluma erst einmal zu Alice, die ihr unbedingt zuhören und helfen muss. Genau an diesem Tag hat Alice aber dafür keine Zeit. In diesem Moment weiß sich Bluma einfach nicht anders zu helfen, als sich heimlich eine Gummischlange aus dem Glas zu nehmen. Ob sie ihr wohl helfen kann? Nein, ihre Probleme werden nun erst so richtig groß, denn das gute Verhältnis zu Alice ist gestört und das schlechte Gewissen begleitet Bluma nun die ganze Zeit. Rückgängig kann sie ihre Aktion nicht machen, aber gelingt es ihr dennoch alles wieder zum Guten zu wenden?

Fehler wieder gut machen

Bluma macht in dem Buch eine Dummheit. Das kann jedem Mal passieren. Sehr intensiv geht es nun darum, mit diesem Fehler zu leben und ihn wieder gutzumachen. Kindern werden damit Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt. Es geht um Werte wie Vertrauen und Freundschaft, aber auch darum, zu dem zu stehen, was man getan hat. Das alles wird aber überhaupt nicht mit dem erhobenen Zeigefinger vermittelt. Wir erleben die Geschichte aus Blumas Sicht. Ihre Gefühle stehen im Mittelpunkt. Wir dürfen uns mit ihr ärgern, mit ihr hoffen und mit ihr überlegen, wie es nun weitergehen soll. Ihre Gedanken kommen uns vertraut vor. Besonders spannend wird es bei ihren Wiedergutmachungsversuchen. Da möchte man ihr manchmal am liebsten einen kleinen Stups in die richtige Richtung geben.

Das Buch lässt sich sehr gut und flüssig lesen. Durch die kindliche Sicht erhält das Buch eine gewisse Leichtigkeit. Immer wieder blitzt ein gewisser Humor und Sprachwitz auf.

Die Illustrationen sind recht reduziert und sind in rot und schwarz gezeichnet. Sie sollen vor allem die Gefühle Blumas ausdrücken. Mich persönlich sprechen sie nicht so sonderlich an. Dennoch muss ich sagen, dass sie zu der Geschichte gut passen und dass sie es gut schaffen, genau das herüber zu bringen, was Bluma fühlt und ihrer Sicht der Dinge entspricht.

Ich bin gespannt, wie mein Sohn dieses Buch finden wird. Wir haben es noch nicht gemeinsam gelesen. Ich vermute, dass dieses Buch für ihn nur schwer auszuhalten ist, denn er mag es nicht, wenn Regeln überschritten werden und hat dann die ganze Zeit Angst, dass es Ärger gibt.

Bluma und das Gummischlangengeheimnis von Silke Schlichtmann, illustriert von Ulrike Möltgen, Hanser Verlag, ISBN: 978-3-446-25701-6, 12€

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