Rezension: Der halbste Held der ganzen Welt
Ich bin gerade frisch von der Buchmesse zurück und natürlich möchte ich euch am liebsten direkt von meinen neuen Entdeckungen und Erlebnissen berichten. Das werde ich demnächst selbstverständlich auch, aber in dieser Woche gibt es noch einmal ein paar Buchvorstellungen zu Büchern, die letztes Jahr mit dem Leipziger Lesekompass ausgezeichnet wurden. Danach stelle ich euch dann die neuen Auszeichnungen hier auf dem Blog ebenfalls vor.
Thema Mobbing
Heute beginne ich mit dem Buch „Der halbste Held der ganzen Welt“. Wie auch in dem Buch „Finn macht es anders“ und „König Guu“, die ebenfalls mit dem Leipziger Lesekompass ausgezeichnet wurden, wird auch in diesem Buch das Thema Mobbing angesprochen. Der Kern des Buches ist aber eine fantasievolle, skurrile Geschichte rund um Paul und einen kleinen, schlecht gelaunten Elefanten.
Paul ist dicker als andere Kinder und hat eine verstopfte Schnotternase. Grund genug um von Matze Motzmann geärgert zu werden. Als Paul sich vor den anderen Kindern im Schulklo versteckt, begegnet ihm dort Elvira Meier. Kaum zu glauben, aber wahr: Elvira Meier ist eine Fee mit Brille und rotkarierter Schürze. Sie sieht in Paul einen Helden, dem sie das blaue Wunder verspricht. Dieses muss Paul allerdings selber innerhalb von drei Tagen abholen und der Weg dorthin ist saugefährlich. Immerhin bekommt er noch einen anderen halben Helden an seine Seite gestellt, der sich jedoch als schlecht gelaunter, ängstlicher Elefant entpuppt. Gemeinsam machen sich die beiden letztendlich auf den Weg und treffen unter anderem auf eine nach Bratfisch stinkende Prinzessin und ein riesiges, stinkendes Runkelschwein.
Fantasievoll und witzig
Ich glaube, bei dieser inhaltlichen Zusammenfassung kann man schon erahnen, um was für ein Lesevergnügen es sich hier handelt. Vielleicht mag einem zu Beginn alles recht absurd und verrückt vorkommen, aber je länger man in diesem Buch liest, desto mehr Spaß hat man an den aberwitzigen Figuren und den daraus resultierenden Situationen. Paul und der kleine Elefant wachsen einem sowieso schnell ans Herz. Auch an den Dialogen mit fantasievollen Flüchen werden Kinder ihre Freude haben.
Letztendlich zeigt das Buch, wie wichtig Zusammenhalt und Freundschaft ist, und was der Glaube an sich selbst und an seine Stärken bewirken kann.
Die Bilder in schwarz-blau-weiß unterstützen das Lesevergnügen und drücken gut die Atmosphäre aus.
Insgesamt wird in dem Buch „Der halbste Held der ganzen Welt“ ein rasantes Abenteuer mit jede Menge Fantasie und Witz erzählt. Dennoch wird das Thema Mobbing, das den Ausgangspunkt darstellt, nicht verharmlost.
Auszeichnung Leipziger Lesekompass
Das Buch „Der halbste Held der ganzen Welt“ wurde 2018 mit dem Leipziger Lesekompass in der Kategorie 6-10 Jahre ausgezeichnet. Der Preis zeichnet Bücher aus, die sich durch ihren Lesespaß und durch kreative Ansätze besonders gut zur Leseförderung eignen. Eine Übersicht aller Preisträger der Kategorie 6-10 Jahre findet ihr auf meiner Seite. Dort verlinke ich nach und nach auch die weiteren Rezensionen zu den preisgekrönten Büchern.
Der halbste Held der ganze Welt von Andrea Schomburg, illustriert von Betina Gotzen-Beek, Sauerländer Verlag, ISBN: 978-3-7373-5359-5, 13,99€