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Rezension: Der bleiche Hannes

Womit lässt sich selbst mancher Lesemuffel zum Lesen verführen? Genau, das sind die Comics.

Ich finde es klasse, dass unter den Büchern, die mit dem Leipziger Lesekompass 2018 ausgezeichnet wurden, auch ein Comic dabei ist: „Der bleiche Hannes“. Etwas vornehmer ausgedrückt heißt es, im Klappentext, dass es sich um eine Graphic Novel handelt, aber im Prinzip ist das nichts anderes als ein Comic.

Geistergeschichte

Das Buch kommt spannend daher – immerhin handelt es sich um eine „Geistergeschichte“. Auf einer kleinen Insel mit Leuchtturm soll ein Geist leben, so dass sich niemand mehr dorthin traut. Allerdings sind Joris und seine Eltern genau zu dieser Insel unterwegs. Seine Eltern glauben nicht an Geistergeschichten, aber für Joris macht diese Information die Reise erst spannend. Und auch der Aufenthalt auf der Insel wird dank des bleichen Hannes, dem Geist auf der Insel, zu einem richtigen Abenteuer, an dem Joris nicht nur viel Spaß hat, sondern auch einen besonderen Freund findet.

Naturschutz und Freundschaft

Die dunklen Farben sowie der Eingangstext deuten eine etwas gruselige Geschichte an. Doch dann lernt die Leserin/der Leser den Geist Hannes kennen, der äußerst sympathisch ist. Er beschützt die Tiere und Pflanzen auf der Insel. Ohne dass man darüber nachdenkt, landet man hier beim Schutz der Umwelt und der Achtsamkeit gegenüber anderen Lebewesen. Und auch wenn die große Gefahr in dem Buch ausbleibt, ist die Geschichte nicht langweilig zu lesen. Gerne erfährt man mehr über das, was Joris mit dem bleichen Hannes erlebt. Im Übrigen erfahren wir das, was der bleiche Hannes sagt nur durch Joris, der den Geist versteht.

Es werden nur wenige Farben in dem Buch verwendet, was aber einen besonderen Reiz hat. Die Bilder strotzen nicht vor Effekten und Action, entsprechen aber durchaus den Sehgewohnheiten von ComicleserInnen. Abgesehen von der Einleitung und dem Ende spielt sich der ganze Text in Sprechblasen ab.

Insgesamt ist „Der bleiche Hannes“ eine tolle Freundschaftsgeschichte, die zumindest am Anfang auch ein wenig Grusel beinhaltet. Das Buch eignet sich gut zum Selberlesen für Grundschulkinder ab etwa 7 Jahren.

Auszeichnung Leipziger Lesekompass

Das Buch „Der bleiche Hannes“ wurde 2018 mit dem Leipziger Lesekompass in der Kategorie 6-10 Jahre  ausgezeichnet. Der Preis zeichnet Bücher aus, die sich durch ihren Lesespaß und durch kreative Ansätze besonders gut zur Leseförderung eignen. Eine Übersicht aller Preisträger der Kategorie 6-10 Jahre findet ihr auf meiner Seite. Dort verlinke ich nach und nach auch die weiteren Rezensionen zu den preisgekrönten Büchern.

Der bleiche Hannes von Steffen Gumpert, Tulipan Verlag, ISBN: 978-3-86429-359-7, 15€

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