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Rezension: Wer bin ich?

Berufe sind für Kinder immer ein spannendes Thema. In dem Bilderbuch „Wer bin ich? Berufe, Hobbies und was man dazu braucht“ werden sie großformatig dargestellt. Auf der rechten Doppelseite ist dabei jeweils eine Person zu sehen und auf der linken Seite sieht man dann, was diese Person so benötigt.

So hat die Ärztin zum Beispiel einen weißen Kittel und einen Arztkoffer, der Dirigent braucht unter anderem einen Frack und ein Dirigientenpult und zum Gärtner gehören Gartenhandschue, Gartenschere, Spaten und Gummistiefel. Neben klassischen Berufen wie dem Feuerwehrmann oder der Postbotin, sieht man in dem Buch auch einen Boxchampion, eine Skiläuferin, einen Butler, eine Surferin oder einen Jockey. Es gibt also jede Menge verschiedener Berufe zu sehen. Da blättert man direkt neugierig von Seite zu Seite.

Spezielle Illustrationen

Die Meinung vom Bücherzwerg: „Das ist ein gutes Buch, aber mit schlechten Illustrationen.“ Nun, als schlecht würde ich sie vielleicht nicht bezeichnen, aber ungewöhnlich und speziell sind sie auf jeden Fall.  Sie wirken plakativ und symbolhaft. Bestimmte Körperteile werden betont, die vielleicht mit dem Beruf in Verbindung gebracht werden, so dass die normalen Körperproportionen nicht mehr passen. Die Illustrationen vom Ritter und vom Piraten, die kaum von den Proportionen abweichen und die nicht übertrieben dargestellt werden, gefallen dem Bücherzwerg übrigens.

Erweitert den Wortschatz

Beide Kinder von mir (3 und 7) blättern immer wieder in dem Buch. Ich finde es insbesondere für jüngere Kinder gar nicht so einfach, da sehr spezielle Berufe dargestellt werden. Und auch bei Berufen, die vielleicht nicht ganz so viel Erklärungsbedarf haben, ist die Ausrüstung durchaus erklärungsbedürftig. Die Erklärungen werden sowohl für die Nutzung der Dinge benötigt als auch teilweise um die Bilder zu erklären, denn die Bilder haben hier Symbolcharakter und die Dimensionalität fehlt. Ein Halstuch wird hier beispielsweise einfach als Kreis mit den zwei Zipfeln gezeigt. Das ist für jüngere Kinder gar nicht so einfach zu erkennen. Der Kleine hat aber viel Spaß dabei sich alle Sachen benennen zu lassen. Genauere Erklärungen dazu möchte er gar nicht unbedingt haben. Der Große schaut sich das Buch alleine an, fragt dann aber bei einzelnen Sachen nach, denn auch er kennt noch nicht alles, was hier gezeigt wird, z.B. möchte er wissen was ein Geheimagent oder was ein Geek ist.

Fußballerin und Friseur

Sehr gut finde ich, dass hier keine veralteten Rollenklischees vermittelt werden: Es gibt eine Superheldin, eine Fußballerin, einen Friseur, eine Köchin, eine Archäologin, einen Wissenschaftler, einen Bäcker etc. Auch verschiedene Hautfarben sind hier vertreten.

Das Buch ist klasse, um mit der ganzen Familie immer mal wieder darin zu blättern. Kinder brauchen hier auf jeden Fall eine Begleitung, um alles benennen zu können. Zunächst fand ich das Buch etwas zu schwierig und zu sehr mit speziellen Begriffen gefüllt. Ja, für Kleinere ist vieles noch nicht zu verstehen  und eine reine Altersempfehlung ab 3 Jahren ist vermutlich ein bisschen tief gegriffen, aber das Schöne an der Auswahl ist eben auf der anderen Seite, dass es auch noch für größere Kinder interessant ist. Und die Kleinen erweitern so letztendlich ihren Wortschatz.

Die Illustrationen sind Geschmackssache. Mein Sohn mag sie nicht und mein Fall sind sie auch nicht. Schade finde ich, dass vieles für Kinder schwer zu erkennen ist.

Wer bin ich? Berufe, Hobbies und was man dazu braucht? von Owen Davey, übersetzt von Katrin Höller, Kleine Gestalten, ISBN: 978-3-89955-821-0, 19,90€

Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.

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