Rezension: 1-2-3 Minutengeschichten – Kunterbunte Weihnachten
(Rezensionsexemplar) Als erstes muss ich wohl zugeben, dass ich eigentlich gar keine „Minuten-Geschichten“ mag. Ja, in solche Bücher schaue ich meistens gar nicht rein. Ich lese lieber etwas längeres oder ein richtiges Bilderbuch, denn oftmals finde ich, dass sich in dieser Kürze keine ansprechende Geschichte entfaltet.
Und warum habe ich mir dann doch „1-2-3 Minuten-Geschichten – Kunterbunte Weihnachten“ schicken lassen? Zum einen mag ich die Leonie Looping-Bücher von Cally Stronk und zum anderen mag ich Weihnachten. Also gebe ich den Minuten-Geschichten noch mal eine Chance.
Cally Stronk hat dieses Buch übrigens nicht alleine geschrieben, sondern gemeinsam mit ihrem Mann Christian Friedrich. Hinzu kommen fröhliche und farbige Bilder von Pe Grigo.
Bunte Geschichtenmischung
Wie der Titel es bereits verrät, ist eine bunte Mischung an Geschichten dabei herausgekommen. Hier warten Gespenster auf Weihnachten, ein Rentier hat eine Weihnachtsallergie (oder vielleicht ist es doch etwas anderes?), ein Kind spielt Nikolaus und auch Drachen, Monster und Osterhasen spielen in manch einer Geschichte eine Rolle.
Vorteile von kurzen Geschichten
Und? Konnte mich dieses Buch nun überzeugen? Ich bleibe zwar auf jeden Fall dabei, dass ich grundsätzlich Bücher mit längeren Geschichten bevorzuge, aber dennoch wird auch dieses Buch hier von nun an immer mal wieder in die Hand genommen werden. Die Geschichten, insbesondere die ganz kurzen, haben eine Länge, die auch schon für meinen Kleinen (3) angehört werden können, gleichzeitig hört hier auch der Große (7) noch gerne zu. Prima, ein Buch also, welches man beiden gemeinsam vorlesen kann! Außerdem gibt es auch immer wieder mal Gelegenheiten, bei denen man kurze Geschichten benötigt. Wenn ich beim Weihnachtssingen unseres Dorfes dieses Jahr etwas vorlesen werde, werde ich dieses Mal als Erstes in diesem Buch nach einer Geschichte suchen.
Gut gefällt mir die Vielfalt der Geschichten. Nicht jede kann mich überzeugen. In manchen fehlt mir ein bisschen Substanz, manche sprechen mich einfach nicht an, aber andere sind lustig oder originell. Man muss ja nicht immer gleich alles mögen, vor allem dann nicht, wenn man zwischen ganzen 40 Geschichten wählen kann. Hier sollte für alle etwas dabei sein. Besonders nett ist es, dass in manch einer Geschichte etwas aus einer vorhergehenden aufgegriffen wird. Das ist dann wirklich eine positive Überraschung.
Lieblingsgeschichten
Ich habe meinen großen Sohn gefragt, welches seine Lieblingsgeschichte aus dem Buch ist. Dummerweise hatte ich ihm die Frage gestellt, bevor er mit Lesen angefangen hat und so hatte lange Zeit keine Geschichte gegen die erste eine Chance. Hier bekommt das Gespensterkind den größten Adventskalender der Welt: Es darf 24 Tage lang Türen öffnen und Familien erschrecken. Später dann hat es dann aber doch noch eine andere Geschichte geschafft, zu seiner Lieblingsgeschichte erkoren zu werden. Sie heißt „Das kleine Glöckchen“. Die Instrumente warten in einer alten Oper tagtäglich auf ihren Einsatz. Das kleine Glöckchen möchte auch so gerne aufgerufen werden, aber im normalen Alltag wird es nicht benötigt. Seinen großen Auftritt hat es dann natürlich Weihnachten.
Warum mochte mein Sohn diese Geschichte besonders gerne? Er fand die Beschreibungen der Instrumente so witzig: „das klangvolle Klavier“, „die schicken Cellos“, „die tönenden Trompeten“ usw. Vielleicht ist dies dann auch schon eine der Geschichten, die ich zwischen den Weihnachtsliedern im Dezember vorlesen werde.
1-2-3 Minuten-Geschichten – Kunterbunte Weihnachten von Cally Stronk und Christian Friedrich, illustriert von Pe Grigo, Ravensburger Verlag, ISBN: 978-3-473-36593-7, 12,99€