Rezension: Peter Hase – Ein Guckloch-Abenteuer
Neulich habe ich euch noch erzählt, dass ich nicht so viele Osterbücher habe und ich habe euch dieses Jahr tatsächlich auch nur eins vorgestellt („Agent 00 – Osterhase in geheimer Mission“). Aber heute kommt noch ein weiteres Buch, welches hervorragend in die Osterzeit passt ohne ein Osterbuch zu sein. Ich spreche von dem Pappbilderbuch „Peter Hase – Ein Guckloch-Abenteuer“.
Der Vorteil eines Hasenbuches, welches kein Osterhasenbuch ist, ist der, dass man dieses Buch viel flexibler einsetzen kann. Und auch sonst spricht übrigens viel für dieses Buch.
Peter Hase – ein Häschen mit Kultcharakter
Kennt ihr Peter Hase von Beatrix Potter schon? Ihr habt bestimmt schon Bilder von ihm gesehen. Immerhin gibt es ihn schon eine ganze Weile, ja, Peter Hase ist schon über hundert Jahre alt. Die Bilder wirken somit auch etwas altertümlich und nostalgisch, aber ich finde sie dennoch nicht verstaubt und auch für heutige Kinder ansprechend. Das Guckloch-Buch macht auf jeden Fall heutigen Kindern viel Freude.
Peter Hase soll für seine Mutter Rettich für das Mittagessen holen. Sie warnt ihn noch, dass er sich vor Herrn Schnappeschlau, dem Fuchs, in acht nehmen soll. Peter Hase jedoch hoppelt ganz unbekümmert los und erfreut sich an der Natur um ihn herum. Es kommt natürlich, wie es kommen musste. Der Fuchs lauert dem kleinen Hasen auf. In letzter Sekunde kann Peter Hase sich noch verstecken. Aber damit ist das Abenteuer noch nicht vorbei, denn der Fuchs gibt nicht so schnell auf. Am Ende kommt Peter Hase dann aber sich in den Hasenbau. Allerdings hat er den Rettich nicht dabei…
Hase oder Kaninchen?
Eine kleine Schwierigkeit ergibt sich aus der Übersetzung aus dem Englischen. Im Original heißt Peter Hase Peter Rabbit und ich würde ihn auch eher als Kaninchen sehen. Hasen leben schließlich nicht im Bau. So ganz glücklich bin ich damit in dem Buch nicht, denn die Unterscheidung von Hasen und Kaninchen fällt Kindern sowieso schon nicht leicht und so baut sich hier schnell ein falsches Bild auf.
Spannung durch Löcher und Klappen
Ansonsten finde ich das Buch, insbesondere durch die Ausstanzungen und Gucklöchern wirklich klasse. Durch diese Löcher und Klappen gibt es nicht nur kleine Details zu sehen, sondern sie erhöhen die Spannung der Geschichte. Direkt auf der ersten Doppelseite können die Kinder durch das Loch den Schwanz des Fuchses entdecken, so dass sie ganz richtig befürchten, dass sich Peter Hase ein wenig zu sorglos auf den Weg macht. Herrlich ist auch der Fuchs, der sich hinter der Zeitung versteckt. Vor den Kindern kann er sich auf diese Weise so natürlich nicht verstecken. Das Kind weiß also durch die Bilder bereits mehr, als im Text verraten wird. Das Zusammenspiel zwischen Text und Bild ist hier gelungen und macht Spaß.
Wer nach einem schönen Buch für die Kleinen (ab 2 Jahre) sucht, welches man auch noch über die Osterzeit hinaus schauen kann, der ist mit Peter Hase – Ein Guckloch-Abenteuer gut beraten!
Peter Hase – Ein Guckloch-Abenteuer von Beatrix Potter, übersetzt von Cordula Borawski, FISCHER Sauerländer, ISBN: 978-3-7373-5553-7, 8,99€