Malbücher für kleine und große Kinder
Eiskalt ist es draußen. Ja, auch schön, denn die Sonne scheint, aber lange hält man es trotzdem nicht draußen aus. Da bietet es sich doch an, es sich drinnen gemeinsam gemütlich zu machen. Wir hatten neulich einen richtig schönen Nachmittag, an dem beide Kinder friedlich zusammen am Küchentisch gemalt haben.
Der Große hat sich das Buch „Ich sehe was, was du nicht siehst – Zahlenbilder zum Verbinden, Aus- und Weitermalen“ vorgenommen, während der Kleine „Mein erstes Malbuch“ von Helmut Spanner zum Ausmalen bekommen hat. Beide Bücher möchte ich euch heute gerne vorstellen.
Zahlen verbinden
Das Buch „Ich sehe was, was du nicht siehst“ ist an sich das typische Verbinden von Zahlen, wodurch sich Bilder ergeben. Allerdings sieht man hier nicht immer sofort, welches Tier am Ende herauskommen wird, wobei die Kinder durch die kurzen Sätze wie „Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist giftig“ dazu angeregt werden, sich zu überlegen, was wohl am Ende herauskommen wird. Diese Sätze wirken somit auch sehr motivierend.
Mein Sohn hatte viel Spaß am Verbinden der Zahlen und beim anschließenden Feststellen, welche Tiere er gemalt hat. Er hatte allerdings keine Lust mehr die Bilder noch weiter zu gestalten, was sich bei dem Buch ebenfalls anbietet, denn es kommt nicht einfach langweilig in schwarz-weiß daher. Nein, die Seiten wurden farbig und künstlerisch gestaltet und sehen sehr ansprechend aus. Zebra und Tiger haben zum Beispiel ein paar angedeutete Streifen, die man weitermalen könnte, Blätter und Bäume sowie Landschaften ließen sich hervorragend weiter gestalten, aber natürlich nur, wenn man dazu auch Lust hat. Das Heft macht einen sehr hochwertigen und ansprechenden Eindruck. Die ganze Gestaltung gefällt mir gut. Etwas schwierig ist der Knick in der Mitte. Das Heft fällt immer wieder zu und Kindern fällt es schwer an dieser Stelle zu zeichnen. Die Bilder erstrecken sich aber über die gesamte Doppelseite. Das ist nicht so ganz einfach. Um die Zahlen verbinden zu können, sollte man sich mit Zahlen bis 100 auskennen (wobei kein Bild bis zur 100 geht, aber wer bis beispielsweise 75 zählen kann, der kann auch bis 100 zählen).
Ich sehe was, was du nicht siehst – Zahlenbilder zum Verbinden, Aus- und Weitermalen von Marion Goedelt, Tulipan Verlag, ISBN: 978-3-86429-397-9, 10€
Ein erstes Malbuch für die Kleinen
Bei „Mein erstes Malbuch“ fällt zunächst das große Format des Heftes auf, welches mir nicht so gut gefällt. Ich weiß überhaupt nicht, wo ich das Heft vernünftig hinräumen kann. Es ist leider immer zu groß. Wenn Kinder mit dem Heft am Tisch sitzen, müssen sie sich zudem schon ganz schön strecken um an die oberen Bilder heranzukommen.
Es ist ein Malbuch, welches über ein einfaches, schlichtes Malbuch mit großen auszumalenden Figuren pro Seite hinausgeht. Auf jeder Seite befinden sich Gegenstände zu einem Oberthema, die ausgemalt werden können. Außerdem sieht man den Bären Brummi noch in einer kleinen Szene, in der er zum Beispiel in der Küche kocht oder im Kinderzimmer mit dem Spielzeug spielt. Diese Bilder sind bereits farbig. Die Gegenstände bleiben also nicht für sich alleine stehen, sondern werden in einen Zusammenhang gebracht. Die Kinder können also nachvollziehen, wofür man Pfanne, Teller und Löffel braucht. Darüber hinaus gibt es immer noch einen kleinen Text, in dem erzählt wird, in welcher Farbe z.B. Brummis Schraubenzieher oder Zange ist. Um die Bilder in den vorgesehenen Farben anmalen zu können, brauchen Kinder natürlich wieder die Hilfe von Erwachsenen, die ihnen die Texte vorlesen. Als Anregung und zur Beschäftigung mit den Farben finde ich die kurzen Texte nicht schlecht, ich würde mich aber niemals komplett danach richten. Nicht jedes Kind mag solche Vorgaben gerne. Bei meinem Sohn war es unterschiedlich. Am Anfang hat er noch begeistert die jeweiligen Farben herausgesucht, später hat er dann einfach mit einer Farbe alles auf der Seite angemalt. Bei Gemüse und Obst kann man ja sowieso schön gemeinsam überlegen, welche Farbe es jeweils hat. Das machte dem kleinen Büchermäuschen dann auch wieder Spaß.
Ein Malbuch, das die Sprache fördert
Schön ist hier, dass einzelne Gegenstände angemalt werden sollen und nicht ganze Szenen, was Kinder häufig überfordert. Die Sachen sind gut zu erkennen, vieles kennen die Kinder aus dem Alltag und man kann alles auch noch mal schön gemeinsam benennen oder über passende Farben und Vorlieben sprechen. Es ist wirklich ein Malbuch, welches tolle Gesprächsanlässe bietet. Durch die kleinen Szenen mit dem Bär bekommt alles dann auch noch mehr Bedeutung. Im Übrigen kann man auch auf allen Seiten Minimaus entdecken, was Kindern, die die Maus kennen, natürlich viel Freude macht.
Mein Sohn hat übrigens auch häufig die farbigen Bilder noch einmal übermalt. Da muss man dann als Eltern entspannt bleiben, denn natürlich fände man es selbst viel schöner, wenn man die kleinen Mäuse am Ende noch sehen kann und diese nicht komplett mit grüner oder brauner Farbe übermalt sind. Aber es ist ein Malbuch und in einem Malbuch dürfen Kinder schließlich malen und man sollte ihnen auch nicht alle Kreativität nehmen.
Die allerletzte Seite, die weiß ist, lud meinen Sohn dann noch dazu ein, selbst ein Bild zu malen und dabei ist sein erster eindeutiger Kopffüßler entstanden. Das hat die Mama natürlich sehr erfreut.
Mein erstes Malbuch von Helmut Spanner, ObersteBrink Verlag, ISBN: 978-3-96304-006-1, 7,95€
Das Malbuch für deinen Großen macht einen guten Eindruck. Das Problem mit dem Knick haben wir auch, ich kopiere dann manchmal auch eine Doppelseite auf ein A3 Papier, dann kann man es gut ‘bearbeiten’ und ist nicht so frustriert, wenn es ständig zuklappt.