Mottotag: Detektive
Schon seit langer Zeit hatte ich mir vorgenommen, endlich mal wieder einen Mottotag mit Bücherwürmchen zu veranstalten, aber irgendwie war ich abends dann immer zu müde, um mir etwas zu überlegen und außerdem ist ein solcher Tag mit dem kleinen Büchermäuschen, das ja nun auch immer mit dabei ist, nicht mehr ganz so einfach. Dann habe ich neulich durch die Zeitschrift „Vorhang auf – Detektive“ geblättert und beschlossen einen Detektiv-Tag durchzuführen, wobei ich dafür gleich ein paar Ideen aus der Zeitschrift übernehmen wollte. Ein paar Überlegungen später habe ich mich entschieden, dass dieser Tag direkt am nächsten Tag stattfinden soll, damit ich das Ganze nicht wieder aufschiebe und es in einem halben Jahr nicht wieder heißt, „eigentlich müsste ich mal…“
Bücher für den Mottotag
Der Detektiv-Tag ist also ein Tag ohne großen Vorbereitungsaufwand, so dass ich mir auch keine Geschichte rund um den Tag ausgedacht habe. Eine Sache musste aber natürlich erledigt werden, denn der Büchertisch gehört bei uns ganz dringend zu einem Mottotag dazu. Ich habe also ein wenig in den Regalen gestöbert und konnte tatsächlich einige Bücher zusammentragen, wobei man dabei schon merkt, dass dies eher ein Thema für Kinder Richtung Grundschulalter ist. Neben ein paar Bilderbücher, habe ich einige Erstlesebücher sowie Kinderbücher gefunden. Da muss man dann an dem Mottotag natürlich schauen, was man liest, denn mehrere ganze Kinderbücher würden wohl den Rahmen sprengen.
Als ich den Tisch für den nächsten Tag bestückte, habe ich mich schon richtig auf diesen Tag gefreut und ganz besonders freute ich mich darauf zu sehen, wie mein Sohn auf den Büchertisch reagiert. Es war dann auch genauso, wie ich es mir vorgestellt habe: Er schlich begeistert um den Tisch herum, blätterte in dem einen oder anderen Buch und hätte sich am liebsten direkt zum Lesen aufs Sofa gesetzt.
Beobachtungen auf der Straße
Aber erst einmal mussten wir noch eine kleine Vorbereitung treffen. Wir fuhren gemeinsam zum Baumarkt um eine Tüte Gips zu kaufen und da bei unserer Rückkehr gerade das Wetter ganz gut war, blieben wir erst einmal draußen. Wir holten unsere Notizbücher raus, die wir vorher schon beschriftet hatten. Dann setzten wir uns auf unseren Beobachtungsposten um festzuhalten, wie viele Autos, Fußgänger, Fahrradfahrer etc. in einer Viertelstunde an uns vorbei kommen. Hm, in unserer Straße war um diese Uhrzeit nicht sonderlich viel los, also haben wir noch vorbeifliegende Vögel in unserer Liste mit aufgenommen um ein paar Striche verzeichnen zu können.
Gipsabdrücke
Detektive sind ständig auf der Suche nach Spuren. Und diese müssen natürlich festgehalten werden. Das wollten wir auch mal ausprobieren und haben Handabdrücke im Sand hinterlassen, in die wir Gips hineingegossen haben. Da konnte dann sogar das kleine Büchermäuschen prima mitmachen. Schöner wäre es, wenn man eine runde Form oder ähnliches dafür genutzt hätte, welche dann vollständig mit Gips ausgegossen wird, so dass man ein ordentliches Ergebnis erhält, aber wie gesagt, das Ganze wurde ohne Vorbereitung durchgeführt und uns ging es letztendlich ja auch um die Aktion selbst.
Lesen, lesen, lesen
Da uns einerseits draußen mittlerweile etwas kalt wurde und andererseits die Akkus von den Funkgeräten leider leer waren und erst einmal aufgeladen werden mussten, sind wir erst einmal rein gegangen. Und da konnte Bücherwürmchen nichts mehr von den Büchern abhalten. Das fand ich überhaupt sehr erstaunlich. Wir lesen ihm ja täglich mehrfach vor und ich habe nun an diesem Tag lauter spannende Sachen mit ihm gemacht, die wir sonst nicht unbedingt machen, aber dennoch freute er sich am meisten auf die Bücher.
Wir haben erst einmal ein Bilderbuch geguckt und uns in dem Pixi-Wissen-Buch „Ermittler und Detektive“ schlau gemacht. Aber dann wollte Bücherwürmchen unbedingt „Kalle Blomquist“ lesen, von dem er neulich bereits ein Hörbuch gehört hat. An dem Tag haben wir die ersten Geschichten gelesen und das Buch bzw. den ersten Band (von drei Bänden) dann in den nächsten Tagen zu Ende gelesen.
Detektiv-Ausrüstung
Nach der Lektüreeinheit mussten wir uns dann aber erst einmal um unsere Detektiv-Ausrüstung kümmern. Wir haben uns Detektiv-Ausweise erstellt, die ich einlaminiert habe. Dann wurden aus der Zeitschrift die Tarn-Schnurbärte ausgeschnitten, auf ein Pflaster geklebt und ins Gesicht geklebt. Die Idee mit dem Pflaster fand ich richtig klasse. Außerdem befand sich in der Zeitschrift eine Chiffrier-Scheibe, mit der wir unsere Namen codiert haben und danach gab es dann auch schon Mittagessen, um das sich mein Mann gekümmert hat.
Basteln und Spielen
Nach dem Mittagessen hat Büchermäuschen Mittagsschlaf gemacht, so dass wir die Zeit zum Basteln und Spielen genutzt haben, was mit dem Kleinen immer ein wenig schwierig ist. Aus einer Klopapierrolle haben wir Kalle Blomquist gebastelt, wo bei wir uns an dem Cover des Buches/der CD orientiert haben. Gespielt haben wir „Spuren im Wald“, genau das richtige Spiel für Detektive, denn hier muss man Spuren erkennen, sie Tieren zuordnen und sich die Verstecke von Tieren merken.
Die restliche Zeit des Mittagsschlafes haben wir zum Lesen genutzt. Nun wollte Bücherwürmchen Fälle lösen. Wir haben ein paar Ratekrimis aus „Die Spur führt zum Wikingerschiff“ gelesen sowie zwei Fälle aus „Finde den Täter“, bei dem die Lösung jeweils in einem Bild zu finden ist.
Verstecken spielen mit Funkgerät und Kreide
Nachmittags ging es dann mit Kreide und den aufgeladenen Funkgeräten noch einmal nach draußen. Einer ist vorgelaufen, hat seinen Weg mit Pfeilen gekennzeichnet, sich versteckt und dem anderen durch das Funkgerät Bescheid gesagt, dass er nun los gehen darf. Später haben wir dann die Pfeile weggelassen und durch das Funkgerät nur ein paar Hinweise zum Versteck durchgegeben. Das hat viel Spaß gemacht, auch wenn eigentlich die Wege und Verstecke relativ klar waren, da die möglichen Wege etwas eingeschränkt waren.
Fingerabdrücke
Nach dem Kaffeetrinken (mein Mann hatte leckere Zimtschnecken gebacken) haben wir uns dem Thema Fingerabdrücke gewidmet. Einerseits haben wir von jedem Finger einen Stempelabdruck gemacht und andererseits haben wir Fingerabdrücke von einer Glasschale genommen. Dafür haben wir uns mit Schmiergelpapier aus einer Bleistiftmine Puder hergestellt, welches auf dem Fingerabdruck mit einem Pinsel verteilt wurde. Darüber haben wir einen Tesafilmstreifen geklebt und schwuppdiwupp war der Fingerabdruck in unserem Notizbuch. Ich habe ehrlich gesagt gestaunt, wie gut das geklappt hat.
Leider hat die Zitronen-Geheimschrift, die ich damals schon im Chemieunterricht kennengelernt habe, nicht so gut funktioniert. Man konnte die Abdrücke der Schrift bereits ohne etwas zu tun sehen, die sichere Variante mit dem Föhn funktioniert überhaupt nicht und beim ersten Mal über dem Feuer ging das Papier in Flammen auf… Naja, beim zweiten Versuch kamen die Buchstaben dann doch noch dunkel heraus, aber der Effekt war jetzt nicht so berauschend.
Spiele
Wir haben noch das Spiel „Figurengaudi“ herausgesucht, bei dem es von verschiedenen Figuren Karten mit Kopfbedeckungen, Köpfen, der Körpermitte und Beinen gibt. Wir haben es allerdings nicht nach den üblichen Regeln gespielt, sondern es für Personenbeschreibungen genutzt. Einer hat eine Figur beschrieben und der andere hat diese dann aus den vorhandenen Karten zusammengesetzt.
Ansonsten haben wir noch ein paar kleinere Spiele gespielt, die die Aufmerksamkeit schulen. Wir haben eine aufgedrehte Eieruhr im Zimmer versteckt und uns durch das Ticken auf ihre Spur bringen lassen und Bücherwürmchen hat sich vor ihm aufgestellte Spielsachen gut gemerkt, so dass er dann den Gegenstand benennen konnte, den ich heimlich entfernt habe.
Leider verging die Zeit an diesem Tag sehr schnell. Es war ein sehr schöner Tag und wir haben die Bücher auch an den darauffolgenden Tagen noch auf dem Tisch liegen lassen, so dass wir auch noch „Nick Nase“ sowie weitere Ratekrimis gelesen haben.
Hallöchen,
ich finde deine Mottotage immer sehr toll. Wenn ich selbst mal Kinder habe, will ich unbedingt auch solche Mottotage veranstalten.
Das mit den Gipsabdrücken hätte mir bestimmt auch mega Spaß gemacht und ist bestimmt auch ein superschönes und besonderes Erinnerungsstück an den Mottotag.
Liebe Grüße,
Abigail
Vielen Dank für deinen netten Kommentar! Ja, uns machen die Tage auch immer sehr viel Spaß. Leider kommen wir viel zu selten dazu, einen durchzuführen.