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Achtung! Bücherklauender Hase unterwegs!

Oh ja, wir Bücherliebhaber können wohl alle Henri nur allzu gut verstehen: Er will einfach immer nur lesen. Aber trotzdem wissen wir auch, dass man Bücher nicht einfach klauen darf. Hm, Henri fällt leider keine andere Möglichkeit ein, um an ganz viele Bücher zu kommen. So schleicht sich der Hase nachts in Häuser und stiehlt jede Menge Bücher. Aber auch Artur liebt Bücher und ihm fällt sofort auf, dass sein Lieblingsbuch verschwunden ist und so legt er sich auf die Lauer. Was er dabei herausfindet, ist eine große Überraschung: Ein Hase klaut seine Bücher. Kein Wunder, dass ihm das niemand glaubt. Zumindest so lange, bis Henri den großen Fehler begeht, und sich ins Haus des Polizisten schleicht. Am Ende geht dann aber doch alles gut aus, denn Artur hat eine Schwäche für den Hasen, der doch eigentlich nur Bücher so sehr liebt wie er selbst. Also zeigt er ihm, wie er ohne Schwierigkeiten an gaaaanz viele Bücher kommen kann: In der Bibliothek!
Das Buch „Gesucht! Henri, der Bücherdieb“ ist natürlich genau das richtige für alle großen und kleinen Bücherfreunde. Es erinnert in seiner Thematik sehr an den Bücherschnapp. Auch Bücherwürmchen merkte an, dass wir doch schon mal von so einem Bücherdieb gelesen haben. Aber auch wenn der Inhalt ähnlich ist, so ist Aufmachung und Stil deutlich anders. So ist beispielsweise „Henri, der Bücherdieb“ nicht in Reimform geschrieben und die Bilder wirken teilweise etwas skizzenhaft, was unter anderem an dem Kästchen-Hintergrund, der an ein Heft oder einen Collegeblock erinnert, liegt. Die verschiedenen Schriftarten sowie das Hervorheben einzelner Worte wirken sehr lässig. Etwas unpassend finde ich die Zeichnung eines Telefons mit Wahlscheibe. Wo gibt es heute denn noch so etwas?
Besonders witzig finde ich die Bücherlisten von Henri, denn hier wurden Titel von bekannten Büchern an das Hasenleben angepasst. So wird beispielsweise aus Pippi Langstrumpf „Pippi Langohr“ oder aus dem doppelten Lottchen „Das doppelte Karottchen“. Selbst Kinder erkennen hier viele Buchtitel wieder und man kann sich selbst zu den Büchern im eigenen Bücherregal „Hasen-Buchtitel“ einfallen lassen. Oder man erstellt eigene Bücherlisten: „Meine Lieblingsbücher“, „Bücher, die ich unbedingt lesen will“ etc. Das Buch regt hervorragend zu eigenen Aktivitäten und zu Sprachspielen an. Auch die Illustration der Bibliothek kann man sehr gut als Anregung nutzen. In den Regalen stehen Bücher mit fantasievollen Titeln wie „Anna und die magische Katze“, „Papa baut ein Baumhaus“ oder „Alex, der Junge mit Flügeln“. Was sich wohl hinter diesen Titeln verbirgt? Hier kann man nun seiner Fantasie freien Lauf lassen. Bücherwürmchen und ich haben uns zwei Titel herausgepickt, zu denen wir etwas eigenes gestaltet haben. Zu „Sven bei den Wikingern“ hat Bücherwürmchen zwei Bilder mit Text gemalt und zu „Susanne findet ein Schneemonster“ hat er ein Bild gemalt, auf dem Susanne völlig erstaunt auf das Schneemonster trifft (er war sehr froh, dass das Schneemonster ja weiß ist und somit nicht angemalt werden muss und Susanne trägt eben einen weißen Schneeanzug…).
Hier sind seine Ergebnisse:
Sven bei den Wikingern

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Am Wikingerschiff war ein gruseliger Kopf befestigt. Das Schiff hatte einen Mast, eine Reling, Segel, einen Schwanz und Schilder. Das Schiff hatte noch einen Namen. Das war alles am Schiff.

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Dass Sven bei den Wikingern war, ist doch nur ein Märchen. Das stimmt doch eigentlich nicht, oder Leute? Sonst hätten die Wikinger ihn gefangen genommen und mit Seilen zugebunden. Ein Wikinger war gut vor dem Kampf geschützt. Wenn er nackt zum Kämpfen gehen würde, würde er ja sterben.
Susanne findet ein Schneemonster

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Natürlich muss man zu „Gesucht! Henri, der Bücherdieb“ nicht selbst kreativ werden, aber das Buch bietet einem einfach viele schöne Möglichkeiten. Doch auch so kann das Buch überzeugen. Es macht sehr viel Spaß und ist humorvoll gestaltet. Allein der Steckbrief als Klappentext macht Freude: „Vorsichtig nähern, nur mit Büchern füttern“. Und das Thema kann natürlich sowieso jeden Buchliebhaber sofort überzeugen und die Vorzüge einer Bibliothek kommen hier auch sehr gut heraus. „Gesucht! Henri, der Bücherdieb“ ist ein schönes Buch für Groß und Klein!

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Gesucht! Henri, der Bücherdieb von Emily MacKenzie, übersetzt von Kanut Kirches, Lingen Verlag, ISBN: 978-3-945136-53-9, 12,95€

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