Klasse Idee: Abenteuer per Post
Während neue Techniken und Medien immer weiter ausgereift werden, neue Produkte und Möglichkeiten entstehen, gibt es gleichzeitig die Sehnsucht wieder zu Altem zurück zu kehren, wieder mehr Ruhe in alles einfließen zu lassen und auch die heutigen Kinder an schönen Dinge, die früher allgegenwärtig und normal waren, teilhaben zu lassen. So eine Sache ist die Post. Wer bekommt schon noch richtige Post, die nicht aus Rechnungen und Werbung besteht? Kaum jemand, denn wenn man sich gegenseitig persönliche Zeilen schreibt, so landen diese mittlerweile meist im elektronischen Postfach. Schade eigentlich, denn fast jeder freut sich doch riesig, wenn draußen vor der Tür im Briefkasten Post für einen persönlich wartet und es ist erst recht schade, dass viele Kinder dieses Gefühl kaum noch kennen. Durch die Postabenteuer von Knisterkiste können sie nun eine Ahnung davon bekommen. Ganz bewusst setzt Markus Fischer, der Betreiber von Knisterkiste, auf den alten Weg Nachrichten und Informationen zu versenden. Die Kinder bekommen richtig etwas in die Hand, mit dem sie sich dann auseinandersetzen können und vielleicht steigt so auch die Motivation und der Spaß am Lesen. Das ist zumindest ein Ziel der Postabenteuer. Auch ohne elektronische Medien können Kinder Freude an Abenteuern haben und ich bin mir sicher, dass dies durch die Postabenteuer gut gelingt. Ähnlich wie beim Hasen Felix, der seiner Sophie von seinen Reisen aus schreibt und viele Informationen und spannende Entdeckungen weitergibt, wird hier anhand von Briefen eine Geschichte mit viel Fachwissen erzählt. Aber das besondere am Postabenteuer ist, dass man nicht nur aus einem Buch Briefe entnehmen kann, sondern selbst als Adressat Briefe erhält und zwar gut gefüllte Briefe. Die Sendungen enthalten ein Anschreiben, welches die Story vorantreibt, Anregungen zum Basteln (teils sogar mit vorgefertigten Bastelbögen), Prospekte mit Informationen, Zeitungsausschnitte und ähnliches. Alles kann selbst in die Hand genommen werden, nach und nach erfährt man mehr über bestimmte Dinge und man kann sich intensiv und so wie die Zeit es zulässt, mit der Sendung und ihrem Inhalt auseinander setzen.
Inhalt der ersten Ausgabe:
Das erste Abenteuer heißt „Der tasmanische Tiger“. Der Opa von Ada von Lückwitz, Kapitänin des Luftschiffs „Die Komet“, meint, dass er die Spur eines tasmanischen Tigers, der eigentlich vor 80 Jahren ausgestorben ist, entdeckt habe. Ob das stimmt? Das möchte Ada natürlich mit ihrer Crew herausfinden. Ada schickt dem Kind nicht nur den Brief des Opas mit, sondern u.a. auch Sachinformationen über den tasmanischen Tiger, einen Flyer über die Stadt Calais, in der Ada gerade Station macht (wobei sie den Brief aus Hamburg schickt?) und einen Bastelbogen für das Luftschiff. Ein paar kleinere Tippfehler finden sich noch in der ersten Ausgabe, aber darüber kann man hinweg sehen. Die komplette erste Ausgabe ist als pdf-Format auf der Homepage www.kinsterkiste.com einsehbar.
Bastelbogen für das Luftschiff:
Insgesamt erstreckt sich ein Abenteuer über sechs Ausgaben. Der Preis dafür erscheint recht hoch (39,90€), allerdings muss man auch sehen, dass ein unglaublicher Aufwand hinter der ganzen Sache steckt, der letztendlich den Preis durchaus rechtfertigt. Meines Erachtens sind die Postabenteuer ein tolles Geschenk von beispielsweise Oma und Opa – ähnlich wie ein Zeitschriftenabo: Der Geschenkeberg wächst nicht ins Unendliche, man schenkt etwas vernünftiges, das Kind hat eine ganze Weile von dem Geschenk und vor allem hat das Kind etwas, woran es jede Menge Spaß hat. Ich jedenfalls hätte es richtig toll gefunden, jeden Monat so einen tollen, gut gefüllten Briefumschlag im Briefkasten zu finden. Allein der Umschlag mit dem Wachssiegel macht einem doch schon richtig viel Lust auf das Abenteuer.
Markus Fischer gibt sich bei der Umsetzung jede Menge Mühe. Alles ist liebevoll und durchdacht zusammengestellt und sehr schön aufbereitet. Spannend dürfte sein, inwiefern das Ganze, wie versprochen, personalisiert wird. Klar, der Name des Kindes steht natürlich im Anschreiben, aber dabei soll es nicht bleiben. Auf persönliche Daten und Vorlieben soll eingegangen werden, jüngere Kinder bekommen eine einfachere Schrift und angepasste Erklärungen, Mathefans schwierigere und herausfordernde Rätsel. Das klingt jedenfalls alles sehr gut, allerdings hört es sich auch nach sehr viel Arbeit an und wie dies letztendlich alles umgesetzt wird, kann ich nicht sagen, aber auf einen Versuch kann man sich sicherlich guten Gewissens einlassen.
Ich habe mir die erste Ausgabe gemeinsam mit Bücherwürmchen angeschaut, der eigentlich noch ein wenig zu jung für dieses Projekt ist. Die eigentliche Zielgruppe liegt bei 8 bis 12 Jahren, wobei sehr interessierte Schulanfänger sicherlich ebenfalls schon Spaß an den Postabenteuern haben. Bücherwürmchen fand das alles jedenfalls schon sehr spannend, wobei er natürlich noch zu klein ist um beispielsweise das Luftschiff zu basteln. Den Brief von Ada ließ er sich aber gerne vorlesen und er wollte auch viel über den tasmanischen Tiger erfahren.
Sachinformationen:
Ich finde jedenfalls die Idee eine Geschichte inklusive Sachinformationen per Post zu erzählen richtig klasse und ich hoffe, dass sich genügend Interessenten finden, damit diese Idee auch erfolgreich umgesetzt werden kann. Die Postabenteuer machen Spaß, die Sendung ist interessant und das Lesen geschieht letztendlich fast nebenbei, so dass auch Kinder, die sonst eher Lesemuffel sind, auf diese Weise mit Spaß zum Lesen kommen können.
Ich wünsche der Knisterkiste jedenfalls ganz viel Erfolg für dieses tolle Projekt und hoffe, dass es noch existiert, wenn meine Kinder etwas größer sind!
Alle weiteren Informationen zum Postabenteuer findet ihr auf der Homepage: www.knisterkiste.com
Alle Bilder wurden mit freundlicher Genehmigung der Seite Knisterkiste entnommen.
Das ist ja eine tolle Idee!
Wir sind ja auch begeisterte Abonnenten und ich bin ganz deiner Meinung, dass man so unnütze Geschenkeberge kleinschrumpft und die Kinder ganzjährig etwas vom Geschenk haben!
ich teile deinen Beitrag gleich mal 🙂
Gerne 🙂 Ich finde die Idee einfach super und es wäre schön, wenn sie bekannter wird.