ab 4 JahrenBilderbücher

Schöne Bilderbücher aus 2014

Das neue Jahr hat gerade erst begonnen, aber die ersten Neuerscheinungen des Jahres 2015 gibt es schon. Dabei gibt es auch noch einige schöne Bilderbücher aus dem letzten Jahr, die ich euch noch gerne vorstellen möchte und deswegen dürft ihr heute gleich von vier Bilderbüchern aus dem Jahr 2014 lesen, bei denen es sich für Eltern und Kinder ab 4 Jahren auf jeden Fall lohnt einen Blick hineinzuwerfen:

Wer hat Angst vor diesem Wolf?“ – Das kleine Häschen wird gefragt, ob es eigentlich den Wolf Schubidu kennt und so zeichnet das Häschen einen Wolf mit scharfen Zähnen an die Tafel. Aber nein, das ist nicht der Wolf Schubidu. Der Wolf Schubidu hat doch ganz kleine Ohren, abgenutzte Zähne, eine kleine Nase und keine Mähne. Nach und nach ändert Häschen also seine Zeichnung und am Ende sieht der Wolf gar nicht mehr so gefährlich, sondern eher nach einem Kind aus, aber da kommt er schon angetapst und will den kleinen Hasen fangen… Und am Ende findet sich der Hase im Arm des verkleideten Kindes wieder. 🙂 Ich finde die Geschichte und den Spannungsaufbau klasse. Allerdings glaube ich, dass Bücherwürmchen eine Weile brauchte um ganz hinter die Geschichte zu kommen. Es fiel ihm schwer, zu verstehen, dass gar kein Wolf, sondern nur ein Kind kam um den Hasen im Spiel zu fangen. Trotzdem ist dies genau das richtige Buch für ihn, denn Wölfe findet er irgendwie unheimlich und in diesem Buch braucht man ja gar keine Angst vor dem Wolf zu haben. Aber ich glaube, das hat er noch nicht so ganz begriffen. Als er das Buch einmal mit seinem Vater geschaut hat, beruhigte er den Papa erst einmal: „Hast du Angst vor dem Wolf? Das brauchst du nicht. Ich passe auf dich auf.“ Und während Bücherwürmchen das Buch vorgelesen wurde, hielt er die ganze Zeit seine Hand beschützend auf der Brust meines Mannes…. Vielleicht hat er es also doch verstanden, denkt aber wir würden uns fürchten und nicht verstehen, dass es sich gar nicht um einen bösen Wolf handelt? Egal, das Buch macht auf jeden Fall Spaß!

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Als Paula den Löwen vor Oma versteckte“ – Oma kommt zu Besuch, wohin als mit dem Löwen? Der Löwe muss versteckt werden, denn „Omas werden manchmal etwas unruhig, wenn ein Löwe im Zimmer sitzt“. Paula versucht also alles um den Löwen vor Oma zu verstecken und das ist dann letztendlich sogar einfacher als sie dachte. Oma achtet überhaupt nicht auf den Löwen und benutzt ihn sogar als Sofa. Außerdem hat sie ein Geheimnis mitgebracht. Sie hat einen riesigen Karton ins Haus geschleppt und Paula wüsste zu gerne, was da wohl drin ist. Als dann ein Bär aus dem Karton purzelt, staunen Paula und der Löwe nicht schlecht, aber nachdem sich alle von dem kurzen Schrecken erholt haben, haben alle viel Spaß dabei sich miteinander zu verkleiden…

Wisst ihr, warum mich dieses Buch interessiert hat? Durch das rote Cover und den freundlich guckenden Löwen hat es mich an mein geliebtes Buch „Der glückliche Löwe“ erinnert. Natürlich steckt hier eine ganz andere Geschichte drin, aber auch hier ist der Löwe der Freund eines Kindes. Gut gefallen mir einige Sätze, wie der oben bereits zitierte, in denen man ein deutliches Augenzwinkern spürt. Außerdem ist das große Bild mit den Köpfen von Löwe und Bär toll! Bücherwürmchen mag ganz besonders das Ende, in dem die Eltern mit einem lauten „Buuuh!“ erschreckt werden. Das ist genau nach seinem Geschmack…

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Das Kaninchen und der große rote Roller“ – Eigentlich ist Kaninchen glücklich. Es hat ein kleines blaues Dreirad und viele Freunde, für die es immer Zeit hat. Doch dann fährt auf einmal ein Hase mit einem großen, grünen Roller mit Lärm und kreischenden Bremsen durch die Stadt. Oh, da wird Kaninchen aber neidisch und so kann es nicht widerstehen, als es im Geschäft einen großen roten Roller sieht. Von nun ist es genauso wie der Hase der König der Straßen, nur für seine Freunde hat es jetzt keine Zeit mehr. Doch dann passiert etwas, was alles wieder ändert. Kaninchen ist bei schlechtem Wetter viel zu schnell unterwegs, denn er möchte dem Hasenzeigen, wer nun das Sagen auf der Straße hat… Als sein Plan mit einem Sturz in einen kleinen Teich endet, verkauft es seinen Roller wieder. Das alte Dreirad in der Garage wird wieder zurecht gemacht und alle Tiere freuen sich wieder, wenn Kaninchen an ihnen vorbei kommt und sie selbstverständlich auf seinem Gefährt mitnimmt.

Dies ist ein Buch, welches keine besonderen Reaktionen hervorruft, welches wir uns aber einfach gerne anschauen. Die Bilder sind bunt und lebensfroh. Es macht Spaß sie zu betrachten und viel auf ihnen zu entdecken. Außerdem ergänzen sich Bilder und Text hervorragend. Man kann sich also toll gemeinsam mit dem Buch beschäftigen. Und dann steckt hinter dieser fröhlichen Geschichte natürlich auch noch eine nette Botschaft: Man sollte nur das machen, was wirklich zu einem passt und sich nicht verstellen oder nach Dingen streben, die eigentlich nichts für einen sind, nur um mit jemandem, der besonders angesagt ist, mithalten zu können, denn das geht meistens, wie wir hier bildhaft sehen können, schief…

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Der Zapperdockel und der Wock“ – Unterschiedlicher können zwei Wesen fast gar nicht sein: Auf der einen Seite der Zapperdockel, ein unsicheres, trauriges kleines Kerlchen mit langem Schnurrbart, und auf der anderen Seite der Wock, der groß, dick und unfreundlich ist. So sind sie nun einmal, Zapperdockels und Wocks. Doch was passiert, wenn die beiden aufeinander treffen? Zunächst kränkt der Wock den Zapperdockel, doch als er seine traurigen Gedanken lesen kann, versucht er ganz unwillkürlich dem Zapperdockel zu erzählen, wie fröhlich das Leben sein kann. Und da kann der Zapperdockel tatsächlich auf einmal wieder lächeln und die Langeweile des Wocks ist vertrieben. Zapperdockel und Wock ergänzen sich erstaunlich gut!

Das ist mal eine außergewöhnliche Geschichte über eine besondere Freundschaft. Sowohl Zapperdockel und Wock sind irgendwie liebenswert und zwar durch ihre Namen, ihre Art und die Bilder von ihnen. Erst einmal sind es einfach zwei witzige und skurrile Gestalten und dann begegnen sich diese beiden auch noch. Sie scheinen überhaupt nicht zusammen zu passen und ihr Leid gegenseitig sogar eher noch zu vergrößern, aber dann passiert das Unglaubliche. Sie vertreiben sich gegenseitig ohne es zu wollen die schlechten Gedanken und Launen und werden auf diese Weise Freunde. Das ist doch wirklich schön! Mir persönlich gefallen besonders gut die Vergleiche, wie fröhlich das Leben sein kann, z.B. wie ein „knallroter Gartenschlauch“. Hier kann man eventuell auch selbst mit seinem Kind kreativ werden und eigene Beispiele suchen. Ich muss allerdings zugeben, dass Bücherwürmchen dieses Buch bisher eher ablehnt. Eigentlich komisch, ich hätte gedacht, er hätte allein an den Namen großen Spaß, aber er mag es nicht, dass der Wock zunächst so gemein zum Zapperdockel ist. Er ist immer irritiert, wenn jemand zu einem anderen gemein ist und kann so etwas nicht nachvollziehen und so lautet auch sein Urteil zu dem Buch: „Das ist ein blödes Buch. Der Wock sagt doofe Wörter zu dem einen und das soll der nicht!“ Dass sich das am Ende ändert, wird von ihm dann gar nicht mehr groß wahrgenommen… Naja, vielleicht lasse ich das Buch einfach mal eine Weile im Gästezimmer verschwinden um dann später noch mal einen neuen Versuch zu starten…

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Wer hat Angst vor diesem Wolf? Von Michaël Escoffier und Kris Di Giacomo, Lappan, ISBN: 978-3830312109, 12,95 €

Als Paula den Löwen vor Oma versteckte von Helen Stephens, Atlantis Verlag, ISBN: 987-3-7152-0685-1, 14,95 €

Das Kaninchen und der große rote Roller von Stella Gurney und Mark Chambers, Orell Füssli VerlagISBN: 987-3-280-03480-4, 14,95 €

Der Zapperdockel und der Wock von Georg Bydlinski und Jens Rassmus, Nilpferd in Residenz, ISBN: 978-3-7017-21160, 14,90 €

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