Damit nichts von dem einzigartigen Leben in Vergessenheit gerät
In den letzten zwei Tagen ging es um die Liebe von Eltern zu ihren Kindern (u.a. “Da bist du ja!“) und darum, wie spannend Kinder es finden, etwas von sich selbst erzählt zu bekommen (“Ernest und Célestine – Célestines Fragen“). Hilfreich ist dabei natürlich, wenn man sich zu bestimmten Ereignissen immer mal wieder Notizen gemacht und fotografiert hat. Viele besitzen auch ein Babyalbum, welches zumeist das erste Lebensjahr des Kindes dokumentiert. Natürlich habe ich so ein Buch auch für Bücherwürmchen angelegt. Nachdem er ein Jahr alt war, habe ich auf einzelnen Blättern das Ganze weitergeführt und Monat für Monat aufgeschrieben, was er erlebt und gemacht hat. Das mache ich jetzt nicht mehr so häufig, aber zum Geburtstag fasse ich dann doch noch einmal das vergangene Jahr zusammen.
Als Unterstützung solcher Dokumentationen habe ich heute einen Tipp für euch: „Das bin ich! – Tagebuch für die ersten sechs Jahre“. Allein die Aufmachung gefällt mir hier gut. Es ist nicht auf klein und niedlich gemacht – immerhin schauen die Kinder in dieses Buch ja auch nicht im Babyalter. Dafür ist es abwechslungsreich und fröhlich gestaltet.
Natürlich gibt es viele Punkte, die in keinem solcher Bücher fehlen dürfen, wie z.B. der Tag an dem das Kind zum ersten Mal gelächelt oder durchgeschlafen hat, aber darüber hinaus können noch andere interessante Dinge ausgefüllt werde, z.B. die Musik, die alle Welt am Tag der Geburt hörte.
Gut gefällt mir, dass dieses Buch nicht chronologisch Jahr für Jahr aufgebaut ist. Klar, die Fakten zum ersten, zweiten, dritten, vierten, fünften und sechsten Geburtstag werden der Reihe nach ausgefüllt, aber ansonsten kann man schön vergleichen, was sich in den Jahren verändert hat: Neben den ersten Fußabdruck kommt ein Fußabdruck am 6. Geburtstag und es gibt eine Seite mit Lieblingsgerichten, auf der man Jahr für Jahr die Vorlieben eintragen kann, genauso wie Seiten über die Lieblingsspiele drinnen und draußen oder die Karnevalskostüme in den ganzen Jahren. In Listen können die Lieblingslieder und –bücher eingetragen werden, es gibt Platz für die schönsten Kunstwerke und Eltern und Großeltern können dem Kind schriftlich Wünsche mit auf den Weg geben. Auch die kindlichen Ideen und Vorstellungen werden vermerkt, z.B. „Wenn ich ein wildes Tier sein könnte, dann wäre ich gerne…“, „Was ich so erzähle“ und „Meine spannendsten Forschungen“.
Meiner Meinung nach werden hier viele tolle Sachen festgehalten. Schade, dass es das Buch nicht schon früher gab… Naja, das meiste findet sich dennoch tatsächlich auch in meinen Dokumentationen wieder. Wichtig ist es jedenfalls, dass man sich zu Beginn direkt eine Weile mit dem Buch beschäftigt, damit man auch weiß, was man alles sammeln und festhalten sollte um das Buch gut füllen zu können – nicht dass man nachher verpasst sich den Tag zu merken, an dem das Kind das letzte Mal im Buggy saß…
Das Buch ergibt ein tolles Bild von den ersten sechs Lebensjahren des Kindes, allerdings würde ich mir zusätzlich noch ein Buch für das erste Jahr holen, denn dieses kommt hier sonst mit seinen vielen, schnellen Entwicklungen vielleicht etwas zu kurz, aber das kommt natürlich auch auf euren Dokumentationseifer an – meiner ist zugegebenerweise recht groß…
Das bin ich – Tagebuch für die ersten sechs Jahre von Silke Schmidt und Heike Bräutigam, Antje Kunstmann Verlag, ISBN: 978-3-88897-980-4, 19,95 €
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