Es lohnt sich, sie kennen zu lernen: Die Mobbels
Ich habe ja schon mal geschrieben, dass ich doch – wie wohl viele Leser – in erster Linie Bücher kaufe, die von bekannten Verlagen herausgebracht worden sind. Auch das Buch „Die Mobbels“ hätte ich mir vermutlich nicht genauer angesehen. Die kleinen Gestalten in dem fliegenden Fisch auf dem Cover sehen zwar durchaus niedlich aus, aber man sieht eben auch, dass das Buch einfacher hergestellt aussieht als z.B. Bücher aus dem Oetinger Verlag. Ich kann gar nicht genau sagen, woran das liegt, aber es ist der Gesamteindruck.
Nun denkt man natürlich schnell, dass ein Buch, welches keinen großen Verlag gefunden hat, nicht besonders gut sein kann – aber das ich eine falsche Schlussfolgerung, vor der ich euch unbedingt warnen möchte. Zumindest bei dem Buch „Die Mobbels” war ich schnell vom Gegenteil überzeugt. Die Sprache in dem Buch hat mir sofort gefallen. Die Geschichte lässt sich sehr gut und flüssig lesen und auch der Inhalt fesselt einen. Die Mobbels, maulwurfähnliche Gestalten mit Schlappohren, sind einem sofort sympathisch und auch der Fuchs Professor Fux nimmt den für sich ein. Besonders mit dem kleinen Kasimir, der ein wenig zurückhaltend, aber sehr mitfühlend ist, fiebert man mit.
Das Buch führt einen in eine spannende Welt mit außergewöhnlichen Wesen: Riesen, Nachtgespenster, Schrumpelhexen, Waldschraten, Trollen und vielen anderen Gestalten begegnet man hier. Die Mobbels leben im Hut des Riesen Braxomirs, der Fuchs fliegt in einem Flugzeug, das wie ein Fisch aussieht herum und erfindet besondere Maschinen. All das macht das Buch schon lesenswert und interessant, aber dann wird es auch noch richtig spannend.
Unbeabsichtigt machen sich die Kinder Flaps und Kasimir nämlich alleine zu großen Abenteuern auf. Ihr Weg führt sich auch in den gefährlichen Finsterwald und bald sind beide Gefangene der hungrigen Waldschrate… Oje, oje, wie soll das nur enden? Und Papa Paul und Professor Fux benötigen ausgerechnet die Hilfe des Gummidrachens um die Kinder aufspüren zu können. Am Ende geht es wirklich heiß her, doch gemeinsam ist man schließlich stark. Und selbst der kleine Mobbel Kasimir und das ängstliche Nachtgespenst Spuki können etwas dazu beitragen, dass das Abenteuer noch einmal glimpflich ausgeht.
Ich kann dieses Buch wirklich nur empfehlen. Man sollte sich nicht dem einfach wirkenden Äußeren abschrecken lassen, denn in dem Buch erwartet einen eine Geschichte, die vor Fantasie nur so strotzt. Hinzu kommen sympathische Charaktere, Spannung, Witz und ein paar passende Zeichnungen – also alles, was ein gutes Buch ausmacht! Kinder werden übrigens auch an den fantasievollen Beschimpfungen der Riesen ihre Freude haben und da es nicht ins vulgäre abgleitet, können auch Eltern mit diesem Teil ganz gut leben… 😉
Die Mobbels von Jörg Petersen, CreateSpace Independent Publishing Platform, ISBN: 978-1496075680, 8,95 €