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Mottotag: Hexen

Gestern haben wir dann unseren zweiten Mottotag gemacht. Man könnte annehmen, dass er etwas mit Halloween zu tun hat, aber dass wir einen Hexentag einen Tag nach Halloween veranstaltet haben, ist tatsächlich reiner Zufall. Ich mag Halloween nämlich gar nicht. 😉

Der Tag war wieder richtig schön und wir hatten gemeinsam jede Menge Spaß! Bücherwürmchen hat auch schon viele Ideen für andere Mottotage, wobei ich bei manchen keine Ideen zur Umsetzung habe, aber mal schauen, was uns so in Zukunft noch einfällt… Jetzt aber erst einmal zum Hexentag. Ich habe wieder eine Geschichte geschrieben, die uns durch den Tag geführt hat. Das besondere dieses Mal war allerdings, dass es eine Fortsetzungsgeschichte zu einer bereits bestehenden Geschichte über die kleine Hexe Nele ist. Im Frühjahr hatte ich für ein anderes Kind zum Geburtstag die Geschichte von der kleinen Hexe Nele, die sich eine Katze wünscht, geschrieben und mit einfachen Bildern illustriert. Als ich nun überlegte, was für eine Geschichte ich zum Hexentag schreiben könnte, fand ich es eine gute Idee, noch einmal etwas über die kleine Hexe Nele zu schreiben.

Titelbild des Büchleins "Hexe Nele wünscht sich eine Katze"
Titelbild des Büchleins “Hexe Nele wünscht sich eine Katze”

 

Die kleine Hexe Nele war glücklich. Sie hatte endlich ein Haustier, eine liebe, schwarze Katze, und eigentlich gab es nichts, was ihr fehlte. Doch, eine Sache war da, die sie störte. Sie hatte noch keine Auszeichnung als echte Hexe bekommen. Das musste sie dringend nachholen.

Also machte sich die kleine Hexe Nele auf den Weg durch den Wald. Dabei traf sie ihre Freunde das Kaninchen, den Fuchs und das Eichhörnchen. Alle freuten sich als sie die kleine Hexe sahen und fragten neugierig: „Hallo Nele! Was machst du denn so alleine hier im Wald?“

„Hallo meine lieben Freunde. Ich möchte eine Auszeichnung als echte Hexe bekommen und deswegen muss ich zum alten Zauberer Zottelinus und zur alten Hexe Rabexe reisen. Nur dort kann eine kleine Hexe diese Auszeichnung erhalten.“ erzählte Nele. Die Freunde der kleinen Hexe waren beeindruckt und wünschten ihr viel Glück.

Endlich kam die kleine Hexe Nele beim Zauberer Zottelinus und bei der Hexe Rabexe an. Ein wenig ängstlich sah sie die beiden an, denn sie waren schon sehr alt und wussten eine ganze Menge. Ihre Haare waren lang und grau und beide trugen einen großen spitzen Hexenhut. Schließlich nahm Nele ihren ganzen Mut zusammen und sagte: „Guten Tag. Ich bin die kleine Hexe Nele. Kann ich bei euch eine Auszeichnung als echte Hexe bekommen? Ich habe auch, so wie es sich für eine Hexe gehört, eine liebe Katze.“ Die kleine Hexe Nele zeigte die schwarze Katze, die auf ihrem Arm schlief.

Doch der Zauberer und die Hexe schüttelten den Kopf und sagten:

„Nein, nein, nein –

so kannst du keine Hexe sein!

Dir fehlt noch dies,

dir fehlt noch das!

So macht das Hexen keinen Spaß!“

Erschrocken blickte die kleine Hexe die alten Zauberer an und fragte: „Was fehlt mir denn um eine echte Hexe zu sein?“

„Ein richtiger Hexenbesen!“ antwortete die Hexe Rabexe.

Oh, wie hatte die kleine Hexe das nur vergessen können. Natürlich brauchte sie einen Hexenbesen. Schnell lief sie zurück in den Wald um sich dort aus ein paar Ästen und Stöcken einen tollen Besen zu basteln. Sicherheitshalber suchte sie sich auch einen neuen Zauberstab.

 

Und was haben wir gemacht? Natürlich waren auch wir im Wald und haben uns dort Material für einen Besen gesammelt. Dann haben wir die Zweige zusammengebunden und sind noch ein wenig durch den Wald „geflogen“.

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Als wir dann wieder zu Hause waren, haben wir auf der Terasse noch einen Hexentanz gemacht (Musik:“ Hexentanz“ von der CD „Hampelreiter und Glitzerfische, Ökotopia Verlag). Außerdem haben wir unsere Zauberstäbe, die wir ebenfalls aus dem Wald mitgebracht haben, noch ein wenig verschönert und mit Klebeband verziert.

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Kaum war der Besen fertig, ging die kleine Hexe Nele erneut zum Zauberer Zottelinus und der Hexe Rabexe. Dieses Mal war sie bereits etwas mutiger. Laut sagte sie: „Guten Tag. Kann ich nun die Auszeichnung als echte Hexe bekommen? Ich habe auch, so wie es sich für eine Hexe gehört, eine liebe Katze, einen Hexenbesen und einen funkelnagelneuen Zauberstab.“ Die kleine Hexe Nele zeigte die schwarze Katze, den Hexenbesen und den neuen Zauberstab.

Doch der Zauberer und die Hexe schüttelten den Kopf und sagten:

„Nein, nein, nein –

so kannst du keine Hexe sein!

Du kannst nicht dies,

du kannst nicht das!

So macht das Hexen keinen Spaß!“

Das verstand die kleine Hexe nicht. „Was kann ich denn nicht?“ wollte sie wissen.

„Ein richtiges Hexenessen kochen!“ antwortete die Hexe Rabexe.

„Aber das kann ich doch!“ protestierte Nele.

„Dann beweis es uns.“ forderte der Zauberer Zottelinus sie auf.

Etwas grummelnd lief die kleine Hexe Nele wieder in den Wald. Denen würde sie schon zeigen, wie gut sie kochen konnte. Natürlich konnte sie wie jede andere Hexe eine wunderbare Hexensuppe kochen. Einen großen Kessel hatte sie schon. Nun musste sie sich nur noch ein paar Zutaten im Wald zusammensuchen, alles in den Kessel tun, kräftig umrühren und fertig war die Hexensuppe.

 

Auch wir haben natürlich bewiesen, dass wir eine Hexensuppe kochen können. Bücherwürmchen war ganz stolz darauf, dass er die Suppe selbst gekocht hat: Er hat schon prima die Möhren geschält und ordentlich im Topf umgerührt.

Unsere Hexensuppe war eine leckere Gemüsesuppe und wir finden, dass wir mit dieser Suppe gezeigt haben, dass wir echte Hexen sind.

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Vorsichtig probierte Nele einen Löffel der Suppe. „Lecker!“ Die kleine Hexe war mit sich selbst zufrieden und ging mit dem Hexenkessel, aus dem heißer Dampf aufstieg zurück zum Zauberer Zottelinus und der Hexe Rabexe. Sobald sie die beiden sah, sagte sie: „Guten Tag. Kann ich nun die Auszeichnung als echte Hexe bekommen? Ich habe auch, so wie es sich für eine Hexe gehört, eine liebe Katze, einen Hexenbesen, einen funkelnagelneuen Zauberstab und ich kann eine Hexensuppe kochen.“ Die kleine Hexe Nele zeigte die schwarze Katze, den Hexenbesen, den neuen Zauberstab und die Suppe im Hexenkessel.

Doch der Zauberer und die Hexe schüttelten den Kopf und sagten:

„Nein, nein, nein –

so kannst du keine Hexe sein!

Nicht schön ist dies,

nicht schön ist das!

So macht das Hexen keinen Spaß!“

Jetzt wurde die kleine Hexe Nele aber etwas ärgerlich. „Was ist denn nicht schön?“ fragte sie wütend.

„Dein Hexenhut.“ antwortete die Hexe Rabexe.

„Mein Hexenhut? Aber, aber…“ stammelte Nele. Traurig betrachtete sie ihren Hexenhut, auf den sie immer so stolz gewesen war.

„Dein Hexenhut ist schon in Ordnung.“ beruhigte der Zauberer Zottelinus sie. „Allerdings brauchst du noch einen besonderen Hexenhut für besondere Anlässe. Du brauchst doch einen schicken Hexenhut, wenn du die Auszeichnung als echte Hexe bekommst. Das möchtest du doch bestimmt feiern.“

Die kleine Hexe nickte. Dann ging sie wieder davon um sich einen ganz besonders schönen, bunten, leuchtenden Hexenhut zu basteln. Sie sammelte Federn und Moos im Wald, womit sie ihren Hut verzierte, malte lustige Bilder und tupfte mit einem Pinsel fröhliche Kleckse überall hin.

Bücherwürmchen wollte auch Kleckse auf seinen Hexenhut machen, aber nachdem er ein wenig mit Pinsel und Stiften gemalt hatte, waren die Aufkleber doch noch verlockender. Leider passt der Hut nicht hundertprozentig, so dass er Bücherwürmchen ständig vom Kopf fällt, was ihn aber dennoch nicht davon abhält ihn immer wieder aufzusetzen.

Das Ergebnis:

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Stolz betrachtete die kleine Hexe Nele das Ergebnis. Ja, das war nun wirklich ein besonderer Hexenhut. Genau, der richtige um die Auszeichnung als echte Hexe zu feiern. Fröhlich setzte sie den Hut auf ihren Kopf und machte sich wieder auf den Weg zum Zauberer Zottelinus und zur Hexe Rabexe. Eigentlich wussten die zwei ja nun so langsam, warum sie zu ihnen kam, aber sicherheitshalber sagte Nele es ihnen auch noch einmal: „Guten Tag. Kann ich nun die Auszeichnung als echte Hexe bekommen? Ich habe auch, so wie es sich für eine Hexe gehört, eine liebe Katze, einen Hexenbesen, einen funkelnagelneuen Zauberstab, ich kann eine Hexensuppe kochen und ich habe einen Hexenhut für besondere Anlässe.“ Die kleine Hexe Nele zeigte die schwarze Katze, den Hexenbesen, den neuen Zauberstab, die Reste der Suppe im Hexenkessel und den schicken Hexenhut auf ihrem Kopf.

Doch der Zauberer und die Hexe schüttelten den Kopf und sagten:

„Nein, nein, nein –

so kannst du keine Hexe sein!

Dir fehlt noch dies,

dir fehlt noch das!

So macht das Hexen keinen Spaß!“

Wütend stampfte die kleine Hexe Nele mit dem Fuß auf. „Aber ich habe doch schon so viel. Was fehlt mir denn noch?“ wollte sie wissen.

„Ein dickes Buch mit Zaubersprüchen.“ antwortete die Hexe Rabexe.

„Dann schreibe ich eben eins.“ meinte Nele etwas bockig. Der Zauberer Zottelinus gab ihr ein Büchlein und sah zu, wie Nele es zunächst von außen anmalte. Schließlich schlug sie die erste Seite auf und schrieb so ordentlich sie konnte den ersten Zauberspruch hinein: „Ene mene große Tatze, hier kommt meine liebe Katze!“ Neben den Zauberspruch malte sie noch Löwenzahnblätter, Haselnüsse und Spinnenweben. So würde sie nie den Zauberspruch vergessen, den sie benötigt hatte, um sich ihre liebe Katze herbei zu zaubern.

Anschließend schrieb sie noch ein paar weitere Zaubersprüche in ihr Büchlein.

Ich habe Bücherwürmchen den Umschlag um einen alten Kalender gestalten lassen und dann haben wir uns natürlich auch ein paar Zaubersprüche überlegt, wobei das für Bücherwürmchen in dieser unkonkreten Situation nicht ganz einfach war. Deshalb kam dann auch nur so etwas dabei herum: “Opi-jotti-jeule – Wo ist meine Eule?” und “Ene mene matt, der Tisch ist jetzt ein Blatt!” Aber es sind ja noch viele Seiten frei, die mit kreativen Sprüchen gefüllt werden können… 😉

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Nach einer Weile schlug sie das Buch zu. Es war jetzt schon gut mit Zaubersprüchen gefüllt. Dann schaute sie den Zauberer Zottelinus und die Hexe Rabexe an und sagte: “Kann ich nun die Auszeichnung als echte Hexe bekommen? Ich habe auch, so wie es sich für eine Hexe gehört, eine liebe Katze, einen Hexenbesen, einen funkelnagelneuen Zauberstab, ich kann eine Hexensuppe kochen, ich habe einen Hexenhut für besondere Anlässe und ein Zauberbuch gefüllt mit Zaubersprüchen.“ Die kleine Hexe Nele zeigte die schwarze Katze, den Hexenbesen, den neuen Zauberstab, die Reste der Suppe im Hexenkessel, den schicken Hexenhut auf ihrem Kopf und das selbstgeschriebene Zauberbuch.

Doch der Zauberer und die Hexe schüttelten den Kopf und sagten:

„Nein, nein, nein –

so kannst du keine Hexe sein!

Du weißt nicht dies,

du weißt nicht das!

So macht das Hexen keinen Spaß!“

Enttäuscht setzte sich die kleine Hexe Nele auf die Erde. Sie würde wohl nie eine echte Hexe werden. Der Zauberer Zottelinus und die Hexe Rabexe hatten ja doch immer etwas an ihr auszusetzen. Traurig schaute sie hoch, als sie merkte, dass die Hexe Rabexe sie an die Schulter stieß.

„Hier, lies diese Bücher über die bekannten Hexen und danach erzählst du uns alles über sie, was du weißt. Vielleicht kannst du dann eine echte Hexe werden…“ sagte die Hexe Rabexe. Nele zögerte kurz, dann nahm sie die Bücher und schaute sie sich an. Oh, die waren ja richtig spannend. Erstaunt las die kleine Hexe über die Hexe Lisbeth, über die Zauberin Zilly und viele andere Hexen. Die hatte sie tatsächlich noch gar nicht gekannt.

Darauf hatte Bücherwürmchen schon die ganze Zeit gewartet! Endlich durfte er die Bücher angucken. Eins hatten wir uns bereits als Einstieg in den Tag angeschaut, aber den Rest haben wir dann zu diesem Zeitpunkt gelesen: Bücher von der kleinen Hexe Lisbeth, Bücher von Zilly, der Zauberin, die Hexe und die sieben Fexe, das Buch über die Hexe, die so lieb alle Tiere auf ihrem Besenstiel aufnimmt und natürlich auch die erste Geschichte von der kleinen Hexe Nele.

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Nach einer Weile schloss sie die Bücher wieder, stand auf und machte sich so groß sie konnte. Dann erzählte sie alles, was sie nun über die berühmten Hexen erfahren hatte. Als sie fertig war, holte sie kurz Atem und fragte dann leise: „Und? Kann ich nun die Auszeichnung als echte Hexe bekommen? Ich habe auch, so wie es sich für eine Hexe gehört, eine liebe Katze, einen Hexenbesen, einen funkelnagelneuen Zauberstab, ich kann eine Hexensuppe kochen, ich habe einen Hexenhut für besondere Anlässe, ein Zauberbuch gefüllt mit Zaubersprüchen und ich kenne die berühmtesten Hexen.“ Die kleine Hexe Nele zeigte die schwarze Katze, den Hexenbesen, den neuen Zauberstab, die Reste der Suppe im Hexenkessel, den schicken Hexenhut auf ihrem Kopf, das selbstgeschriebene Zauberbuch und deutete auf den Stapel Bücher.

Da nickten der Zauberer und die Hexe und sagten:

„Ja, ja, ja,

Du bist eine Hexe – das ist klar!

Du hast auch dies

und weißt auch das!

So macht das Hexen großen Spaß!“

Da jubelte die kleine Hexe Nele, warf ihren Hut hoch in die Luft und drückte vor Freude ihre schwarze Katze. Endlich war sie eine echte Hexe. Das musste unbedingt gefeiert werden!

Wieder war ein schöner Tag zu Ende. Bücherwürmchen war im Bett richtig traurig, dass der schöne Hexentag vorbei war und ich musste ihm versprechen, dass wir am nächsten Tag noch einmal mit den Besen, dem Zauberstab und dem Hexenhut spielen würden.

Damit wir unseren Mottotag nicht vergessen, haben wir natürlich auch wieder einen Eintrag in unser “Familienbuch” gemacht:

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5 Gedanken zu „Mottotag: Hexen

  • Nicole Fiegas

    Ich bin total beeindruckt von deinen Mottotagen und habe direkt überlegt, ob ich das mit Joni in abgeschwächter Form auch schon machen kann. Aber nächsten Jahr borge ich deine Geschichten und Ideen einfach aus. Ich hoffe, das ist in deinem Sinne, wenn du sie veröffentlichst!

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    • Ja, gerne nachahmen! Es freut mich, wenn ich euch inspirieren kann 🙂

      Antwort
  • Pingback: Hexe Nele wünscht sich eine Katze | Geschichtenwolke - Kinderbuchblog

  • Wow, super schön und mit viel Liebe vorbereitet und durchgeführt. Ich bewundere dich für dein Talent solche Geschichten zu schreiben.

    Antwort

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