Rezension

Empfehlenswerte Freundschaftsbücher

(Rezensionsexemplar) Gehen bei euch im Kindergarten und in der Schule auch Freundschaftsbücher herum? Oftmals sind diese recht klischeehaft gestaltet und beinhalten immer wieder die gleichen (nicht unbedingt interessanten) Fragen. Dass es auch anders geht, möchte der Verlag maauwikids mit seinen kunterbunten klischeefreien Freundschaftsbüchern zeigen.

Mein kunterbuntes Freundschaftsbuch

Gerne möchte ich euch „Mein kunterbuntes Freundschaftsbuch“ näher vorstellen.

Zunächst einmal darf sich das Kind, dem das Buch gehört ausführlich mit einer normalen Steckbriefseite plus Seiten für Fotos vorstellen. Dann folgen Seiten für die Freund:innen. Pro Kind gilt es eine Doppelseite an Fragen auszufüllen.

Interessante und magische Fragen

Über sich selbst darf man erzählen, was man gut und nicht so gut kann, was lecker ist, was verboten ist, wie man sich gerne verkleidet und was der schönste Urlaub war. Alles wichtige Sachen für Kinder und sicherlich auch interessant zu lesen. Gut gefällt mir auch der Punkt „Am liebsten“. Hier kann man ganz frei aufschreiben, was einem einfällt. Entweder nennt man hier seine Hobbys oder sein Lieblingsbuch, seinen Lieblingsfilm oder was auch immer. In vielen anderen Büchern werden oft viele Lieblingssachen (Sänger:in, Musikgruppe, Song, Buch, Film, Sport) abgefragt und es gibt viele Kinder, denen längst nicht zu allen Sachen etwas einfällt. Da ist die offene Gestaltung schon besser.

Schön sind auch die Punkte, bei denen man etwas für den/die Besitzer:in des Buches schreibt. Was man an dem Kind mag und was man ihm wünscht.

Und dann wird es fantasievoll. Man darf z.B. benennen, was man weghexen und was man sich wünschen würde. Etwas schwierig wird es für manch ein Kind bei der Frage, was typisch für einen selbst ist. Dafür darf man aber auch lauter Wörter wegstreichen, die man doof findet. Die vorgegebene Auswahl dabei ist bunt gemischt. Unter anderem findet man hier die Wörter Vampire, Fußball, Zwiebeln, Schule, Glitzer, Geschwister, Zähneputzen und einige mehr.

Ein weiterer Punkt ist „Meine Familie“. Auch hier wurde offen formuliert, so dass sich problemlos alle Familienformen erwähnen lassen. Das eine Kind nennt vielleicht auch Oma, Opa und die Haustiere dabei, ein anderes beschränkt sich vielleicht auf die engste Familie.

Die Seiten sind bunt mit farbigen Klecksen gestaltet. Insgesamt sind die Farben eher gedeckt und pastellartig. Hier fände ich persönlich etwas knalligeres besser, denn ich  kenne Kinder, denen diese Farben zu „mädchenhaft“ sind, und die deshalb dieses schöne Freundschaftsbuch leider ablehnen würden.

Gut geeignet für Grundschulkinder

Da meine Tochter im Kindergarten auch so langsam in Berührung mit Freundschaftsbüchern gekommen ist, sollte sie zum 4. Geburtstag ebenfalls eins bekommen. Ich habe mir daraufhin dieses Freundschaftsbuch angeschaut und überlegt, ob es etwas für sie wer. Grundsätzlich lautet da die Antwort sicherlich ja, aber ich bin zu der Antwort gekommen, dass sie sich im Moment noch mehr über eins mit bekannten und geliebten Figuren freuen würde. Dieses Freundschaftsbuch ist insgesamt recht neutral gehalten, was ich eigentlich positiv finde. Aber es hätte zumindest im Moment der Übergabe nicht zu Jubelschreien geführt, was bei dem jetzigen anders ist. Allerdings werde ich dieses auf jeden Fall für die Schulzeit zurücklegen, denn meist ist das Freundschaftsbuch am Ende der Kindergartenzeit komplett gefüllt, so dass ein neues für die Schule benötigt wird. Und da finde ich dieses sehr geeignet.

Sicherlich kann man dieses Freundschaftsbuch schon für Kindergartenkinder nutzen, aber es ist eher auf Schreiben als auf Malen ausgelegt. Außerdem ist eine Frage bei der Vorstellung des Besitzerkindes „In der Pause bin ich hier“. Das müsste man dann etwas anpassen. In Büchern für jüngere Kinder sind z.B. häufig Symbole, von denen man entsprechend des Alters eine gewisse Menge anmalen soll. Haarfarbe und Lieblingsfarbe werden aufmalt und es gibt einen Rahmen, in den man ein Bild für das Kind malen kann. So etwas fehlt in diesem Buch. Deshalb würde ich es dann doch eher erst für Grundschulkinder nutzen. Da passt es dann sowohl von der Aufmachung als auch von den Fragen her perfekt.

Klischeefreies, buntes Freundschaftsbuch

Insgesamt erhaltet ihr mit „Mein kunterbuntes Freundschaftsbuch“ ein tolles Buch. Hier kann sich jede:r gut eintragen und wiederfinden. Die Fragen sind interessant und somit wird man auch die Antworten in einigen Jahren noch mal gerne als Erinnerung lesen.

Mein kunterbuntes Freundschaftsbuch, ISBN: 978-3-9824080-3-3, erhältlich bei www.maauwikids.de

Freundschaftsbücher meiner Kinder

Da man oft den Eindruck vermittelt bekommt, dass es sehr schwierig ist, ein solch klischeefreies Freundschaftsbuch zu finden, möchte ich euch noch kurz die Bücher vorstellen, die meine Kinder haben und hatten. Denn im Großen und Ganzen war ich mit diesen tatsächlich auch sehr zufrieden. Ein grundsätzlicher Tipp von mir ist, dass man sich mal die Freundschaftsbücher anschauen sollte, die passend zu bestimmten Kinderbüchern erschienen sind. Wenn es sich dabei nicht gerade um ein Thema handelt, das schnell klischeehaft behandelt wird (z.B. Einhörner, Feen, Piraten oder Dinos), dann sind diese häufig auch sehr gut für alle Kinder nutzbar.

“Freunde! Mein Buch für euch!” und “Die grünen Piraten”

Der Große hatte im Kindergarten das Freundschaftsbuch „Freunde! Mein Buch für euch!“ Dieses hatte auch keine Bilder, sondern nur bunte Kreise. Mir gefiel es sehr gut, weil es mal andere Fragen als die üblichen Bücher hatte. So sind darin z.B. Fragen wie „Was sammelst du?“, „Was kannst du besser als deine Eltern?“ oder „Welche Comic- oder Märchenfigur wärst du gerne?“. Einzig die Frage „Was machst du am liebsten mit deiner Mama?“ könnte etwas offener gestellt werden. Nicht jedes Kind lebt mit einer Mama zusammen. Allerdings ist hier die Doppelseite zum Eintragen nicht immer die selber. Das nächste Kind wird stattdessen „Was macht du am liebsten mit deinem Papa?“ gefragt, so dass man dem Problem zumindest teilweise aus dem Weg gehen kann.

Vor einigen Jahren habe ich euch dieses Freundschaftsbuch genauso wie das zweite von dem Großen bereits vorgestellt. In der Schule hatte er das Freundschaftsbuch „Meine Freunde“ von der Buchreihe „Die grünen Piraten“. Hier liegt der Schwerpunkt auf Umweltthemen.

Freundschaftsbuch vom Grüffelo

Der Mittlere hatte als erstes das Grüffelo-Freundschaftsbuch, da ich dieses zufälligerweise auf der Buchmesse signiert erhalten habe. Das Buch ist schön mit den Grüffelo-Bildern illustriert. Es ist insgesamt neutral gehalten, allerdings werden hier die üblichen Fragen gestellt ( Lieblingstier, Lieblingsfilm, Hobbys, Lieblingsfarbe etc.).

Alle meine Räuberfreunde

Für die Schule hat er dann das Freundschaftsbuch „Alle meine Räuberfreunde“ passend zum Räuber Hotzenplotz bekommen. Das ist schon ein wenig kreativer von den Fragen her und orientiert sich dabei auch an der Geschichte vom Räuber Hotzenplotz. So gibt es z.B. folgende Fragen: „Wenn ich mich in ein Tier verwandeln würde, dann natürlich in dieses“, „Mein bester Zauberspruch“, „Mit meinem fliegenden Zaubermantel würde ich dorthin reisen“, „Das sehe ich in meiner Kristallkugel für dich“ oder „Wenn wir eine Räuberbande hätten, würde sie so heißen“. Pro Kind werden zwei Doppelseiten ausgefüllt, wobei sich diese Doppelseiten voneinander etwas unterscheiden. Man kann sich also aussuchen, welche Fragen man lieber beantworten möchte.

Kosmo & Klax

Die Kleine hat nun das Freundschaftsbuch von Kosmo & Klax bekommen. Sie liebt die Geschichten von den beiden Freunden einfach so sehr, dass es genau das richtige für sie ist. Die meisten Kinder im Kindergarten kennen Kosmo & Klax nicht, aber das ist beim Ausfüllen dieses Buches egal. Insgesamt passt das Buch prima für Kindergartenkinder. Die Eltern müssen zwar viel ausfüllen, aber an einigen Stellen können sie auch selber etwas malen oder anmalen. An Lieblingssachen werden hier nur Sachen abgefragt, die für Kindergartenkinder im Allgemeinen auch relevant sind, also z.B. Tier, Essen, Farbe und Buch. Es gibt eine kleine Abfrage von Sachen, die man lieber mag, also beispielsweise drinnen oder draußen, und eine Fragen beschäftigen sich mit dem Besitzerkind: „Ich mag dich, weil…“, „Mit dir würde ich gerne…“, „Das wünsche ich dir…“, „Mein Bild für dich“. Leider wurden diese Fragen nicht bei dem Besitzerkind, das sich als erstes vorstellen darf, angepasst. Da muss man dann selbst ein wenig kreativ werden. Schön ist dahingegen, dass es hinten ein paar Seiten mit anderen Fragen zum Ausfüllen für Erwachsene (Eltern oder Kindergartenpersonal) gibt.

Das Angebot an Freundschaftsbüchern ist groß. Viele sind dabei klischeehaft gestaltet und haben keine besonderen Fragen, aber wenn man sich ein wenig umschaut, findet man doch ganz gut passende und auch weitestgehend klischeefreie Bücher. Am Ende muss man natürlich auch die Wünsche der Kinder berücksichtigen.

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