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Rezension: Alle machen Sport

(Rezensionsexemplar) Vor Kurzem habe ich euch ein Lexikon rund um den Sport vorgestellt. Um überhaupt Lust auf Sport zu bekommen, finde ich das Bilderbuch „Alle machen Sport“ sehr geeignet.

Hier lernen wir Carla kennen, die Sport gar nicht mag. Dabei lieben um sie herum alle Sport und reden auch dauernd darüber. Doch dann kommt ein Sportexperte an die Schule, der mit den Kindern herausfinden möchte, wie Sport für alle Spaß macht. Die Kinder dürfen sich zunächst dazu äußern, was ihnen am Sportunterricht gefällt und was nicht. Gemeinsam werden dann Regeln erarbeitet und es wird geschaut, wie sich alle beim Sport wohl fühlen. Worauf muss geachtet werden? Wie zeigt man Respekt gegenüber seinen Mitspieler:innen? Welche Vorbilder gibt es? Und ganz wichtig: Sport soll Spaß machen. Und so findet dann auch Carla eine Sportart, die ihr Freude macht.

Am Ende des Buches gibt es ein paar Ideen, was für einen Sport man ausprobieren könnte. Und hier gefällt mir besonders, dass neben Fechten, Kanu fahren, Schwimmen etc. auch Dosenwerfen, Minigolf und Wandern aufgezählt wird. Nicht jeder hat Lust dazu eine Sportart im Verein zu erlernen und auszuführen. Genauso wertvoll ist es, wenn das Kind nach draußen geht, Fahrrad und Inliner fährt und auf Bäume klettert. Auch das ist Sport und nicht aus jedem Sport muss ein Wettkampf gemacht werden.

Unterschiedliche Gefühle berücksichtigen

Ich finde, dass das Buch das Thema Sport unglaublich einfühlsam und authentisch aufgreift. Es gibt Kinder, die lieben es jeden Tag Fußball zu spielen, und welche, die erkennen, dass sie sich nach sportlicher Betätigung gut fühlen. Andere empfinden es beschämend, als letzte gewählt zu werden oder sich vor anderen umziehen zu müssen. Manch einer findet es schwierig zu verlieren oder möchte gerne eine Sportart ausprobieren, über die andere lachen. All diese Gefühle haben Kinder und sie alle sind in Ordnung. Man darf sich über einen Sieg freuen, aber man darf auch wütend und enttäuscht sein, wenn es nicht so klappt, wie man es sich vorgestellt hat. Rücksichtnahme und Regeln sind beim Sport wichtig.

Wenn man all dies weiß und berücksichtigt, dann kann man es schaffen, dass Sport allen Kindern Spaß macht und niemand ausgelacht wird. Auch in der Schule! Aber man muss dafür die Kinder und ihre Gefühle natürlich ernst nehmen. Es wäre schön, wenn dies überall so wäre.

Klischeearm und divers

Dieses Buch ist ein großes Plädoyer für Vielfalt und Respekt. Es geht nicht nur auf die Gefühle von Kindern ein und bricht mit Rollenklischees, sondern es zeigt auch viele unterschiedliche Kinder und spricht sich ganz klar gegen Diskriminierung und Rassismus aus. Dies zeigt sich nicht nur im Text, sondern auch in den liebevollen und aufwändigen Illustrationen.

Alle machen Sport“ ist von vorne bis hinten ein äußerst gelungenes Buch und zwar sowohl für Sportliebhaber:innen als auch für Kinder, die dies erst noch werden müssen.

Alle machen Sport von Anna Horak, Liese Macher und Vale Weber, Achse Verlag, ISBN: 978-3-903408-12-8

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