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Rezension: Bilderbücher zu Schlafliedern von Astrid Lindgren

(Werbung/Rezensionsexemplar) Zu den Büchern von Astrid Lindgren gibt es nicht nur Filme und Spielsachen, sondern auch wunderbare Lieder. Bei uns in der Familie laufen sie tatsächlich rauf und runter. Auch auf Autofahrten werden sie gerne gehört und alle können dabei mitsingen.

Das Wolfslied

Ein sehr schönes Lied ist unter anderem das Wolfslied aus dem Film zu Ronja Räubertochter. Es ist das Schlaflied, das Ronjas Mutter Lovis ihrer Tochter vorsingt, und welches ihr Geborgenheit gibt. Nun ist ein Bilderbuch zu diesem Lied erschienen („Das Wolfslied – Ronja Räubertochters Schlaflied“), welches genau das Gefühl zeigt, welches das Lied auch bei Ronja auslöst.

Das Lied und das Buch beginnt mit dem heulenden Wolf in der Nacht, der Hunger hat. Das dunkle Bild mit vielen Blautönen wirkt sehr bedrohlich. Nachdem meine kleine Tochter es gesehen hat, wollte sie mit dem Buch nichts mehr zu tun haben. Es wird also aus gutem Grund erst ab 5 Jahren empfohlen. Neben den angsteinflößenden Bilden von dem Wolf gibt es aber eben auch die Bilder von Mama, Papa und Oma mit dem Kind eng an der Brust. Warme Farben umhüllen die Figuren und sie strahlen jede Menge Liebe, Fürsorge und Geborgenheit aus.

Hier wird der Inhalt des Lieds sehr gut widergegeben. Draußen im Wald heult der Wolf, der Hunger hat, aber drinnen in der Umarmung einer liebenden Person ist das Kind vor der Gefahr sicher. Doch natürlich ist auch das Heulen des Wolfs berechtigt, denn auch er hat eine Familie mit kleinen Wolfskindern zu versorgen. Zum Ende hin werden die Farben auf den Wolfsseiten freundlicher und auch der Wolf schaut nicht mehr so gierig drein. Er bekommt von der Liedsängerin eine Hähnchenkeule und so kann auch die Wolfsfamilie am Ende aneinander gekuschelt einschlafen. Das Buch zeigt ein versöhnliches Ende, zu dem man jedoch nur kommt, wenn die Kinder sich bereits auf die dunklen, bedrohlichen Bilder einlassen können.

Viel Atmosphäre, aber nichts von Ronja Räubertochter

Mir gefällt sehr gut, wie das Buch die Atmosphäre des Lied einfängt. Allerdings sollte man vorher wissen, dass es mit dem Buch oder dem Film von Ronja Räubertochter außer dem Text nichts zu tun hat. Ronja oder ihre Mutter kommen in dem Bilderbuch nicht vor. Hier könnte man, gerade auch weil Ronja Räubertochter im Untertitel erwähnt wird, falsche Erwartungen haben.

Ich persönlich mag auch die deutsche Übersetzung des Lieds nicht. Das hat jedoch nichts mit dem Buch zu tun, denn es ist keine neue Übersetzung. Während es im schwedischen Original wörtlich heißt „mein Kind bekommst du niemals“, singt man im Deutschen „mein Kind bekommst du nie mehr“. Das ist für mich unlogisch, denn der Wolf hat das Kind ja vorher auch nicht bekommen. Hier wollte man anscheinend einen Reim haben. Ich brauche den Reim an dieser Stelle nicht und singe einfach immer „niemals“.

Das Wolfslied – Ronja Räubertochters Schlaflied von Astrid Lindgren mit Bildern von Lena Sjöberg, Oetinger, ISBN: 978-3-7512-0370-8, 16 €

Alle gehen schlafen

Ein weiteres Schlaflied von Astrid Lindgren wurde in dem Bilderbuch „Alle gehen schlafen“ veröffentlicht. Auch hier führt uns das Lied Zeile für Zeile durch das Bilderbuch, begleitet von wunderschönen Bildern, die einen zur Ruhe kommen lassen.

Das Lied kommt aus dem Film zu den Kindern aus Bullerbü. Dies wird jedoch in dem Buch gar nicht erwähnt und wie auch in dem Buch „Das Wolfslied“ hat das Bilderbuch nichts direkt mit den Kindern aus Bullerbü zu tun. Allerdings sieht man durchaus eine schwedische Landschaft und auch die Tiere auf dem Bauernhof, die sich zur Ruhe legen, passen natürlich gut zu den Geschichten.

In dem Lied wird gesungen, wer alles schlafen geht: Mamas und Papas, Kühe und Kälber, Fohlen und Schweinchen, Wälder und Weiden – alles begibt sich zur Ruhe, denn es wird Nacht. Das Bilderbuch führt sehr schön zum Schlaf hin. Auf den ersten Seiten ist es noch hell, es wird immer dämmriger und am Ende beherrschen Blautöne das Bild. Gerade die Naturbilder strahlen eine ruhige Abend- und Schlafatmosphäre aus.

Am Ende des Buches ist dann sogar noch das Lied mit Noten und Akkorden abgedruckt.

Wir mögen das Lied sehr gerne und es gehört tatsächlich zu unserem Abendritual dazu. Allerdings singe ich es auf Schwedisch und meine Tochter kann es auch schon mitsingen. Das Buch kann man bereits gut ab 18/24 Monaten gucken. Es hat allerdings Papierseiten, so dass man es besser gemeinsam mit dem Kind anschaut.

In beiden Büchern kommen übrigens Personen mit verschiedenen Hauttönen vor. Die Kinder sind in erster Linie BIPoC.

Alle gehen schlafen von Astrid Lindgren und mit Bildern von Marit Törnqvist, Oetinger, ISBN: 978-3-7891-1294-2, 15 €

Auf meinem Blog findet ihr natürlich noch mehr zu Astrid Lindgren und ihren Werken. Stöbert euch gerne mal durch!

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