Matabooks: Bücher aus Graspapier
Heute stelle ich euch zwei besondere Bücher aus dem Verlag Matabooks vor. Dabei kann ich schon von besonderen Büchern sprechen, bevor ich sie überhaupt aufgeschlagen habe, denn diese Bücher wurden aus Graspapier hergestellt. Das ist nicht nur deshalb toll, weil es die Umwelt schont, die Bücher riechen auch ganz herrlich nach Heu. Meinem älteren Sohn gefällt jedoch die Optik und Haptik der Bücher leider nicht so gut.
Die Kinder in der Erde
Das Bilderbuch „Die Kinder in der Erde“ von Gudrun Pausewang ist im Matabooks Verlag neu erschienen. Es kam bereits 1988 schon einmal heraus (Ravensburger Buchverlag). Sehr schön ist es, dass es noch ein Vorwort von 2019 von Gudrun Pausewang gibt. Anfang dieses Jahres ist sie ja leider verstorben.
Die Erde meldet sich zu Wort. Sie versteht nicht, warum die Menschen mit ihr so zerstörerisch umgehen, doch die Menschen lachen sie nur aus und hören ihr nicht zu. Sie wollen ihr Leben so leben, wie es ihnen gerade gefällt. Da wendet sich die Erde an die Kinder, die noch die Muße haben ihr zuzuhören. Sie erschrecken, als sie sehen, wie schlecht es der Erde geht. Doch die Eltern lassen sich auch durch ihre Kinder nicht zur Vernunft bringen. Da treten die Kinder in einen Streik. Sie verschwinden mit Hilfe der Erde. Die Eltern trauern um ihre Kinder und taten gar nichts mehr. Da hat die Erde Gelegenheit sich zu erholen und auf einmal nehmen die Eltern Dinge in der Natur wahr. Sie beginnen die Kinder zu verstehen und schließlich werden gemeinsam Lösungen gefunden.
Die Erde wird hier nicht nur im Text, sondern auch in den Bildern personifiziert dargestellt. So richtig weiß ich ehrlich gesagt noch gar nicht, ob mir diese Bilder gefallen. Aber das Buch gefällt mir auf jeden Fall insgesamt sehr gut. Ich bin immer recht kritisch, wenn problematische Themen wie z.B. Umweltverschmutzung so plakativ im Vordergrund stehen. Das ist mir häufig zu direkt und zu viel. Hier ist das aber anders, denn es kommt recht märchenhaft herüber. Auch ist es schön, dass es die Kinder sind, die offen für die Warnung der Erde sind, und etwas ändern möchten. Kinder können viel bewirken und auch wenn im Buch, die Eltern erst nichts ändern, so hören sie ihren eigenen Kindern immerhin zu.
Die Kinder in der Erde von Gudrun Pausewang, illustriert von Saskia Diederichsen, Matabooks, ISBN: 978-3-947681-08-2, 19,90 €
Putz und der alte Grummel
In dem Buch „Putz und der alte Grummel“ geht es um den Fliegenpilz Putz, den keiner mag, da er so giftig aussieht. Putz kann den Tieren nur zustimmen und versucht seine Kappe zu verbergen, aber da machen sich die anderen nur über ihn lustig. Putz ist traurig und verlässt den Wald, dabei trifft er auf einen grummeligen Pilz, der ebenfalls abgelehnt wird. In einem interessanten und erkenntnisreichen Gespräch lernen sie beide ihre guten Seiten wahrzunehmen und sich selbst so anzunehmen wie sie sind. Außerdem wird ihnen klar, dass es wahren Freunden egal ist, wie man aussieht. Sie stärken gegenseitig ihr Selbstbewusstsein und sind so auch bereit für neue Freundschaften.
Die Geschichte ist süß und enthält gleichzeitig eine wichtige Botschaft, die auch Kinder schon gut nachvollziehen können. Es ist verständlich, dass Putz sich verändern möchte, weil die anderen ihn nicht mögen und ihn auslachen, aber wenn man sich verbiegen muss um von anderen gemocht zu werden, dann ist es keine richtige Freundschaft, die einen glücklich macht. Und der letzte Satz des Buches fasst noch mal alles gut zusammen: „So wie du bist, bist du genau richtig!“
Die Geschichte von Putz passt mit ihren Waldbildern im Aquarellstil sehr gut in dieses Naturbuch, das sich (wie auch die anderen Bücher aus Graspapier) komplett kompostieren lässt.
Putz und der alte Grummel von Sarah Opitz, Matabooks, ISBN: 978-3-947681-07-5, 18,90 €