Rezension: Dog Man
Dog Man ist einer der neuen Comic-Helden für Kinder. Wer Dog Man ist? Ganz einfach, nehmt das Wort einfach wörtlich: Er ist halb Hund, halb Mensch. Wie es dazu gekommen ist, erfährt man im ersten Band:
So kommt es zu Dog Man
Hier kommt direkt der Gegenspieler, die Katze Petey, ins Spiel. Sie verursacht eine Bombenexplosion, die den Polizisten Ritter und seinen Hund Greg ins Krankenhaus bringen. Und da der Körper des Hundes sowie der Kopf des Polizisten nicht mehr zu retten sind, werden einfach die anderen beiden Teile zusammengesetzt und Dog Man ist entstanden: Er hat einen Hundekopf und einen Menschenkörper. Und er arbeitet weiter als Polizist, jetzt, im Gegensatz zu früher, als sehr schlauer Polizist, der allerdings als Hund nicht sprechen kann. Natürlich wird es im weiteren Verlauf noch zu einigen Begegnungen mit Petey kommen. Außerdem muss Dog Man weitere Schurken überführen. Es wird also spannend, actionreich und auch lustig. Und selbstverständlich geht Dog Man am Ende immer als Held aus den einzelnen Abenteuern.
Hinter den Kulissen
Sehr interessant und besonders ist auch, dass zwei anscheinend fiktive Kinder Dog Man und die Comics erfunden haben. Auch sie tauchen zwischendurch immer mal wieder in Comics auf oder wir erfahren in einem Brief an ihre Eltern, was die Lehrerin über ihre Aktivitäten denkt. Diese Stellen finde ich überaus amüsant.
Und wenn man dann weiß, dass sie die Biographie des Autors widerspiegeln, ist es umso faszinierender. Dav Pilkey hatte Probleme in der Schule, denn bei ihm wurden ADHS, Legasthenie und Verhaltensprobleme diagnostiziert. Seine Unterrichtsstörungen führten dazu, dass er viele Unterrichtsstunden vor dem Klassenraum verbringen musste, wo er seine ersten Comics erfand. Mittlerweile ist er ein sehr erfolgreicher Comic-Autor und setzt sich aktiv für die Leseförderung ein.
4 Bände von Dog Man auf Deutsch
Auf Deutsch gibt es mittlerweile vier Bände, der fünfte kommt in Kürze heraus.
Auch wenn man nicht alle Bände gelesen hat, kommt man gut in die einzelnen Bücher rein. Zu Beginn gibt es eine kleine Zusammenfassung zum vorherigen Geschehen. Das war für mich persönlich sehr hilfreich, denn ich habe im Gegensatz zu meinem Sohn den zweiten und dritten Band nicht gelesen. Er hatte sich die Bücher aus der Schulbücherei ausgeliehen.
Ich konnte aber nach der Lektüre des ersten Bandes gut mit Band vier (Dog Man und Cat Kid) weiter machen.
Band 4: Dog Man und Cat Kid
Dog Man hatte also das geklonte Baby Kätzchen von Petey adoptiert. Es lebt nun bei Dog Man, aber Petey kommt als Babysitterin an ihn heran und möchte am Böse-Sein des Kätzchens arbeiten. Doch das Kätzchen möchte gut sein. Wird es sich gegen Petey durchsetzen können oder schließt es sich doch Petey an? Über Dog Man soll derweilen ein Film gedreht werden, doch Dog Man benimmt sich nicht gerade so, wie es beim Film erwartet wird. Er wird vom Dreh ausgeschlossen und Petey dringt mit dem Kätzchen, das Cat Kid genannt werden möchte, in die Studios ein um dort Unheil zu stiften. Es geht hier also sehr actionreich und spannend zu. Aber selbstverständlich kommt auch hier der Humor nicht zu kurz. Einige Anspielungen auf Werke von John Steinbeck werden Kinder natürlich nicht verstehen, aber das tut dem Vergnügen bei der gesamten Lektüre keinen Abbruch.
Einfache Illustrationen
Die Bilder in den Comics sind einfach gezeichnet. Sie zeigen in erster Linie die Gefühle, Reaktionen und Aktionen der handelnden Figuren. Dabei sind die Figuren aufs wesentlichste reduziert und wirken dabei auch nicht klassisch schön. Aber natürlich ist alles so dargestellt, dass man es erkennt und versteht und dabei die Action spürt. Die Comics sprechen Kinder sofort an. Vor allem regen sie durch die einfache Bildgestaltung dazu an, selber Comics und ähnliche Figuren zu zeichnen. Zusätzlich gibt es sogar Schritt-für-Schritt-Anleitungen zum Zeichnen einiger Figuren aus dem Buch. Das ist natürlich super für kreative Kinder.
Leicht lesbarer Text
Der Text ist sehr gut lesbar geschrieben und es ist immer klar, an welcher Stelle man weiterlesen muss. Hier können somit auch Lesemuffel auf ihre Kosten kommen. Die Sätze sind kurz und eigentlich sehr simpel, beinhalten unter anderem dadurch auch eine Menge Humor. Auch ich hatte beim Lesen durchaus meinen Spaß und ich bin eigentlich gar keine Comic-Leserin.
Die Bücher halten aber auch noch ein paar witzige Extras, wie eine Art Mini-Daumenkino, bereit, mit denen man die Bilder noch ein wenig animieren kann und dazu eigene Soundeffekte machen soll. Das ist echt gut gemacht und bringt viel Spaß.
Mein Sohn ist jedenfalls begeistert von diesen „coolen“ Comics und er freut sich schon jetzt auf den nächsten Band.
Dog Man von Dav Pilkey, koloriert von Jose Garibaldi, übersetzt von Gerda Maria Pum, Adrian Verlag, ISBN: 978-3-94718-855-0, 9,99€
Dog Man und Cat Kid (Band 4) von Dav Pilkey, koloriert von Jose Garibaldi, übersetzt von Gerda Maria Pum, Adrian Verlag, ISBN: 978-3-947-18888-8, 9,99€
Weitere tolle Comics für Kinder sind z.B. die Krimi-Comics der Redaktion Wadenbeißer.