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Rezension: Finn macht es anders

Weiter geht es mit den Kinderbüchern, die im letzten Jahr mit dem Leipziger Lesekompass ausgezeichnet wurden.

Neben „König Guu“ und „Der halbste Held auf der ganzen Welt“ beschäftigt sich auch das Kinderbuch für geübte Erstleser „Finn macht es anders“ mit dem Thema Mobbing. Allerdings wird hier nicht auf Fantasiewesen und Abenteuer zurückgegriffen, sondern Finn setzt sich in der alltäglichen Realität mit seinen Widersachern auseinander.

In der Schule machen drei Jungs Finn das Leben schwer. Finn erzählt niemandem davon und leidet Tag für Tag. Wie soll er sich gegen Paul, Max und Sven wehren? Eine Lösung hat er nicht. Doch dann kommt eines Tages die Polizei mit einem Mann in die Schule, der die drei beschuldigt, sein Auto zerkratzt zu haben. Für Paul, Max und Sven sieht es wirklich schlecht aus, doch dann ist es ausgerechnet Finn, der die drei entlastet.

Tolle Reaktion von Fin

Zunächst ist man hin und hergerissen, wie man Finns Reaktion nun finden soll. Eigentlich gönnt man es den Fieslingen nicht, dass sie ungeschoren davon kommen, aber gleichzeitig wird einem bei dem vorbildlichen Verhalten von Finn ganz warm ums Herz. Und so freut man sich dann doch über seinen ungewöhnlichen Befreiungsschlag.

Inwiefern hilft dieses Buch?

Ob diese Lösung Kindern, die unter Mobbing leiden, weiterhilft, weiß ich nicht. Ich finde dennoch die gezeigte Lösung schön, denn sie macht deutlich, dass es manchmal gut sein kann, wenn man den negativen Weg durchbricht. Was wäre passiert, wenn Finn nichts gesagt hätte? Er hätte sich einen kurzen Moment darüber freuen können, dass die Jungs richtig Ärger bekommen, aber hätte es seine Situation grundsätzlich verbessert? Wohl eher nicht. Es kann helfen, wenn man selbst auf andere zugeht und die nötige helfende Hand reicht.

Vielleicht hilft dieses Buch nicht direkt, aber es ist schön, wenn eben auch mal gutes, freundliches Verhalten dabei hilft, weiterzukommen und seine Situation zu verbessern. Man muss eben nicht immer gemein sein, um sich durchzusetzen, wie es einem manchmal gesagt wird.

Gut zu lesen

Das Buch lässt sich sehr gut lesen. Man ist direkt in der Geschichte drin und möchte natürlich wissen, wie es mit Finn weitergeht und wie er es anders macht. Die Bilder zeigen toll die Gefühlslage der Figuren auf. Alles in allem ein tolles Kinderbuch für Kinder ab dem Grundschulalter.

Auszeichnung Leipziger Lesekompass

Das Buch „Finn macht es anders“ wurde 2018 mit dem Leipziger Lesekompass in der Kategorie 6-10 Jahre  ausgezeichnet. Der Preis zeichnet Bücher aus, die sich durch ihren Lesespaß und durch kreative Ansätze besonders gut zur Leseförderung eignen. Eine Übersicht aller Preisträger der Kategorie 6-10 Jahre findet ihr auf meiner Seite. Dort verlinke ich nach und nach auch die weiteren Rezensionen zu den preisgekrönten Büchern.

Finn macht es anders von Andrea Liebers und Susanne Göhlich, Peter Hammer Verlag, ISBN: 978-3-7795-0582-2, 9,90€

2 Gedanken zu „Rezension: Finn macht es anders

  • Lisa Baier

    Das Mobbing Thema wird gut zugänglich bearbeitet. Die Lösung fände ich auch sehr schön ausgedacht, wenn —— nicht der geschädigte Mann mit dem zerkratzten Auto übrig bliebe und der Dumme wird.
    Ich bin 6fache Oma und würde das Buch nachbesprechen. Aber viel besser wäre es, wenn auch der Sachschaden „zerkratztes Auto“ noch abgehandelt würde. Die Lüge von Finn ist nicht mehr moralisch zulässig, wenn es im wahrsten Sinne des Wortes auf Kosten eines anderen geht. Kinder in diesem Alter können und müssen auch den Sachschaden berücksichtigen, oder sie müssen es lernen.

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    • Miri

      Ich habe das Buch leider gerade nicht greifbar. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob es sich wirklich um eine Lüge handelt oder ob Finn nur die Möglichkeit auswählt, mit einer ehrlichen Aussage den Kindern zu helfen.

      Antwort

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