Rezension: Mama Muh spielt Sommer
(Rezensionsexemplar) Wir lieben Mama Muh und deswegen habe ich mich natürlich gefreut, als dieses Jahr ein neues Buch herausgekommen ist: „Mama Muh spielt Sommer“
Das Cover wirkt durch das Bild, aber auch durch die leuchtende gelbe Farbe sehr sommerlich. Lässt man aber den Titel auf sich wirken und schaut mal genauer hin, dann sieht man den Schnee und es wird einem klar, dass Mama Muh nur so tut, als wenn Sommer wäre. Es ist also durchaus ein Buch, welches sehr gut in den Winter passt.
Winterbuch mit Ausflügen in den Sommer
Wenn man das Buch dann aufschlägt, sieht man auch sofort, dass es im Winter spielt. Noch schneit es zwar nicht richtig, aber es sieht alles winterlich aus und Mama Muh sehnt sich nach dem Sommer. Die Krähe kann natürlich nicht verstehen, warum Mama Muh ans Baden denkt. Sie sehnt sich stattdessen nach dem Dschungel. Wie immer diskutieren die Krähe und Mama Muh miteinander. Schließlich gehen sie gemeinsam raus und Mama Muh tut so als wäre Sommer. Sie leckt zum Beispiel an einem Eiszapfen und klettert auf den Baum, wobei sie sich vorstellt, dass sie zwischen den Blättern sitzt. Zwischendurch lässt sie sich aber auch zu Spielen im Schnee hinreißen, denn es hat endlich geschneit und am Schnee hat Mama Muh auch Spaß. Sie kann so also gleichzeitig die Freuden des Winters sowie die vorgestellten und nachgespielten Freuden des Sommers genießen. Die Krähe findet natürlich alles verrückt, was Mama Muh macht, hat dann aber durchaus auch ihren Spaß.
Ein richtiges Mama Muh-Buch
Das Buch ist ein richtiges „Mama Muh-Buch“. Die Dialoge zwischen Mama Muh und der Krähe dominieren den Text. Typische Ausdrücke wie das „FLATTER, FLATTER, FLATTER“ der Krähe, der Ausruf „Zupf mich an der Schwanzfeder“ oder das Wort „gemuhtlich“, welches bei uns auch gerne verwendet wird, sind ebenfalls vorhanden. Sehr schön finde ich auch die Verweise auf ältere Mama Muh-Bücher. So sieht Mama Muh vom Kletterbaum aus die Baumhäuser, die sie und die Krähe gebaut haben, und auch die Rutsche aus „Mama Muh will rutschen“ spielt hier eine Rolle.
Tolle Illustrationen
Die Bilder in diesem Buch sind recht ruhig, aber natürlich mit vielen liebenswerten Details ausgestattet. Man sieht die Krähe hier nicht mehrfach durch ein Bild flitzen, wie man es aus manchen anderen Büchern kennt. Für die jüngeren ZuhörerInnen finde ich das ganz gut, denn ich habe schon oft mitbekommen, dass Kinder ziemlich irritiert sind, wenn sie die Krähe gleich mehrfach in einem Bild sehen.
Etwas schwierig finde ich, dass hier ständig zwischen dem Spiel, dass Sommer wäre, und den verlockenden Winterfreuden hin und her gesprungen wird. Es wäre vielleicht noch schöner, wenn Mama Muh noch mehr in das Sommerspiel im Schnee eingetaucht wäre.
Insgesamt macht aber auch dieses Mama Muh-Buch wieder viel Spaß. Alleine die Gespräche zwischen Mama Muh und der Krähe lassen sich einfach so toll vorlesen. Mama Muh und die Krähe sind ein prima Gespann und es ist schön, dass es mit diesem Buch mit ihnen weiter geht.
Mama Muh spielt Sommer von Jujja Wieslander und Sven Nordqvist, übersetzt von Maike Dörries, Oetinger Verlag, ISBN: 978-3-7891-0955-3, 14€