Rezension: Wer rettet Henry Hoakes?
(Rezensionsexemplar) Abenteuer und Rätsel – das ist doch was für die meisten Kinder! Wir waren jedenfalls sehr gespannt, was uns bei dem Buch „Wer rettet Henry Hoakes?“ erwarten würde. Es ist nämlich kein Buch, welches man ganz normal von vorne nach hinten liest. Nein, hier muss man immer erst Rätsel lösen, um auf einer Landkarte zu erfahren, auf welcher Seite man weiterlesen muss.
Wie können wir Henry Hoakes helfen?
Hoakes Island ist in Gefahr. Der Vergnügungspark dort soll verschwinden, wenn nicht nachgewiesen kann, dass jemand im Besitz der Besitzerurkunde ist. Der eigentliche Besitzer Henry Hoakes ist verschwunden, ohne dass man weiß, was mit ihm passiert ist. Wenn wir dabei helfen können, die Urkunde ausfindig zu machen, kann Hoakes Island gerettet werden. Und vielleicht erfahren wir dann ja auch mehr über den Verbleib von Henry Hoakes. Eine Hilfe bei unserer Suche ist das Notizbuch von Henry Hoakes so wie eine Landkarte. Allerdings sind die Seiten des Notizbuches völlig ungeordnet. Damit kein Unbefugter an die wichtigen Dokumente kommt, hat Henry Hoakes vieles verschlüsselt. Nur wer die Rätsel richtig löst, kann Ordnung in das Chaos bringen.
Rätsel für Kinder ab 8 Jahren
Das Buch ist für Kinder ab 8 Jahren empfohlen. Ich denke, dass die Altersangabe ganz gut passt, allerdings sollten die Kinder schon gut lesen können. Auf den Seiten gibt es einfach viele Informationen und man muss erst einmal den Überblick bekommen, was wo steht und was wichtig ist. Zeitungsausschnitte, Notizen, Morsecodes und vieles andere steht hier wild durcheinander. Hat man sich aber ein wenig an das Buch gewöhnt, dann kommt man damit gut klar.
Die Rätsel sind unterschiedlich schwer. Vielleicht brauchen Kinder bei dem einen oder anderen Rätsel ein bisschen Hilfe, z.B. bei der Übersetzung einer englischen Nachricht. Aber notfalls gibt es auch zu allen Rätseln am Ende des Buches eine Lösung. Positiv ist hier, dass sie nach Seitenzahlen und nicht nach der Reihenfolge der zu lesenden Seiten geordnet sind, so dass man beim Nachschauen eines Rätsels nicht ausversehen sieht, wie es weitergeht oder wie das nächste Rätsel zu lösen ist.
Zahlen, Labyrinthe, Symbole und Logik – darum geht es in den Rätseln. Geheimcodes müssen entschlüsselt, logische Reihen fortgesetzt und Rechenaufgaben gelöst werden.
Eltern und Kind können gemeinsam knobeln
Ich habe das Buch zusammen mit meinem siebenjährigen Sohn gelesen. Das hat auch schon gut geklappt. Die meisten Rätsel und Seiten haben wir gemeinsam bearbeitet, aber einen Teil des Buches hat er tatsächlich auch alleine geschafft. Er wollte nämlich unbedingt schon mal weitermachen, als ich keine Zeit hatte. Bei manch anderem Rätsel vor dem wir gemeinsam standen, musste ich ihm in seltenen Fällen einen kleinen Tipp für den Anfang geben, aber insgesamt waren sie alle lösbar für ihn. Ich weiß auch nicht, ob er sie nicht vielleicht auch ganz alleine gelöst hätte, wenn ich nicht dabei gewesen wäre. Es ist ja immer bequemer ein wenig Hilfe zu bekommen, als eine Weile nachzudenken.
Wir sind auf jeden Fall beide richtig begeistert von dem Buch und mein Sohn fand es sehr schade, dass man es ja eigentlich nur einmal lesen und lösen kann.
Lupe und Karte sind tolle Extras des Buches und es macht Spaß mit diesen Dingen und dem Buch dem Rätsel auf den Grund zu gehen.
Wer rettet Henry Hoakes? Ein rätselhaftes Insel-Abenteuer von Ian Friel, illustriert von Helen Friel, übersetzt von Birgit van der Avoort, Laurence King Verlag, ISBN: 978-3-96244-035-0, 14,90€