Rezension: Verborgene Schätze, versunkene Welten
Als Kind fand ich den Geschichtsunterricht in der Schule furchtbar langweilig. Wenn ich mir nun heute überlege, was da für Themen behandelt werden und wie viele spannende Geschichten dahinter stecken, dann verstehe ich das eigentlich gar nicht. Aber es liegt wohl auch daran, wie etwas vermittelt wird und was man daraus macht.
Sehr gut gelungen ist dies in dem Buch „Verborgene Schätze, versunkene Welten – Große Archäologen und ihre Entdeckungen“. Allein die künstlerisch anmutenden und farbigen Illustrationen sowie der wertvoll wirkende Einband machen Lust darauf in diesem Buch zu blättern und zu lesen.
Abenteuerliche Menschheitsgeschichte
Das Buch erzählt von Menschen, die historisch bedeutsame Entdeckungen gemacht haben. Und dadurch, dass es nicht nur um die Funde geht, sondern auch um die Entdecker selbst, kommt das Ganze nahe an den Leser heran. Die Geschichten über die Entdeckungen lesen sich wie spannende Abenteuergeschichten. Es geht um Menschenschicksale, Hoffnungen, Träume und dem Entdecken von verborgenen Schätzen, die uns mehr über die Menschheitsgeschichte erzählen. Die Texte lassen sich sehr gut lesen. Ein bisschen Allgemeinbildung kann jedoch beim Verstehen der Texte durchaus hilfreich sein. Die Erzählungen erstrecken sich über mehrere Seiten in einem zusammenhängenden Text. Hinzu kommen aber dennoch kleinere Infotexte am Seitenrand, die zum Beispiel Legenden aufgreifen oder andere Dinge, die für die jeweilige Zeit wichtig waren, näher erklären. Außerdem erhält man am Ende der Texte einen kurzen Steckbrief der Entdecker.
Geschichtliche Einordnung
Auch wenn die Erzählungen sich prima lesen lassen und man dadurch Lust auf die Menschheitsgeschichte bekommt, finde ich es sehr gut, dass sich an diese Erzählung immer ein kurzer Text unter der Frage „Was bleibt?“ anschließt. Hier erfährt man noch einmal kurz, welche Bedeutung die Entdeckung hat, was sie uns über die Geschichte erzählt und inwiefern andere Forschungen und Entdeckungen darauf aufbauen. Diese geschichtliche Einordnung hilft dabei, um zu verstehen, dass es hier nicht nur um spannende Geschichten geht, sondern dass sie auch für uns und unser Wissen über die Entwicklung der Geschichte und der Menschheit von Bedeutung sind. Das Zusammenspiel aus Sachbuch und Erzählungen gelingt hier sehr gut.
Hilfreiche Informationen
Gut gefällt mir auch die Karte im Inhaltsverzeichnis, die die Fundorte auf einer Karte zeigt. Am Ende runden weiterführende Buchtipps sowie einige Museumstipps das Buch informativ ab.
Abschließend noch ein paar der Entdeckungen, um die es in dem Buch geht: die Osterinsel, Olympia, die Stätten der Maya, Höhlenmalereien, Machu Picchu und einige mehr.
Das Buch „Verborgene Schätze, versunkene Welten“ wurde für den Deutschen Jugendliterturpreis 2018 in der Kategorie Sachbuch nominiert.
Verborgene Schätze, versunkene Welten – Große Archäologen und ihre Entdeckungen von Silke Vry und Martin Haake, Gerstenberg Verlag, ISBN: 978-3-8369-5994-0, 24,95€