Lernen mit Lük-Kästen
Nun beginnt die Schule und das Lernen wieder. Nicht jeder geht gerne in die Schule, aber es gibt auch Kinder, die zu Hause Spaß daran haben, weitere Aufgaben zu bearbeiten. Im Handel findet man dazu auch viele (qualitativ sehr unterschiedliche) Übungshefte. Ein besonderes Übungsformat sind die LÜK-Kästen, die es schon seit vielen Jahren gibt. Ich habe sie als Kind geliebt. Leider hatte ich nie einen eigenen zu Hause, so dass ich sie nur in der Schule und bei einer Freundin nutzen konnte. LÜK-Kästen eignen sich nämlich tatsächlich gut für die Arbeit in der Schule, aber auch für zu Hause. Und es gibt sogar Kästen für Kindergartenkinder. Das Prinzip ist letztendlich bei allen Kästen das gleiche: In den Heften befinden sich Aufgaben, die das Kind lösen soll. Je nach Kasten gibt es unterschiedlich viele Aufgaben. Man beginnt mit der ersten Aufgabe und nimmt sich das erste Plättchen. Die Lösung bestimmt dann, auf welches Feld im Kasten das Plättchen abgelegt wird. Wenn alle Plättchen gelegt wurden, kann man alles umdrehen und sieht dann auf der Rückseite ein Muster, welches natürlich nur bei richtiger Lösung angezeigt wird.
Bambino-LÜK
Bei dem Bambino-LÜK-Kasten für Kinder ab zwei Jahren sind auf den Plättchen statt Zahlen Symbole.
Bei den Heften für die Kleinen geht es darum einzelne Gegenstände in Bildern wieder zu entdecken, den Fortlauf einer Geschichte zu verstehen, Sachen, die zusammengehören zusammenzubringen, Spiegelbilder zu erkennen, Puzzleteile zu einem Bild zusammenzusetzen, Formen und Farben zu erkennen, Fragen wie „Was gehört nicht dazu?“ zu beantworten, gleiche Gegenstände aus unterschiedlichen Perspektiven zu erkennen und ähnliches. Dabei gibt es allgemeine Hefte mit Spielen zum logischen Denken, aber auch Hefte, in denen die Aufgaben von einem bestimmten Thema wie zum Beispiel Ponys oder Piraten zusammengehalten werden.
Eigentlich können Kinder, wenn sie das Prinzip des LÜK-Kastens verstanden haben, die Hefte selbstständig bearbeiten. Gerade Kindergartenkinder finden es aber häufig dennoch schön, wenn ein Elternteil dabei neben ihnen sitzt. Aber dann kann man die Übungen zusätzlich noch sprachlich begleiten oder man leistet dem Kind einfach ein bisschen Gesellschaft.
12 oder 24 Plättchen?
Für Grundschulkinder sind die LÜK-Kästen mit 12 oder 24 Plättchen interessant. Ich habe festgestellt, dass es viele Hefte mit gleichem Inhalt sowohl für die Kästen mit 12 als auch für die Kästen mit 24 Plättchen gibt. Es ist also eigentlich egal, welchen der Kästen man sich anschafft. Man muss dann nur darauf achten, dass man die entsprechenden Hefte dazu kauft. Der Kasten mit 12 Plättchen nennt sich miniLÜK, der mit 24 LÜK. Da 24 Aufgaben natürlich mehr Konzentration und Zeit benötigen, würde ich vielleicht für jüngere Grundschulkinder lieber den Kasten mit 12 Plättchen nehmen.
MiniLÜK
Für den MiniLÜK-Kasten gibt es auch einige Hefte für Vorschulkinder und Kinder des ersten Schuljahres, bei denen die Plättchen noch nicht auf Zahlen gelegt werden müssen. Hier legt man den Kasten mit dem durchsichtigen Deckel auf das Heft und legt das Plättchen direkt auf die richtige Lösung. Nach dem gleichen Prinzip funktioniert der Bambino-LÜK-Kasten. Diese Hefte sind grün und vom Format her etwas länglicher als die anderen Hefte, damit der Kasten auch darauf passt. In diesem Bereich gibt es zum Beispiel Hefte wie „Erstes Lesen“, „Erstes Rechnen“ und „Logische Folgen“.
Die meisten Hefte für Grundschulkinder sind aus dem Bereich Mathematik (blaue Hefte) und Deutsch (rote Hefte). Es gibt aber auch ein paar zu Sachunterrichtsthemen, zum logischen Denken oder auch zu Sprachen, wie z.B. Englisch oder Französisch.
Deutsch
Im Deutschbereich gibt es unter anderem Hefte zum Lesen, zur Rechtschreibung, zur Grammatik, zur Zeichensetzung und sogar etwas zum Thema Aufsatz. Beim Thema Aufsatz schreibt man natürlich keine Geschichten. Das wäre mit diesem Prinzip ja nur schwer möglich, aber man such zum Beispiel passende Verben zum Thema „Geräusche machen“. Da setzt man dann hinter „Die Wurst“ nicht „kreischt“, sondern „brutzelt“ ein. Oder man überlegt, wie welches Tier ruft. Wer zirpt, wer bellt und wer meckert? Bei den Leseheften liest man kurze Sätze, die den richtigen Bildern zugeordnet werden müssen und bei den Heften zur Rechtschreibung gibt es spezielle Hefte zu verschiedenen Rechtschreibproblemen, z.B. der Schreibung nach kurzen und langen Vokalen. Hier macht es natürlich Sinn, wenn man nicht nur die Plättchen an die richtige Stelle legt, sondern die Wörter auch einmal aufschreibt. Das Grammatikheft ist für mich kein reines Grammatikheft, da hier viel Rechtschreibung mit reinspielt, was ich nicht schlimm finde, aber man sollte es beim Kauf berücksichtigen.
Ob ein Heft für Zuhause sinnvoll ist, liegt ein wenig am Thema und daran, welchen Zweck die Hefte erfüllen sollen. Soll ein Kind einen Bereich zu Hause zusätzlich üben, macht natürlich alles Sinn. Möchte aber ein Kind zu Hause einfach gerne ein paar Aufgaben lösen, weil es ihm Spaß macht, kommen sicherlich nicht alle Hefte in Frage. Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Kind freiwillig zu einem Heft zur Zeichensetzung greifen würde. Bei den Leseheften sieht das schon anders aus und auch an Rechen- und Knobelaufgaben haben viele Kinder durchaus Spaß.
Mathematik
Im Bereich Mathematik werden ebenfalls viele Bereiche berücksichtigt. Es gibt ganz normale Additions- und Subtraktionsaufgaben zur Übung, aber eben auch Text- und Sachaufgaben oder auch Aufgaben zur Geometrie oder zu Uhrzeiten.
Das Schöne ist, dass es ähnliche Aufgabenarten für die verschiedenen Klassenstufen gibt. An den Klassenstufen kann man sich durchaus orientieren, da die Aufgaben natürlich zu dem jeweiligen Lehrstoff passen. Hat ein Kind aber Schwierigkeiten in einem Bereich, kann es selbstverständlich auch Aufgaben für niedrigere Klassenstufen bearbeiten. Gleiches gilt ebenfalls für sehr fitte Kinder. Mein Sohn hatte zum Beispiel die Lesehefte „ab 2. Klasse“ bevor er in die Schule gekommen ist. Das ist einfach individuell verschieden, aber da es wirklich eine riesige Auswahl an Heften gibt, ist dies auch kein Problem.
Spaß am Lernen
Aus meiner Erfahrung heraus haben viele Kinder Spaß an den LÜK-Kästen. Ja, man muss nachdenken und Aufgaben lösen, aber immerhin muss man nichts schreiben, was viele Kinder ja auch anstrengend finden. In der Schule kann man natürlich manche Aufgaben dennoch zusätzlich verschriftlichen. Beim Legen der Plättchen wird man in gewisser Weise aktiv und das Prinzip ist schnell verstanden. Insgesamt hat alles einen Knobel- und Rätselcharakter, was Kinder durchaus motiviert. Durch das immer gleiche Lösungsprinzip können Kinder ohne große Erklärungen auch mit neuen Heften schnell starten. Die meisten Hefte sind übersichtlich gestaltet. Häufig ist direkt klar, inwiefern die Lösung mit dem richtigen Feld zusammenhängt, da die Feldzahl entweder direkt bei der Lösung steht oder es eine Tabelle dazu gibt, die in vielen Heften wieder auftaucht. Ab und zu muss man aber auch erst kurz überlegen, um heraus zu finden, wie alles miteinander zusammenhängt.
Langer Lernbegleiter
LÜK-Kästen können Kinder vom Kindergarten bis hinein auf die weiterführende Schule begleiten. Mein Sohn hat nur gelegentlich Lust auf die Hefte, was ich ein bisschen schade finde, da es mir beim Anblick dieser Kästen direkt in den Fingern juckt und ich am liebsten selbst direkt loslegen würde. Mir gefällt dieses Prinzip unheimlich gut, wobei man sicherlich sagen muss, dass es heutzutage unheimlich viele Übungshefte gibt, die äußerlich die Kinder vielleicht mit bunten Farben etc. mehr ansprechen. Allerdings leidet da durchaus manchmal die Qualität und die ist bei den LÜK-Heften insgesamt auf jeden Fall gegeben.